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Von Steinen und Brücken

„Was darf oder muss dem Klimaschutz alles untergeordnet werden?“

Neulich war der SBZ-Chefredakteur Ihres Vertrauens mal wieder in einer Buchhandlung. In so einem richtig großen Laden. Gedrucktes über mehrere Etagen hinweg verteilt, ganz viele Themen, reichlich Stöber- und Schmökerpotenzial. Nicht zu übersehen war die Welle an Literatur über und gegen den Klimawandel. Ich war erstaunt, wer da mittlerweile alles in die Tastatur gehauen hat, um der Weltöffentlichkeit per Sachbuch mitzuteilen, woher der Klimawandel kommt, was ihn bremst oder gar verhindert. Von Bill Gates (Microsoft-Milliardär) bis Sven Plöger (TV-Wetterverkünder), von Mojib Latif (Kieler Klimaexperte) bis Frank Schätzing (Thriller-Autor). Die schiere Anzahl an Druckwerken und Autoren lässt keinen Zweifel aufkommen: Auch in der Literatur sind der Klimawandel und der Umgang mit seinen möglichen Auswirkungen DAS bestimmende Thema.

Es hat eine gesellschaftliche Relevanz erlangt, die weit über Stromspartipps hinausgeht. Das ist erfreulich, hätte aber gerne schon einige Jahre früher so eintreten dürfen. Nicht zuletzt die energieeffiziente Beheizung und Kühlung des Gebäudebestands entscheidet zwischen Erfolg und Scheitern aller Bemühungen. Das wissen Sie, liebe SBZ-Leser, nur zu gut. Als Experten in diesem Bereich kommt Ihnen in der praktischen Umsetzung die Vorreiterrolle zu, flan­kiert durch zahlreiche Fördermaßnahmen sollte sich da in Zukunft einiges bewegen lassen.

Dagegen aber habe ich mit Blick auf den zurückliegenden Wahlkampf, auf die TV-Debatten und letztlich auf das Ergebnis der Bundestagswahl ein eher mulmiges Gefühl im Magen. Ob die große bundesdeutsche Politiklandschaft in eine ähnliche Richtung denkt? Ich möchte an dieser Stelle nicht den Pessimisten rauskehren, aber mir fehlen nach wie vor Antworten auf Fragen wie: Was darf oder muss dem Klimaschutz alles untergeordnet werden? Und wer legt fest, wo die Grenze des Zumutbaren liegt? Es geht Ihnen als Weltbürger doch nicht anders als mir: Ich will einfach wissen, woran ich in Zukunft bin. Und seien wir mal ehrlich, die Zeit vor dem Wahltag hat da wenig Erhellendes hervorgebracht. Ich befürchte: Die wenigen tatsächlich benannten Hoffnungspflänzchen werden bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen niedergemäht.

Was also, liebe SBZ-Leser, bleibt neben all der brennend aktuellen Klimawandel-Literatur? Es bleibt Ihr tägliches Engagement im SHK-Handwerk und die Hoffnung, die Politik möge Ihnen in der kommenden Legislaturperiode mehr Brücken bauen und weniger Steine in den Weg rollen. Und falls es für Sie von Interesse ist, ich habe letztlich auch ein Sachbuch gekauft. Andere Abteilung, anderes Thema: Whisky! Brennt auch, nur anders.

Seien Sie bitte weiterhin mit Feuer und Flamme dabei,

Ihr

Dennis Jäger
SBZ-Chefredakteur

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