SBZ: Duravit zeigt zur Messe SHK Essen erstmals mit DuraSystem eigene Produkte zur Vorwandinstallation. Sie sehen mich verwundert.
Dr. Frank Richter: Für uns ist das ein logischer Schritt und wir sind ja bei Weitem nicht der einzige Hersteller, der diesen so vollzogen hat. Die Themen Komfort und Design im Bad sind ganz wesentlich für uns. Dazu müssen die Systeme in der Wand mit denjenigen vor der Wand abgestimmt werden. Unabhängig davon werden wir sicherstellen, dass z. B. unsere WCs auch weiterhin mit den gängigen Systemen am Markt einwandfrei funktionieren. Unsere Systeme bieten aber einen Mehrwert, der darüber hinausgeht, etwa bei der Einstellung des Spülstroms für Rimless WCs oder bei der Installation von SensoWash-Dusch-WCs. Auch konnten wir die Betätigungsplatten an das Duravit-Design anpassen.
SBZ: Keramik und Baddesign sind doch Ihre eigentlichen Aushängeschilder. So ein techniklastiges Thema passt streng genommen gar nicht zu Ihnen.
Richter: Nochmals: Das WC ist ein System, das ganzheitlich optimiert werden muss, um die Anforderungen unserer Kunden nach Premiumbädern erfüllen zu können. Technologie, die einen Mehrwert für unsere Kunden stiftet, liegt im Kernbereich unserer Aktivitäten. Eine besondere Stärke von Duravit ist zudem, dem Kunden modernste Technologie zur Verfügung zu stellen, ohne dabei Kompromisse beim Design machen zu müssen. Design und Technologie sind für uns kein Widerspruch, sondern ergänzen einander.
SBZ: Warum soll die Branche Ihnen abnehmen, dass Sie das Thema beherrschen?
Richter: Nach den mir vorliegenden Informationen liegen wir auch im Hinblick auf das Qualitätsniveau unserer Produkte im Spitzenfeld unserer Branche, was regelmäßig durch Marktuntersuchungen und Kundenbefragungen von Installateuren, Architekten und Endkunden bestätigt wird. Neue Geschäftsfelder gehen wir mit demselben Anspruch an, für den letztlich unsere Marke steht. Wo erforderlich, verstärken wir uns mit Partnern, auf die wir uns nachweislich verlassen können.
SBZ: Haben Sie denn überhaupt die personelle Ausstattung dafür im Haus?
Richter: Selbstverständlich. Duravit wurde in der Wirtschaftswoche unlängst zum innovativsten Mittelständler Deutschlands gekürt. Ich möchte das gar nicht überbewerten. Aber schauen Sie sich auf den Messen um und überzeugen Sie sich von der Innovationskraft unseres Unternehmens. Das kommt nicht von ungefähr. Produktentwicklung und Innovation stehen bei uns ganz oben auf der Agenda. Und Kundenservice endet nicht mit dem Verkauf unserer Produkte. Ersatzteilservice und Kundendienst sind ebenfalls vom Tag eins an sichergestellt. Und ebenfalls für uns selbstverständlich: DuraSystem ist lieferbar ab sofort.
SBZ: Was macht Sie so sicher, dass deutsche SHK-Handwerker jetzt von ihren etablierten Systemen wechseln auf die Duravit-Produktpalette?
Richter: Wir haben eine realistische Einschätzung der Marktverhältnisse und unsere Ziele hinsichtlich der Installationssysteme sind nicht mengenorientiert. Dennoch meinen wir, dass wir einen Mehrwert bieten und dass ein vollständiges, aufeinander abgestimmtes Sortiment dem Markt und uns langfristig nutzt. Das Installationsprogramm DuraSystem bietet elf verschiedene Elemente für WC, Urinal, Bidet und Waschtisch im privaten wie öffentlichen Bereich. Passend zu jeder Bausituation umfasst DuraSystem komplett vormontierte Installationselemente für den Trocken- wie auch Nasseinbau. Der Installateur kann mit den vielseitigen Elementen die gesamte Installation im Bad schnell und sicher fertigstellen. Zudem erleichtern wir dem Handwerk die Arbeit mit perfekt aufeinander abgestimmten Systemen. Und bedenken Sie auch: Duravit ist ein internationales Unternehmen. Deutschland ist ein wichtiger Markt für uns, aber nicht der einzige.
