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Heiztechnik im Wandel der Zeit

Inhalt

Den Grundstein für diese erfolgreiche Historie legte August Brötje senior 1919 mit den Brötje-Werken in Rastede. Als Sohn eines Tischlermeisters, Dampfsägewerks- und Mühlenbesitzers lernt er Maschinenbau. Dadurch lag es nahe, dass die ersten Tätigkeiten des Betriebs im Bereich der Maschinenreparatur und -instandsetzung lagen. Zudem wurde der Fokus ab 1923 auf die Herstellung schmiedeeiserner Bandsägen gesetzt. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings mangels der benötigten Ausstattung. Zum Glück, wie die Unternehmensgeschichte gezeigt hat.

Bereits im Jahr 1925 konzentrierte sich der Gründer vollständig auf die Produktion von Stahlradiatoren. Der erste Zick-Zack-Radiator wurde erfolgreich in Handarbeit hergestellt. Das Modell ist 1935 durch den Gliederradiator abgelöst worden. Nebenbei fertigte der Betrieb Einsatzkessel für Küchenherde und führte zeitweise für vier Jahre auch Heizungsmontagen selbst durch.

Bewegende Jahre

Im Alter von 44 Jahren stirbt August Brötje senior im Jahr 1937. Die Witwe Erna Brötje wird Inhaberin und übernimmt das Ruder gemeinsam mit dem Prokuristen Wilhelm Behrens. Der Zweite Weltkrieg stellt Brötje zusätzlich vor eine Herausforderung. So standen ab 1943 Tabakmaschinen, Feldgeschirr und Flugzeugteile in den Auftragsbüchern. Nach Kriegsende übernahm August Brötje junior den Betrieb und orientierte sich maßgeblich am Führungsstil seines Vaters. Die Produktion der Gliederradiatoren wurde langsam wieder aufgenommen.

Ab 1949 zählt das Unternehmen rund 200 Beschäftigte. In zwei Werken werden 13 verschiedene Radiatorenmodelle sowie Heizkessel gefertigt. Um sie zu verteilen, stehen bereits zu diesem Zeitpunkt eigene Lastzüge zur Verfügung, die die Fertigwaren deutschlandweit zu Lagerstandorten zwischen Hamburg und Stuttgart bringen. Von hier aus geht es bis in die Türkei. Diverse Erweiterungen der Hallen und der Betriebsgelände schaffen beste Voraussetzungen, um auch international Fuß zu fassen.

Weitere Meilensteine lassen nicht lange auf sich warten:

  • 1952: Gründung der Brötje Handelsgesellschaft mbH
  • 1955: der vollautomatische Ölbrenner wird in das Sortiment aufgenommen
  • 1963: Baubeginn des Werks für Flachheizelemente in Augustfehn
  • 1966: Produktionsstart der ersten Flachheizelemente

Wechselnde Eigentümer

1969 musste sich August Brötje junior aus Krankheitsgründen aus der Geschäftsführung zurückziehen, blieb jedoch Inhaber. Nach langer und schwerer Krankheit starb er im August 1979 mit 58 Jahren. Die Brötje-Gruppe und zahlreiche Tochterunternehmen in Deutschland sowie im europäischen Ausland gingen an eine Erbengemeinschaft über.

1989 ergab sich dann ein einschneidendes Ereignis in der Firmengeschichte: 80 % der Unternehmensanteile an der Brötje-Gruppe wurden durch die Erbengemeinschaft an die Compagnie Internationale du Chauffage S.A. (CICH), Paris, verkauft. Ab jetzt begann die Zusammenarbeit mit Gusslieferungen aus Soissons. Drei Jahre später verkauften die Erben auch den restlichen Anteil von 20 % an CICH. Bereits im Frühjahr 1992 wurde die französische Muttergesellschaft von der britischen Blue Circle Home Products PLC übernommen.

Vertrag mit der GC-Gruppe

Erneut folgten sehr schwere Zeiten. Aufgrund der geänderten Marktanforderungen und der gesunkenen Nachfrage nach Stahlgliederradiatoren wurde die Produktion im September 1995 eingestellt. Nur ein Jahr später wanderte die gesamte Stahlkesselproduktion von Rastede nach Frankreich. In den darauffolgenden Jahren gab es immer wieder Höhen und Tiefen, bis im Februar 1999 mit der GC-Gruppe der Kooperations- und Distributionsvertrag geschlossen wurde. Hiermit legte der Hersteller einen bedeutenden Grundstein und ist seitdem überall in Deutschland stärker vertreten.

Umweltschonend heizen

Im Herbst 1999 stand der dritte Eigentümerwechsel binnen zehn Jahren bevor. Der britische Mutterkonzern Blue Circles Industries gab die Brötje-Heizungssparte an die Baxi Group ab. Neben der Erweiterung des neuen Kunden-Service-Centers in Rastede gewinnt der Umweltgedanke weiter an Bedeutung. Durch eine erfolgreiche Wettbewerbskampagne beliefert Brötje den Markt mit zukunftsweisenden Heizsystemen. Der Trend zu regenerativen Energien führt neben bereits vorhandenen Solarthermiekollektoren zur Markteinführung umweltschonender Heizsysteme wie der Wärmepumpe und dem Pelletkessel.

Nach wie vor steht der Umweltgedanke für das Unternehmen an erster Stelle. Im Jahr 2009 wird Brötje Teil der BDR Thermea Group – eines der weltweit führenden Hersteller und Lieferanten innovativer Heiz- sowie Trinkwarmwassersysteme. Durch die enge Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch zwischen BDR-Thermea-Unternehmen in ganz Europa entwickelt der Hersteller zukunftssichere Produkte. Brötje wird sich daher auch in den kommenden Jahren auf den Ausbau und die stetige Optimierung des energieeffizienten Produktprogramms konzentrieren – gepaart mit intelligentem Zubehör. So steht weiteren 100 Jahren nichts im Wege.

www.broetje.de