Diese Problematik ist auch Klaus Gwinner, dem Geschäftsführer der Firma Manfred Gwinner aus Fellbach, sehr gut bekannt. Mit Beginn der Heizperiode steigen die Kundenanfragen betreffend verschlammter und somit nicht funktionierender Fußbodenheizungen in seinem Einzugsgebiet drastisch an. Früher hat er selber noch zum klassischen Spülkompressor gegriffen und/oder aber Inhibitoren eingesetzt. Diese Vorgehensweise gehört nun schon seit einiger Zeit der Vergangenheit an.
„Wir gehen proaktiv auf unsere Kunden zu und sagen Ihnen, dass die Fußbodenheizung auch dieses Jahr wieder die gleichen Symptome zeigen wird“, so Gwinner. „Wir bringen auch klar zum Ausdruck, dass wir nicht mehr spülen wollen, da uns die Risiken zu groß geworden sind.“
Denn wer einmal eine Verdichtung durch Spülen in einem Fußbodenheizkreis erzeugt hat, kennt das Problem: Wie erkläre ich meinem Kunden, dass er sich nun komplett von einem Heizkreis „verabschieden“ muss? Unangenehme Gespräche und in Einzelfällen sogar rechtliche Konsequenzen sind vorprogrammiert.
Analyse im Vorfeld
Die Firma Manfred Gwinner GmbH bietet ihren Kunden in solchen Fällen bereits im Vorfeld eine Analyse der Fußbodenheizung an. In Kooperation mit der Firma TGA Rohrinnensanierung wird hier das Fundament für die Sanierung mit dem Oxyproof-System gelegt. Dieses Konzept zielt auf Nachhaltigkeit ab und sorgt bei rechtzeitiger Umsetzung im Frühjahr oder Sommer dafür, dass die Probleme in der bevorstehenden Heizperiode gar nicht erst entstehen. Das Konzept überzeugt die Kunden, denn eine funktionierende, hydraulisch abgeglichene und nach DIN 4726 sauerstoffdichte Fußbodenheizung ist Grundvoraussetzung für einen störungsfreien Betrieb der gesamten Anlage.
Eine frühzeitige Zustandsanalyse der Fußbodenheizung spart Kosten durch Prävention. Ist eine diffusionsoffene Fußbodenheizung noch in einem betriebsfähigen Zustand und beginnen die Kunststoffrohre zu verspröden, lässt sich – sofern dies im Anfangsstadium entdeckt wird – der Totalersatz des Systems durch eine Sanierung der Heizungsrohre von innen verhindern.
Zusammen mit einem hydraulischen Abgleich wird dieses Vorgehen weiterhin vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt. Eine Kundin der Firma Gwinner, in deren 8-Familienhaus vierzig Heizkreise saniert wurden, erhielt dafür rund 13 000 Euro Förderung.
Was passiert, wenn man abwartet?
Natürlich stellt sich dem einen oder anderen die Frage, warum man nicht einfach abwartet, bis der Schaden da ist. Man könnte (muss?) doch erst handeln, wenn die Fußbodenheizung undicht ist. Die Antwort ist ganz einfach: Wenn die Undichtigkeit durch Versprödung und Rissbildung bereits entstanden ist, kommt in der Regel jegliche Hilfe zu spät. Dies ist der Oxidation von Molekülketten oder Strukturelementen geschuldet.
Unter Oxidation eines Kunststoffes versteht man eine Versprödung durch Einwirkung von Sauerstoff(-diffusion) und Wärme. Dies führt zum Abbau der Kettenstruktur. Nur durch frühzeitiges Sanieren der Kunststoffrohre können solche Prozesse unterbunden werden. Der Zeitpunkt der Maßnahme hat hier eine fundamentale Bedeutung. Schließlich können Sanierungslösungen, wie das Oxyproof-System, die beschriebenen physikalischen Prozesse nur stoppen, nicht aber rückgängig machen.
Fazit
Es findet in der Heizungsbranche ein Umdenkprozess statt. Das Spülen und Inhibieren von diffusionsoffenen Fußbodenheizungen wird für den Fachbetrieb immer unattraktiver, da die Probleme der Rohre an sich damit nicht gelöst werden können. Bei solchen Maßnahmen findet – wenn überhaupt – eine zeitliche Verlagerung des Problems nach hinten statt, nicht mehr. Vor diesem Hintergrund erspart frühzeitiges Sanieren Probleme in der Zukunft.
Info
Welche Rohre sind betroffen?
Die Prüfnorm DIN 4726 „Warmwasser-Flächenheizungen und Heizkörperanbindungen – Kunststoffrohr- und Verbundrohrleitungssysteme“ legt fest, dass sauerstoffdichte Rohre bei einer Temperatur von 40 °C eine flächenbezogene Sauerstoffdurchlässigkeit von 0,32 mg/(m² · d) aufweisen müssen.
Heizkreisläufe aus Kunststoffrohren, die in den 1970er und 1980er Jahren verlegt wurden, erfüllen diese Anforderungen in der Regel nicht. Sie sind aufgrund ihres molekularen Aufbaus sauerstoffdiffus und verspröden. Rechtzeitig angewandt lässt das Oxyproof-System hier im alten Rohr ein neues entstehen und löst das Problem damit im Nachhinein.
Autor
Marco Fröhlich ist SHK-Meister und Prokurist der TGA Rohrinnensanierung, 90768 Fürth, Tel. (09 11) 32 25 55-0, info@tga-rohrinnensanierung.de, www.oxyproof.de