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Eine ArtHassliebe

Inhalt

Dieses Unbehagen lässt sich psychologisch erklären.

Wie halten Sie und Ihre Mitarbeiter es mit der Hygiene? Nein, ich meine nicht persönliche Reinigungsgewohnheiten im Bad. Die Frage zielt natürlich ab auf die Alltagshygiene, auf die Maßnahmen, die eine Verbreitung von Viren (oder besser: des Corona-Virus) hemmen sollen. Und zwar vor allem während der Arbeitszeit. Als SHK-Unternehmer tragen Sie eine besondere Verantwortung gegenüber Ihren Mitarbeitern und gegenüber Ihren Kunden. Dabei ist es gar nicht so einfach, das richtige Vorgehen aus der Gemengelage von Infektionsschutzverordnung und bundeslandspezifischen Sonderwegen herauszulesen. Der Zentralverband SHK hat die entscheidenden Punkte in einem „Hygiene-Kodex“ genannten Papier zusammengefasst.

Gesellschaftspolitisch zunehmend infrage gestellt wird das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung, kurz MNB (umgangssprachlich „Maske“ genannt). Schaue ich mir die Handhabung im SHK-Handwerk an, so wird eine ziemliche Spannbreite deutlich. Manche Ihrer Kollegen behandeln das Thema eher lax und nehmen es auf die leichte Schulter (bzw. die MNB kaum noch vors Gesicht). Andere hingegen führen vermehrt Diskussionen mit den Mitarbeitern, wo und unter welchen Bedingungen die „Maske“ zu tragen wäre – und ob das überhaupt noch sein muss!

Ich gebe zu, der Griff zur Bedeckung fällt auch mir nicht leicht. Es ist eher so eine Art Hassliebe: Ich brauche sie, will sie aber nicht. Dieses Unbehagen lässt sich psychologisch erklären. Eine Situation, die zumindest die älteren Leser unter Ihnen bereits in einem anderen Zusammenhang so schon mal erlebt haben – mit Beginn der „Anschnallpflicht“ in Pkws zum 1. August 1984. Eine Studie aus der Zeit der Einführung des Sicherheitsgurtes kam damals zu einem bemerkenswerten Ergebnis, das durchaus Parallelen zur aktuellen Masken-Problematik aufweist. Die Forscher hatten damals ermittelt, „... dass der Sicherheitsgurt primär mit den Gefahren eines Unfalls und seinen Folgen assoziiert wird und erst sekundär mit seiner eigentlichen technischen Funktion, nämlich vor diesen Gefahren zu schützen. Deshalb gerieten die Betroffenen beim Stichwort Anschnallen psychologisch in die Klemme. Einerseits sehen sie ein, dass sie mit Gurten sicherer fahren, andererseits aktualisiert der Sicherheitsgurt bei ihnen Angst, die sie vermeiden wollen“ (Quelle: Wikipedia).

Ich glaube, es ist wichtig zu wissen, was da im Unterbewusstsein für ein Prozess abläuft. Und noch wichtiger ist es, den Druck aus dieser Situation zu nehmen, bei Angestellten ebenso wie bei Kunden. Die Infektionsschutz-Verordnung schreibt aktuell klar vor, wo eine MNB zu tragen ist – Proteste hin oder her. Also: Wie wäre es denn, wenn Sie Masken austeilen, die das Logo Ihres Unternehmens tragen oder den Namen des betreffenden Mitarbeiters oder gar einen flotten Spruch? Und wo ich so darüber nachdenke: Machen Sie doch ein paar Bilder davon und senden Sie mir die zu! Die SBZ veröffentlicht die besten Ideen gerne.

Ich wünsche Ihnen gute Geschäfte

Ihr
Dennis Jäger
SBZ-Chefredakteur