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Regelschulbetrieb während der Lockdown-Zeit

Wächst eine verlorene Generation heran?

Inhalt

„Innungen und Verbände sind jetzt gefordert.“

Homeschooling, Webkonferenzen zwischen Schülern und Lehrern, per Mail verteilte Schulaufgaben – die Möglichkeiten, den Regelschulbetrieb während der Lockdown-Zeit aufrechtzuerhalten, waren überschaubar. Der Lernerfolg letztlich leider auch. Das trifft in erster Linie auf die Grund- und weiterführenden Schulen zu, gilt im Kern aber auch für die Berufsschulen – und damit für die aktuellen Ausbildungsjahrgänge im SHK-Handwerk. Nach und nach werde deutlich, dass da „einiges an Wissen fehlt, was schon vorhanden sein müsste“, wie mir der Chef eines Fachbetriebs erzählte. Und er stellt die Frage: „Wie holen wir das bloß wieder auf?“ Tja, wie nur?!

Corona hat mal so nebenbei der dualen Ausbildung in Deutschland ein Standbein weggeschlagen. Der „Ersatzunterricht“ verdiente bisweilen allerhöchstens die Bewertung „er war stets bemüht“ – was auf Lehrer wie Azubis gleichermaßen zutraf (ja, Ausnahmen vom Gesamteindruck gab es, aber die waren rar gesät). Also, das soll an dieser Stelle kein Vorwurf sein, es ist nur der Ausgangspunkt für die Feststellung: Dem Branchennachwuchs fehlt durch den Lockdown (Fach-)Wissen von gut drei Monaten Berufsschulzeit. Mindestens. Und das, was Ende 2020 und Anfang 2021 gelehrt und gelernt wurde, sitzt bei Weitem nicht so fest wie nötig.

Vonseiten der Politik ist wenig Unterstützung zu erwarten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung z. B. hat jüngst ein Corona-Aufholprogramm für Schulen auf den Weg gebracht. Über fünf Milliarden Euro stehen zur Verfügung, u. a. für den Abbau von Lernrückständen. Der Haken: Aus dem Programm geht nicht hervor, dass davon eben auch Berufsschulen und Azubis profitieren sollen.

An dieser Stelle ist es zu früh, von einer „verlorenen Generation“ zu sprechen, wie es Ihr eingangs erwähnter Kollege formuliert hat. Aber es ist schon an der Zeit, sich jetzt Gedanken zu machen, ob und wie die Lernlücken aufgefüllt werden können. Das ist eine Aufgabe, die letztlich jeden einzelnen Ausbildungsbetrieb betrifft. Innungen und Verbände sind jetzt gefordert, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Sie, liebe SBZ-Leser, kennen schon gute Lösungen für das Problem? Ich freue mich, wenn Sie Ihre Ansätze mit mir teilen, wir berichten gerne darüber!

Ich wünsche Ihnen lernwillige Azubis,

Ihr
Dennis Jäger
SBZ-Chefredakteur

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