SBZ: In Deutschland gelten Normen hinsichtlich der Befestigung von Sanitärobjekten. Damit ist die Ausgestaltung der Vorwandsysteme ja eigentlich so gut wie vorgeschrieben. Wie hebt sich Duravit von anderen Alternativen ab?
Richter: Unser Angebot ist State of the Art, nicht nur im Hinblick auf die Erfüllung der einschlägigen Normen. Bei relevanten Details, typisch für Duravit, gehen wir darüber hinaus. Bei den DuraSystem-Elementen für den Waschtisch zum Beispiel bieten wir individualisierbare Optionen für fast jeden Typ Waschtisch an, vom Handwaschbecken bis hin zum Doppelwaschtisch. Unsere WC-Elemente sind „SensoWash ready“ und optimiert für die Rimless Spülung. Am Bidet haben wir lange gefeilt und mit einer neuartigen Konstruktion eine besonders stabile Befestigung realisiert. Mit unserer elektronisch gesteuerten, berührungslos bedienbaren Betätigungsplatte A2 und der daran angebundenen Fernbedienung haben Sie viele sinnvolle, individualisierbare Einstelloptionen.
SBZ: Werden Duravit-Produkte somit künftig nur noch im Paket angeboten und verkauft? Also Sanitärobjekte + Badmöbel + Armaturen + Installationstechnik?
Richter: Nein, das ist nicht unser Ansatz. Wir eröffnen unseren Handelspartnern die Chance, komplette, perfekt aufeinander abgestimmte Systeme zu verkaufen. Sie haben damit zusätzliche Möglichkeiten, Waschplatz, WC-, Dusch- und Wannenbereich zu gestalten und dem Endkunden einen nachhaltigen Mehrwert zu bieten. Und nochmals: Dies schließt die Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Produkten spezialisierter Hersteller z. B. aus dem Armaturenbereich ganz und gar nicht aus.
SBZ: Auf welchen SHK-Bereich dehnen Sie Ihr Engagement nächstes Jahr aus?
Richter: Wir bleiben unserem Grundsatz treu, erst liefern, dann schwätzen. Ernsthaft: Das Produktsortiment von Duravit zur Gestaltung moderner Designerbäder ist schon ziemlich rund. Den Kernbereich bilden Keramik, Möbel und Wellnesstechnologien (dazu zählen wir auch Duschen, Wannen und SensoWash). Dieser Kernbereich steht im Zentrum und deshalb gibt es auch in diesem Jahr viele Neuheiten dazu: zwei neue Möbelserien Brioso und XSquare, vielfältige Ergänzungen für unsere bestehenden Keramikserien, von DuraStyle über Me by Starck bis hin zu DuraSquare. Modernisierte Stand-WCs für die Renovierung, in frischem Design, mit neuester Technologie. Unsere Duschwannenserie Stonetto erstmals zusätzlich in Betongrau. Daneben haben wir ergänzende Geschäftsfelder – Armaturen, Accessoires, Installationssysteme. Da fehlt nichts. Wichtiger als die Abdeckung aller relevanten Felder ist jedoch, dass diese perfekt aufeinander abgestimmt sind, und dies im Hinblick auf Installation, Funktion und Design. Das zu schaffen ist unser Ziel, daran arbeiten wir jeden Tag.
SBZ: Herr Richter, vielen Dank für die Erläuterung der Hintergünde.
Info
Die neuen Syeteme
Das Installationsprogramm DuraSystem beinhaltet elf verschiedene Installationselemente für WC, Urinal, Bidet und Waschtisch im privaten wie öffentlichen Bereich. Passend zu jeder Bausituation umfasst es komplett vormontierte Installationselemente für den Trocken- und Nasseinbau.