Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Sicherheit ist oberstes Gebot

Inhalt

Flüssiggas, kurz: LPG, ist aus der deutschen Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Propan ist einfach zu transportieren und zu beschaffen, hat einen hohen Brennwert und gilt als umweltschonende Alternative zu anderen Energieträgern. Eine Vielzahl der Herde und Backöfen in Restaurants, Wirtshäusern und Imbissbuden wird mit Flüssiggas betrieben. Die hier beim Kochen entstandenen Abgase müssen ins Freie abgeführt werden, und zwar mit einer Küchenlüftungsanlage, sprich: einer Dunstabzugshaube. Und gemäß den Vorgaben aus dem technischen Regelwerk dürfen der oder die Gasherde und Backöfen erst ihren Dienst verrichten, wenn gewährleistet ist, dass die Abluftanlage in Betrieb ist. Bewerkstelligt wird dies zum Beispiel über eine sogenannte Küchenabgassicherung (Bild 1).

Wann wird eine Küchenabsicherung gebraucht?

Eine Küchenabgassicherung ist nicht in jeder Küche Pflicht. In ausschließlich privat genutzten Küchen braucht es diese Sicherheitseinrichtung nicht. Die Armaturenkombination kommt ausschließlich in Küchen zum Einsatz, die gewerblich genutzt werden. Alle Vorgaben zur Installation von Flüssiggasanlagen unter anderem in der Gastronomie, Küche, Bäckerei und Konditorei finden sich im Arbeitsblatt G 631 (A) des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), das im März 2012 erschienen ist. Im Abschnitt 5.2 geht es im Speziellen um die Gastronomie- und Küchenanlagen. Die Quintessenzen daraus lauten:

  • Wenn die Leistung der angeschlossenen Gasgeräte größer als 14 kW ist, das entspricht etwa einem Verbrauch von 1,1 kg Flüssiggas pro Stunde, wird eine Überwachung der Abgasführung benötigt.
  • Und diese muss sicherstellen, dass die Gasgeräte nur in Betrieb gehen, wenn die Ableitung der Abgase ins Freie gewährleistet ist.

Unterschiedliche Gerätekategorien

Es gilt jedoch zu unterscheiden, dass von dieser Regelung nur Gasgeräte nach Kategorie A und Kategorie B betroffen sind. Die drei verschiedenen Arten von Gasgeräten sind in den Technischen Regeln Gebäudeinstallation (TRGI 2008) beschrieben und lauten:

Art A: Gasgerät ohne eigene Abgasanlage; die Verbrennungsluft wird dem Aufstellraum entnommen.

Art B: Gasgerät mit Abgasführung; die Verbrennungsluft wird dem Aufstellraum entnommen.

Art C: Gasgerät, das über ein geschlossenes System die Verbrennungsluft aus dem Freien entnimmt und die Abgase dorthin wieder abführt.

Der regulatorische Hintergrund wäre damit geklärt, aber was genau macht eine Küchenabgassicherung, wie funktioniert sie im Detail und welche Einzelkomponenten benötigt man? Wie zuvor bereits erwähnt, ist die Küchenabgassicherung eine Armaturenkombination, um die Abgasführung aus der Küche zu überwachen. Sie darf die Gaszufuhr vom Tank oder der Flaschenanlage erst freigeben, wenn gewährleistet ist, dass die beim Kochen mit Flüssiggas entstehenden Abgase ins Freie geleitet werden, beispielsweise über die Dunstabzugshaube.

Erkennung Unterdruck

Der sogenannte Luftdruckwächter (Bild 2) übt eine der wichtigsten Funktionen der Überwachungsanlage aus. Er erkennt, ob in der Abgasführung der Küche ein Unterdruck ansteht, was bedeutet, dass der Dunstabzug angeschaltet ist und auch wirklich ein Absaugvorgang stattfindet. Wie geht das? Im Lieferumfang befindet sich eine Messleitung, mit der der Installateur eine Verbindung zwischen Abgasführung und dem Luftdruckwächter herstellen kann. Dieser sollte so installiert sein, dass die integrierte Membrane senkrecht steht, also so, dass die Schlauchanschlüsse nach unten zeigen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass es in Kombination mit einem zu geringen Unterdruck im Abzug zu Fehlfunktionen der Anlage kommt. Des Weiteren ist empfohlen, den Druckwächter oberhalb des Luftabzugskanals einzubauen. Sollte Kondensat in der Messleitung entstehen, kann es nach unten ablaufen und nicht in den Druckwächter.

Herzstück KCU

Der Druckwächter ist elektrisch mit der zentralen Steuereinheit, KCU (Bild 3) genannt, verbunden. Sie ist gewissermaßen das Herzstück der Anlage und, wie der Name bereits verrät, steuert diese die angeschlossenen Einzelkomponenten. Die KCU benötigt einen 230-Volt-Stromanschluss und versorgt den Druckwächter und einen Doppel-Absperrblock mit Spannung.

Wenn also die zentrale Steuereinheit erkennt, dass die Abgasführung gewährleistet ist (KCU kontrolliert auch, ob der Motor der Absaugung läuft), wird über die Platine der Stromkreis der Absperreinheit ZAE (Bild 4) geschlossen. Diese ist wiederum eine Armaturenkombination in sich und besteht aus einem Kugelhahn, einem thermisch auslösendem Absperrelement und zwei Magnetventilen. Letztgenannte sind stromlos geschlossen, geben aber die Gaszufuhr frei, sobald der Stromkreis der ZAE geschlossen ist. Wenn alles ordnungsgemäß installiert ist, kann der Koch nun die angeschlossenen Gasgeräte anschalten.

Deutschsprachiges Ausland

Der Geltungsbereich des Arbeitsblattes G 631 (A) beschränkt sich auf Deutschland, weshalb sich die Küchenabgassicherung für Österreich und die Schweiz etwas unterscheidet. Druckwächter und Steuereinheit sind gleich; eine Absperreinheit (Kugelhahn) gibt es nicht, lediglich ein stromlos geschlossenes Magnetventil. In Deutschland sind zwei Magnetventile als doppelte Absicherung vorgeschrieben, sollte eines von beiden mal ausfallen.

Nützliches Zubehör

Last but not least noch der Hinweis auf Zubehör. Die Küchenabgassicherung kann auf Wunsch des Betreibers um einen Not-Aus-Taster (Bild 5) ergänzt werden. Bei auftretenden Problemen kann der Koch schnell reagieren und die gesamte Flüssiggasanlage abschalten, ohne die Absperreinheit im Technikraum oder Versorgungsraum zu suchen.

Und: Ein vor der Küchenabgassicherung in der Leitung installierter Gasfilter (Bild 6) schützt die Anlage vor eventuellen Verschmutzungen und Partikeln. Es wäre äußerst ärgerlich, wenn aufgrund einer kleinen Verunreinigung die Anlage Schaden nehmen könnte.

Nicht nur wenn es ums Zubehör geht, ist das Vertragsinstallationsunternehmen der Ansprechpartner für Küchenchefs und Restaurantbetreiber. Planung, Projektierung und Montage liegen im Aufgabenbereich des Fachinstallateurs. Und der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass der Installateur in der Pflicht ist, wenn es um die Einhaltung der Vorgaben aus dem Arbeitsblatt G 631 (A) des DVGW geht.

Auf den Punkt gebracht

Die Küchenabgassicherung ist in gewerblich genutzten Küchen erst Pflicht, wenn die angeschlossenen Verbrauchsgeräte mehr als 14 kW Leistung benötigen. Bei der Küchenabgassicherung handelt es sich um eine Armaturenkombination, bestehend aus einem Druckwächter, einer zentralen Steuereinheit und einem Absperrblock samt Magnetventilen. Die Version für Österreich und die Schweiz weicht geringfügig von der deutschen ab, da die Regularien unterschiedlich sind. Und: Dem Vertragsinstallateur kommt eine tragende Rolle zu. Er ist dafür verantwortlich, dass die Vorgaben aus dem Regelwerk verbindlich eingehalten werden.

Weitere Informationen zum Thema gibt es unter:

www.gok-online.de

Extras

Beratungsleitfaden

In unserem Bereich „Extras“ auf www.sbz-online.de finden Sie einen Beratungsleitfaden der Berufsgenossenschaft zur Sicherstellung der Abgasführung von Gasgeräten bei Neuanlagen und bestehenden Anlagen.

www.sbz-online.de/extras