Verbraucher und Industriekunden fordern zunehmend technische Lösungen für Werkshallen und Wohnungen, die mehr Komfort und Sicherheit bieten und dabei Energie und Kosten sparen. Die Technik soll intuitiv zu installieren und zu bedienen sein und ein ansprechendes Design haben. Solche Trends will Bosch mit vernetzter Energie- und Gebäudetechnik sowie Dienstleistungen bedienen – zum Beispiel für Heizung, Warmwasser, Lüftung, Klimatisierung, Einbruch- und Brandschutz, Gebäudemanagement, Energieerzeugung und -speicherung. Dieses Geschäft sei im Unternehmensbereich Bosch Energy and Building Technology gebündelt, für das Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und zuständig für eben jenen Unternehmensbereich, in der Zukunft ein weltweites, solides Wachstum sieht. Der Markt soll sich von derzeit 7 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 auf bis zu 36 Milliarden Euro vergrößern. „Bosch ist im Markt für Energie- und Gebäudetechnik technologisch und global gut positioniert. Wir bauen unser Portfolio und unsere Marktpräsenz strategisch aus: Das ist die Grundlage für weiteres Wachstum.“
Energieeffizienz und Komfort sind die Triebfedern
Der weltweite Energiebedarf steigt immer schneller, in den vergangenen 40 Jahren hat er sich mehr als verdoppelt. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Energiehunger bis zum Jahre 2040 nochmals um mehr als ein Drittel anwachsen. Vor allem bei Gebäuden und Wärmeenergie gibt es enorme Einsparpotenziale: Es entfallen 40 % des weltweiten Energieverbrauchs auf Gebäude, wobei Strom nur einen geringen Anteil ausmacht. In der Industrie ist Wärme mit 75 % die am meisten eingesetzte Energieform.
Mit zunehmendem Wohlstand und älter werdenden Gesellschaften steigen die Ansprüche an Komfort und der Bedarf an Sicherheitstechnik wie Einbruch- und Brandschutzsysteme. Standardabläufe in Gebäuden und Energiesystemen sind hierfür zu automatisieren. Das erfordert die Vernetzung von Anlagen und Geräten, die dann im Internet der Dinge miteinander Informationen austauschen können.
„Vernetzung ist kein Selbstzweck, Nutzer müssen einen konkreten Mehrwert erfahren: zum Beispiel, dass sie von lästigen und zeitraubenden Routineaufgaben entlastet werden oder Betriebskosten sparen“, sagte Hartung. „Bei der Vernetzung setzen wir auf offene Standards und offene Plattformen. Unsere Lösungen erfüllen dabei höchste Sicherheitsstandards für Datenschutz und Datensicherheit.“
Software-Knowhow für Vernetzungslösungen
Durch die Aktivitäten in unterschiedlichen Geschäftsfeldern könne Bosch die Energie-, Gebäude- und Industrietechnik vernetzen. Hierfür baut das Unternehmen seit einigen Jahren seine Softwarekompetenz aus. Jeder Dritte der insgesamt 45 700 Bosch-Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung sei heute Software-Entwickler. Allein 3000 Entwickler arbeiten heute an Lösungen für das Internet der Dinge (IoT). Bosch agiert auf allen drei Ebenen der Vernetzung: Sensorik, Software und Services.
Für Wohngebäude hat das Unternehmen im Frühjahr eine neue Generation vernetzter Heizgeräte mit außergewöhnlichem Design vorgestellt. Alle Bauteile seien gut zugänglich und damit deutlich einfacher, schneller und kostengünstiger zu montieren und zu warten.
Bei den Workshops standen vor allem die Themen BIM (Building Information Modelling) und vernetzte Lösungen für die Erzeugung, das Management und die Speicherung von Energie in Wohn- und Geschäftsgebäuden im Mittelpunkt.UB