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Zusätzliche Wachstumschancen

SBZ: Tchibo hat angefangen mit Kaffee, mittlerweile gibt es dort Reisen, Schmuck und Handys zu kaufen. Zu Ikea fahren manche Besucher nur wegen der Lebensmittel, nicht wegen der Möbel. Von Birkenstock gibt es seit neuestem Betten; und Duravit bietet eigene Armaturenserien an. Wollen Sie kein Keramikspezialist mehr sein?

Frank Richter: Duravit hat seit 2016 mit der Franke Group einen neuen strategischen Partner und Minderheitsgesellschafter. Für beide Seiten entsteht damit eine Win-win-Situation. Duravit unterstützt auf der einen Seite Franke stärker im Bereich keramische Küchenspülen und Franke gibt Duravit mit seiner Armaturenkompetenz die Möglichkeit, das eigene Sortiment in Teilbereichen abzurunden. Das ist besonders relevant für das Projektgeschäft und in vielen Märkten auch eine Antwort auf die von Kunden geäußerten Wünsche.

Zur ISH 2017 präsentiert Duravit ein fokussiertes Sortiment mit drei Duravit-Armaturen-Serien: B.1 und B.2 sind Serien für Projekte und das Tagesgeschäft. Die Serie C.1 ist in Kooperation mit dem Designer Kurt Merki jr. entstanden und soll sowohl für das Ausstellungsgeschäft als auch im Projektbereich eingesetzt werden. Duravit wird aufgrund der Kooperation mit Franke nicht zu einem Spezialisten für Armaturen. Wir sind und bleiben Hersteller von Design-Bädern. Mit unseren langjährigen Partnern auf der Armaturenseite wollen wir selbstverständlich weiterhin kooperieren und die Zusammenarbeit intensivieren.

SBZ: Aber die Wahrnehmung der Marke Duravit im Handwerk und die damit verbundenen Leistungs- und Kompetenzversprechen verschieben sich schon ein Stück weit. Das nehmen Sie so hin?

Richter: Im Handwerk sind wir seit Jahrzehnten als verlässlicher Partner positioniert und stehen dort vor allem für unseren Service und Support, die Qualität unserer Produkte, die einfache Installation sowie für eine faire Geschäftsbeziehung. Die regelmäßig durchgeführten und veröffentlichten Marktuntersuchungen belegen dies zweifelsfrei. Das mit der Marke Duravit verbundene Leistungs- und Kompetenzversprechen gilt für sämtliche unserer Produkte, somit auch für die Armaturen.

Technologisch und produktionsseitig ist dies, wie bereits erwähnt, durch die strategische Partnerschaft mit der Franke Group unterlegt. Zusätzlich haben wir bei der Entwicklung der Duravit-Armaturen unsere Design-Kompetenz eingebracht, etwa bei der Konzeption der Serie C.1 in Zusammenarbeit mit dem Designer Kurt Merki. Auf die erhöhten Anforderungen im Service sind wir ebenfalls vorbereitet, etwa im Bereich der technischen Dokumentation, der Hotline oder bei der Versorgung mit Ersatzteilen. Das vollständige Programm ist direkt ab der ISH lieferbar.

SBZ: Ich möchte da noch mal genauer nachhaken: Wo bleibt die Glaubwürdigkeit Ihrer Marke?

Richter: Die Glaubwürdigkeit unserer Marke als Synonym für Design-Bäder insgesamt wird durch die Sortimentsabrundung mit Armaturen gestärkt. Für uns ist das Bad mehr als die Summe der fachgerecht verbauten Einzelprodukte. Bei uns passt alles perfekt zusammen, technologisch und ästhetisch. Selbst technisch anspruchsvolle Produkte wie z. B. unsere SensoWash-Dusch-WCs werden in die Gestaltung des Bades integriert. Für die Armaturen gilt dies auch heute schon zu einem erheblichen Anteil. Denken Sie etwa an die Armaturen von Philippe Starck oder sieger-design, die perfekt zu unseren Serien aus den entsprechenden Design-Studios passen und von komplementären Partnern angeboten werden.

Mit unseren neuen Armaturen-Serien haben wir nunmehr zusätzlich die Möglichkeit, ein konsistentes Gesamtprogramm auch für unsere inhouse gestalteten Serien wie z. B. Vero, Vero Air oder DuraSquare anzubieten. Selbstverständlich werden wir keinerlei Kompromisse eingehen im Hinblick auf die Fundamente unserer Marke.

