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Haustechnik digitalisieren

Inhalt

Eine Veranstaltungsreihe von Danfoss sollte Planern und Handwerkern die Möglichkeiten bei der Hausautomation durch Kombination des Stellantriebs Novocon mit dem druckunabhängigen Abgleich- und Regelventil AB-QM vermitteln. Der Stellantrieb sorge für mehr Übersicht über die Systeme, beispielsweise mit der Echtzeit-Volumenstromanzeige, sowie mehr Sicherheit dank Statusrückmeldungen inklusive Alarmfunktionen, wie Sean Boden, verantwortlich bei Danfoss für den weltweiten Vertrieb OEM und Key Account, ausführt. Auf diese Weise lasse sich der hydraulische Abgleich automatisieren, was ein echter Fortschritt in Sachen Effizienz sei, weil der statische Abgleich systematische Fehler beinhalte. Schließlich gelte er nur für Nenndurchflüsse exakt. Zusätzlich erfasst ein Datenlogger die Leistungsdaten eines Gebäudes und speichert diese in einem Protokoll. Der digitale Stellantrieb lasse sich ohne Werkzeug schnell in Betrieb nehmen und warten – und dies per Fernzugriff. Routinearbeiten wie das Spülen und Entlüften der Ventile, die normalerweise das Öffnen der Decken erforderlich machen würden, lassen sich per Fernsteuerung erledigen. Auch zum Thema Kosten bezog Sean Boden Stellung. Dem Kunden müsse vermittelt werden, dass er nicht mehr investieren müsse, sondern richtig, um später im Betrieb Kosten zu sparen.

Gebäudeautomation früher und heute

Bisher konnten in der Gebäudeautomation vor allem die Kommunikations-, Beleuchtungs- und Sicherheitssysteme miteinander verknüpft und gesteuert werden. Durch den Stellantrieb Novocon sei dies nun auch bei Heizungs- und Klimaanlagen einfacher möglich. Die Steuerung des Stellantriebs könne zum Beispiel über einen Panel-PC des Automatisierungsexperten Beckhoff laufen. So kann via BACnet oder Modbus die Wärme und Kühlung in die Gebäudeautomation integriert werden.

Dies war auch schon die Überleitung zum Vortrag von Frank Schubert, verantwortlich für Marketing und Training bei Beckhoff Automation. Heute habe das Unternehmen 2800 Mitarbeiter, davon 900 Ingenieure, und die Fertigung sei in Deutschland. Den Stellenwert der Hausautomation unterstrich Schubert durch ein paar zentrale Zahlen. Mit immerhin 30 % der Betriebskosten schlagen Energiekosten für Heizung, Kühlung und Strom zu Buche. Hier ließen sich durch die Hausautomation große Einsparpotenziale heben.

Zum Ausmaß der Einsparpotenziale stellte Hans R. Kranz, HAK Ingenieurberatung, einen Wert von bis zu 49 % der Energiekosten in den Raum, die sich vor allem in Altbauten durch eine gut geplante und realisierte GLT einsparen ließen. Deshalb sollten sich Betreiber und Investoren zuerst mit der Regelungstechnik beschäftigen, bevor sie in Dämmung investieren. Auch finanziell sei der GLT-Markt für Planer und Handwerker interessant. Dieser steige in der DACH-Region schon lange jährlich um 3 %, 2014 sogar um 4 %, und er sei von der immer wieder unstetigen Neubauerstellung unabhängig. Kranz favorisiert für die Gebäudeautomation den BACnet-Standard, der sich für höhere Automationsebenen mittlerweile weitgehend im Markt durchgesetzt habe und für den er sich während seines aktiven Berufslebens stark engagiert hat – und nun darüber hinaus auch mit seiner Ein-Mann-Beratungsfirma.

In dieser SBZ finden Sie zum Thema BACnet, das auch für Handwerker immer relevanter werden soll, ab Seite 50 einen ausführlichen Fachbeitrag von Hans R. Kranz. U.B.

Die Akteure

Sean Boden, Danfoss: „Der hydraulische Abgleich sollte automatisiert werden, weil der manuelle Abgleich nur unzureichend funktioniert.“

 

 

 

 

Frank Schubert, Beckhoff: „Kommunikative Feldgeräte wie der Stellantrieb Novocon ermöglichen erst das Internet der Dinge.“

 

 

 

 

Hans R. Kranz: „Vor Automation haben die Leute Angst. Warum sagen wir nicht einfach Assistenzsysteme?“