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Was tun, wenn Amazon aktiv wird?

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Stärken besser ausspielen – das ist ein Merkmal von SHK-Betrieben, die ihren Alltag zunehmend mit digitalem Werkzeug bestreiten. Für so ziemlich alle Abläufe gibt es kleine und große Anwendungen. Sie ermöglichen es, Projekte zielgerichteter abzuwickeln und ein Unternehmen effizienter zu führen. Das schafft Freiräume und drückt sich z. B. aus in mehr Zeit, die Chefs und Mitarbeitern für die Kunden zur Verfügung steht. Einen aktuellen Überblick zu digitalen Entwicklungsmöglichkeiten bot der Infoabend „Freiräume schaffen mit digitalen Werkzeugen“.

Der Einladung zum Infoabend des Großhandelshauses Wilhelm Gienger (GC-Gruppe) waren fast 100 Teilnehmer nach Stuttgart gefolgt. Die Umsetzung und Einrichtung dieser neuen „Instrumente“ ist in jedem Betrieb mit Mehraufwand verbunden. Aber der höhere Einsatz zu Beginn zahlt sich am Ende aus. Die Ansätze, diesen Wandel anzugehen, sind fast so vielfältig wie die Angebote dazu. Die SHK-Branche holt da gerade massiv auf, der Wandel nimmt ordentlich Fahrt auf, findet Tanja Springer, Inhaberin der Agentur ID.

„Das Internet, das in sonst eigentlich allen Bereichen unseres Lebens immer wichtiger zu werden scheint, das immer stärker auf die Prozesse und Gewohnheiten von jedem von uns Einfluss nimmt, das hat in der SHK-Branche bisher kaum zu Veränderungen bei den Vertriebskonzepten geführt“, sagte die SHK-Marketing-Expertin für Kommunikation und Vertrieb zu Beginn ihres Impulsvortrags.

Diese, nennen wir sie mal: der Branche innewohnende Trägheit verleitet Unternehmen mit ihrem Blick von außen aufs Handwerk dazu, digitale Felder zu besetzen. Das gilt besonders für den entscheidenden Bereich des Kontakts zum Endkunden hin. Sei es beim Onlinemarketing (Konfiguratoren!), bei der Erhebung von Kundendaten (Leads!) oder der Abwicklung von Aufträgen (Online-Auftragsabwicklung!), die Versäumnisse der vergangenen Jahre rufen die Konkurrenz auf den Plan. „Die SHK-Welt ist ausgesprochen attraktiv für eine Vielzahl an branchenfremden Unternehmen. Das hat verschiedene Gründe. Einer ist die mangelnde Internetpräsenz des dreistufigen Vertriebswegs, ein weiterer ist: ineffiziente Prozessketten“, fasste Tanja Springer die Situation zusammen.

Ganz zu schweigen von Wettbewerbern wie Amazon und Co., die in Deutschland bisher selbst noch nicht aktiv ins Marktgeschehen eingreifen. Die Unternehmensberaterin nahm die Teilnehmer des Infotags mit auf einen kurzen Trip über den Atlantik. In den USA ermöglicht es „Amazon Home Service“, zum Produkt den passenden handwerklichen Dienstleister gleich mitzubestellen. Das ist, wenn man es so sagen will, die Kehrseite der Digitalisierung bzw. des Internets – der Zugang zum Kunden ist offen und um ein Vielfaches mehr mit Angeboten belegt als noch vor ein paar Jahren.

Das hat zur Folge, dass in der guten konjunkturellen Phase, in der sich die SHK-Branche befindet, es gleichzeitig zunehmend schwieriger wird, als Handwerksunternehmer mit einer guten Kombination aus Produktangebot und Dienstleistung vom Kunden wahrgenommen zu werden, sich zu platzieren und letztlich durchzusetzen. Um in diesem Wettbewerb auch künftig bestehen zu können, bieten sich wiederum ebenfalls digitale Handwerkszeuge an. Etwa kaufmännische Software, die ein durchgängig papierloses Büro ermöglicht, vom Stundenzettel bis zum Rechnungsversand, oder eine digital optimierte Lagerverwaltung. Unterm Strich bedeutet das für jeden SHK-Handwerksbetrieb, den Arbeitsalltag wirtschaftlicher zu gestalten. Der Infoabend lieferte eine Orientierung dazu. Ganz wichtig dabei: „Wir zeigen Werkzeuge, die heute schon verfügbar und im Einsatz sind“, sagte in Stuttgart Gastgeber Johannes Gienger (persönlich haftender Gesellschafter der Wilhelm Gienger KG aus Kornwestheim). Zu nennen wären z. B. Thermobox (Heizungsanlagenkonfigurator) und Elements A (Projektmanagementtool).