SBZ: Welche Botschaft senden Sie mit der Portfolio-Erweiterung ans Fachhandwerk, wie sollen Endkunden Sie künftig sehen?

Richter: Die Botschaft ist einfach, und auch nicht wirklich neu: Wer ein modernes Bad in Top-Qualität, nachhaltigem Original-Design und höchstem Komfort sucht, kann dies mit Produkten von Duravit am besten realisieren. Hier passt alles zusammen, von der einfachen Montage bis zur perfekten Gestaltung.

SBZ: Welche Absichten verfolgen Sie mit der Einführung der Armaturenserien?

Richter: Die Abrundung unseres Produktangebotes in Teilbereichen durch Armaturen sollte richtig eingeschätzt und nicht überhöht werden. Ich denke, wir haben realistische Erwartungen, die sich nach Marktregionen natürlich unterscheiden. Nochmals: Wir unterstreichen unsere Design-Kompetenz für das Bad insgesamt, nicht nur für einzelne Produkte. Wir kommen darüber hinaus Kundenwünschen aus einigen, für uns sehr wichtigen Regionen nach. Zudem vereinfachen wir die Arbeit des Handwerks, weil die Produkte noch besser aufeinander abgestimmt sind. Wir erschließen zusätzliche Wachstumschancen und strategische Optionen. Die Anzahl komplementärer Partner mit internationaler Bedeutung auf der Armaturenseite wird ja wahrscheinlich nicht wieder zunehmen.

SBZ: Es gibt doch schon wirklich genug etablierte Armaturenanbieter auf dem deutschen Markt. Was macht Sie so sicher, dass Sie Ihre Ziele erreichen?

Richter: Sollte auch einer einst die vollendete Wahrheit finden, so wüsste er es doch nicht. Es ist alles durchsetzt von Vermutung, hat der Philosoph Karl Popper gesagt. Sagen wir es so: Die Argumente überzeugen, der Versuch ist es wert, wobei wir nicht ausschließlich nur den deutschen Markt betrachten.

SBZ: Gibt es die Waschbecken von Ihnen künftig eigentlich immer mit einem passenden Armaturenvorschlag?

Richter: Schauen Sie sich auf unserem Messestand um. Dort finden Sie eine Vielzahl von Armaturen komplementärer Anbieter und Partner. Das ist nicht neu, die Armaturenvorschläge gab es so schon immer. Zudem haben wir die Verbindung über unsere Designer wie z. B. Phoenix-Design, die für unsere Partner Armaturen und für uns Keramiken konzipieren. Teilweise tragen Keramikserie und Armatur den gleichen Namen – Beispiel PuraVida. Es geht uns nicht darum, nur unsere eigenen Armaturen zu empfehlen. Vielmehr steht die optimale Gestaltung des Lebensraums Bad im Vordergrund, die wiederum individuellen Kundenwünschen folgt.

SBZ: Stichworte Qualität und Herkunft: Wie viel schweizerisches Know-how von KWC steckt in den Duravit-Badarmaturen?

Richter: Die Franke Group und KWC sind für eine ausgezeichnete Qualität auch bei Armaturen bekannt. Zweifelsfrei profitieren wir von dieser langjährigen Erfahrung. Darüber hinaus haben wir ein eigenes Team von Spezialisten aufgebaut, die sich bestens mit dem Thema auskennen und die auf unsere Produkte geschult sind. An der Infotheke auf unserem ISH-Stand stehen Kollegen mit Rat und Tat zu unseren Armaturen zur Seite. Darüber hinaus können Sie sich ein Bild machen auf Basis unserer neuen Publikationen und Informationsunterlagen, die auch online verfügbar sind. Gemeinsam haben wir größte Aufmerksamkeit auf jedes Detail gelegt. Das Ergebnis spricht für sich.

SBZ: Werden aus der Zusammenarbeit weitere Duravit-Serien fürs Bad oder für die Küche entstehen?

Richter: Wir machen einen Schritt nach dem anderen. Jetzt fokussieren wir darauf, unsere Partner von unseren Neuheiten insgesamt – die Armaturen stellen davon nur einen Bruchteil dar – hinsichtlich Qualität, Design und differenzierendem Kundennutzen zu überzeugen.

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