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Rock ’n’ Roll im Heizungsbau

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Schon gehört? Zum sogenannten Unwort des Jahres 2019 wurde der Begriff „Klimahysterie“ gekürt. In der Begründung dazu heißt es: Mit dem Wort „Klimahysterie“ werden Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert und wichtige Debatten zum Klimaschutz diskreditiert. Der Ausdruck wurde 2019 von unterschiedlichsten Personen in Politik, Wirtschaft und Medien verwendet. Ob die Bezeichnung angebracht ist oder nicht, die Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen.

„Aber was, wenn der Modernisierungsmarkt nicht ins Rollen kommt?“

Unberührt davon steht nach all den Demonstrationen, Diskussionen und Klimarat-Sitzungen vor allem eine Erkenntnis: Die Installation und der Betrieb energieeffizienter Gebäudetechnik muss in Deutschland stärker gefordert und gefördert werden. Als ein Baustein im Klimaschutzprogramm der Bundespolitik hat diese Stoßrichtung zum Jahreswechsel Gestalt angenommen. Ein deutlicher Fokus liegt auf der SHK-Branche.

Denn mit Beginn 2020 sind Förderprogramme an den Start gegangen, die in Summe ein Fördervolumen ausweisen, das es so bisher noch nicht gegeben hat. Das neue Marktanreizprogramm „Wärme aus erneuerbaren Energien“ ist letztlich schneller in Kraft getreten, als viele – auch der Autor dieser Zeilen – vermutet hatten. Die Verantwortlichen haben demnach die Kritik aus den Reihen des SHK-Handwerks und anderer Branchenverbände vernommen, wonach jeder zusätzliche Monat Abstand zwischen Förderungs­ankündigung und Programmumsetzung zu mehr und mehr zurückgehaltenen Aufträgen vonseiten der Kunden führen wird. Die dürfen sich aber jetzt freuen: Bis zu 45 % der Kosten einer Heizungsanlage werden ab sofort erstattet, wenn regenerative Energien eingebunden sind.

Bereits seit dem 1. Januar können entsprechende Förderanträge gestellt werden, das Verfahren hat zudem eine starke Vereinfachung erfahren. Grundsätzlich besteht die Wahlmöglichkeit zwischen einer steuerlichen Abschreibung von 20 % auf drei Jahre oder einer Bezuschussung durch das Bafa. Das sind gute – um nicht zu sagen: die besten – Voraussetzungen, um endlich Schwung in den trägen Modernisierungsmarkt zu bringen. Rock ’n’ Roll, nur ohne Hysterie. Aber was, wenn der Markt nicht ins Rollen kommt? Wenn Verbraucher aus den unterschiedlichsten Gründen dennoch an ihren älteren Heizungsanlagen festhalten?

Deshalb ist in meinen Augen die alleinige Bereitstellung der Fördergelder zu wenig, im Gleichschritt braucht es weitere Anreize. Nennen wir sie „konzertierte Motivationskampagnen“, um den Modernisierungswillen zu wecken. Gerne wieder gemeinsam entwickelt und bundesweit umgesetzt von Politik und SHK-Branchenvertretern. Das hat beim neuen Marktanreizprogramm ja schon bestens geklappt. Darüber hinaus werden Sie als SHK-Fachunternehmer sicher auch Ihre regionale Bühne nutzen, um die Steilvorlage „Förderung“ in die Bewerbung Ihrer Dienstleistungen einzubinden. Da steckt ordentlich Musik drin.

Ich wünsche Ihnen eine hysteriefreie Zeit,

Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur