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… und dann kam Corona

Wenn Sie diese Sätze lesen, sind die Wörter bereits rund acht Tage alt. So viel Zeit nimmt es ungefähr in Anspruch, eine am Bildschirm komplett erstellte SBZ-Ausgabe fertig der Druckerei zu übergeben, zu drucken und in den deutschlandweiten Versand zu geben. Bis Ihr SHK-Fachmagazin schließlich in Ihrem Briefkasten landet, hat sich die Welt ein paar Mal weitergedreht. In Zeiten, in denen der Corona-Rhythmus die Nachrichtenschlagzahl vorgibt, ist es an dieser Stelle schwierig, mit Kommentaren tatsächlich am Puls der Ereignisse zu sein.

Ich wünsche mir, dass Banken, Großhändler und Hersteller Verständnis zeigen und in dieser Ausnahmesituation mit Augenmaß agieren.

Als dieser Text entstand, war der Virus gerade dabei, seinen lähmenden Griff um Deutschland massiv zu verstärken. Diese Nagelprobe zeigt, was eine Gesellschaft aushält und zu leisten imstande ist. Die Auswirkungen der Epidemie spüren Sie extrem im Alltag. Wenn Schulen und Kindergärten zubleiben, müssen Ihre und die Kinder Ihrer Mitarbeiter woanders unterkommen. Hustet ein Kundendienstler aus Ihren Reihen, nehmen Sie ihn besser von der Straße – er wird schief angeschaut, selbst wenn er nur erkältet ist. Soziale Kontakte haben Sie eingeschränkt, soweit es geht. Auch das Branchenleben leidet: Regionale Fachmessen-Schwergewichte wie die SHK Essen und die IFH/Intherm Nürnberg mussten ebenso verschoben werden wie kleinere Veranstaltungen, Schulungen und Außendienstbesuche.

Der Spagat zwischen Kinder betreuen, den laufenden Betrieb aufrechterhalten und Notdienst gewährleisten ist für Handwerksunternehmer durch Corona deutlich anspruchsvoller geworden. Um all das zu stemmen, sind kreative Lösungen gefragt. Und dennoch soll der „Rubel weiter rollen“. Schließlich bedeutet Untätigkeit, die eigene wirtschaftliche Existenz aufs Spiel zu setzen. Wer da vier Wochen lang in einer Zwangspause ungewollt Umsätze quasi nur „auf Sparflamme“ erwirtschaften kann, der sieht sich plötzlich unverschuldet mit ungeahnten Zahlungsschwierigkeiten konfrontiert. Ich wünsche mir an dieser Stelle, dass Banken, Großhändler und Hersteller da Verständnis zeigen und in dieser Ausnahmesituation mit Augenmaß agieren. Den Angesprochenen muss klar sein: Jeder SHK-Handwerksbetrieb, der jetzt aufgrund der Corona-Umstände vor die Wand fährt (oder gefahren wird), fehlt der Branche, wenn die Krise abklingt und das Geschehen im Land unter normalen Bedingungen wieder Fahrt aufnimmt.

Ich hoffe mal, bis diese SBZ-Ausgabe erscheint und Sie diesen Text lesen, dass sich keine apokalyptischen Zustände im Land entfaltet haben. Sicher bin ich mir da allerdings überhaupt nicht.

Also – vorausgesetzt das Heft wird überhaupt noch ausgeliefert: Ich wünsche Ihnen, dass Sie und Ihr Unternehmen diese Epidemie bei bestmöglicher wirtschaftlicher und körperlicher Gesundheit überstehen.

Bleiben Sie tapfer, Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur