Eine Ausstellung ist ein absolut sinnvolles Beratungswerkzeug
Wer im Wörterbuch den Begriff „Ausstellung“ nachschlägt, erhält als Erklärung eine „Sammlung von Gegenständen, die öffentlich gezeigt wird“. Was da so dudenhaft nüchtern beschrieben wird, ist auf das SHK-Handwerk bezogen leider (traurige) Realität. Viele Bad- bzw. Heizungsausstellungen sind bloß Sammlungen von Gegenständen, die öffentlich gezeigt werden – mehr nicht. Ja, das klingt jetzt sehr hart und bitte, ich möchte niemandem zu nahe treten, aber: Mit Blick auf Kunden gewinnen, Kunden binden und erfolgreiche Verkaufsaktivitäten wird das Potenzial der eigenen Ausstellungen in Handwerksunternehmen bei Weitem nicht ausgereizt. Im Gegenteil, manche Vorführflächen haben eher museale Werte und lassen Nostalgieherzen höher schlagen. Ich habe sogar schon erlebt, dass mir ein SHK-Unternehmer gesagt hat „zu dieser und jener Koje könne er seine Kunden nicht mehr führen“, die gezeigten Produkte gäbe es so nicht mehr oder wären bereits länger vom Markt verschwunden.
Etwa jeder siebte Handwerksbetrieb in Deutschland verfügt über eine eigene Ausstellung. Überwiegend werden Bäder gezeigt, seltener Heizungen. Ungefähr die Hälfte davon belegt eine Fläche, die größer ist als 50 m². Die wird von Fall zu Fall stiefmütterlich behandelt oder ist gar „nutzloses“ Beiwerk. Nun ist es schwer, den Wert für den eigenen Betrieb genau zu beziffern. Aber wir sind bei der SBZ der Meinung, eine Ausstellung ist ein absolut sinnvolles Beratungswerkzeug – sei es nun im eigenen Unternehmen oder im Großhandel. Richtig eingesetzt, führt es zu unternehmerischem Erfolg.
Deshalb startet mit dieser Ausgabe eine neue SBZ-Serie: Besondere Ausstellungen im SHK-Handwerk. Anhand einiger beispielhafter Umsetzungen neuerer Ausstellungen zeigen und erklären wir, worauf es bei der Planung und Gestaltung ankommt und welche Möglichkeiten es gibt, um das Konzept auch im 21. Jahrhundert erfolgreich zu betreiben. Im Top-Thema Bad ab Seite 16 erfahren Sie, wie sich eine offene Raum- bzw. Kojengestaltung mit sogenannten „Cubes“ umsetzen lässt. Im weiteren Verlauf des Jahres stellen wir eine stark virtuell geprägte Badausstellung vor sowie ein Konzept, dass ganz auf die Kommunikation mit dem Kunden ausgerichtet ist, weniger auf die Produktschau.
Ich wünsche Ihnen gute Geschäfte, ob mit oder ohne Ausstellung, Ihr
Dennis Jäger
SBZ-Chefredakteur