Vor Ausführung der Klempnerarbeiten musste der Dachstuhl von der Last der Dachziegel befreit und für die neuen Aluminium-Dachplatten entsprechend vorbereitet werden. Die Sparren waren teilweise stark eingeschlagen und mussten ausgeglichen werden. Auch die fehlende Wärmedämmung im Bereich des vorspringenden, betonierten Dachüberstandes wurde ergänzt. Der Dachvorsprung selbst erhielt eine allseitig umlaufende Holzschalung. Ebenso wurde die Dachfläche, hauptsächlich wegen der Gefahr herabfallender Äste der dicht am Gebäude stehenden Buchen, mit einer Vollholzschalung versehen. Den Beginn der Klempnerarbeiten markierte die Aluminiumbekleidung des Dachvorsprunges. Dazu wurden über 120 m Prefa-Sidings verarbeitet. Diese Paneele aus farbbeschichtetem Aluminium wurden in abgestimmten Maßen von Prefa vorkonfektioniert.
Montage der ersten Dachplatte
Nachdem die anthrazitfarbene Aluminiumdachrinne, vor dem mit Sidings umkleideten Dachvorsprung angebracht war, konnten die ebenfalls bei Prefa hergestellten Traufprofile und Saumstreifen montiert werden. Zum Arbeitsbeginn an der eigentlichen Dacheindeckung gaben Prefa-Lehrverleger wichtige Hinweise. Die Einteilung der unterschiedlichen Dachflächen musste dabei ebenso wie die Lage des Schornsteins und die Montageebene der Saumrinne über dem Falzonal-Stehfalzdach des Büroanbaus berücksichtigt werden. Schon bald wuchs die Dachfläche in Richtung First. Dachplatte um Dachplatte wurde aneinandergereiht, eingehängt und mittels Haftbefestigung auf der Holzschalung befestigt. Durch diese Verlegeart entstand der typische Verbund, auf den die Sturmsicherheit der Prefa-Dächer zurückgeführt wird. Mörtelfugen sucht man nach dem Anschluss der Dachplatten an die Gratbereiche vergeblich. Formschöne schlanke Abdeckprofile überdecken die aufgekanteten Dachplatten am Grat. Im Anschlussbereich an Durchdringungen, etwa am Schornstein oder dem Dachfenster, wurden die Dachplatten mit der entsprechenden Verwahrung verfalzt. Auch am Firstanschluss wurde jede einzelne Dachplatte aufgestellt. Der sogenannte Jet-Lüfter deckt die Entlüftungsöffnung sicher ab, wobei eine spezielle Profilierung das Strömungsverhalten begünstigt. Im Kehlbereich wurden die einzelnen Dachplatten direkt in den Umschlag der Kehle eingehängt.
Außergewöhnliche Anschlüsse
Auch außergewöhnliche Anschlüsse können mit den Aluminiumplatten hergestellt werden, beispielsweise am Anschluss der Hauptdachfläche an das bestehende FalzonalFarbaluminiumdach. Eine Liegerinne (auch Saumrinne genannt) leitet Niederschlagswasser seitlich ab, während ein unterhalb liegendes Anschlussprofil für Dichtigkeit sorgt. Nachdem 64 m Dachrinne montiert und 250 m2 Dachfläche gedeckt waren, zeigte sich das neue Dach in seiner ganzen Pracht. Dachentwässerung, Gesimsbekleidung, Kehlprofile und die Schornsteinbekleidung sowie die Dacheindeckung selbst bestehen aus dem gleichen Material – farbbeschichtetem Aluminium. Die einheitliche Optik wirkt sehr elegant und schafft ein harmonisches Gesamtbild im Kontrast zur gelben Klinkerfassade. Das Anthrazit der Fensterrahmen unterstreicht diese schlichte Eleganz.
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Unser Autor Dipl.-Ingenieur Manfred Haselbach war lange Jahre Chefredakteur der Fachzeitschrift Baumetall. Heute leitet er als Geschäftsführer die Gesellschaft für Redaktions- und Verlagsservice in 49545 Tecklenburg, Telefon (0 54 55) 6 18, Telefax (0 54 55) 6 76, E-Mail: haselbachm@aol.com