Die analoge Monteurhilfe ist eine etablierte Technik zur Messung der relevanten Drücke im Kältekreislauf. Allerdings ist ihre Anwendung ausschließlich auf die Erfassung der Hoch- und Niederdrücke beschränkt. Zur Bestimmung der Kältemitteltemperatur sowie für weitere Mess- und Überprüfungsaufgaben sind zusätzliche Messgeräte erforderlich. Seit einigen Jahren kommen in der Klima- und Wärmepumpentechnik digitale Monteurhilfen zum Einsatz. Hier werden verschiedene Druck- und Temperaturwerte mit einem Gerät erfasst. Zwei Temperatureingänge gewährleisten in der Regel die gleichzeitige Berechnung und Anzeige der Überhitzung und der Unterkühlung in einzelnen Anlagenteilen. Der Wechsel zwischen den Messaufgaben findet per Knopfdruck statt. Viele digitale Monteurhilfen unterstützen durch eine Unterdruckmessung auch die Evakuierung. Darüber hinaus ist eine temperaturkompensierte Dichtheitsprüfung möglich.
Die Zusammenführung mehrerer Messaufgaben in einem Gerät verringert den Arbeitsaufwand erheblich. Die Multifunktionalität digitaler Monteurhilfen verschafft somit Vorteile in der Handhabung und ermöglicht ein schnelles und effizientes Arbeiten. Einige Hersteller digitaler Messtechnik wie zum Beispiel die Testo AG aus Lenzkirch bieten überdies Geräte an, die erfasste Daten nicht nur messen und anzeigen, sondern auch speichern und dokumentieren. Das versetzt Anwender in die Lage, präzise Echtzeitmessungen durchzuführen und die daraus resultierenden Ergebnisse grafisch darzustellen. Dies erleichtert die Suche nach Systemfehlern. Trotz ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten sind die Geräte auf den Arbeitsalltag ausgelegt. So sorgt ein robustes und stoßfestes Gehäuse für den sicheren Einsatz vor Ort. Gleichzeitig lassen sich die Messgeräte über wenige Tasten und intuitiv erfassbare Bildschirm-Menüs leicht bedienen.
Präzise Messergebnisse gewährleisten die Effizienz
Vor dem Hintergrund der Diskussion um die Steigerung der Energieeffizienz erhält die Genauigkeit von Messergebnissen einen höheren Stellenwert. Weil rechtlich bindende Vorgaben fehlen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit denen eine Aussage über die Energieeffizienz erfolgen kann. Zur Verfügung stehen unter anderem die Jahresarbeitszahl (JAZ), der Coefficient of Performance (COP) oder die Energy Efficiency Ratio (EER). Entsprechend verwenden die Hersteller unterschiedliche Angaben. Doch unabhängig davon, mit welchem Verfahren Wirkungsgrade berechnet werden: Je präziser die Messergebnisse sind, umso verlässlicher kann die Energieeffizienz bestimmt werden.
Darüber hinaus müssen für gebäudetechnische Anlagen bestimmte Nachweispflichten eingehalten und Betriebsdaten dokumentiert werden. Die F-Gase-Verordnung schreibt beispielsweise vor, dass Kälte- und Klimaanlagen in Abhängigkeit von ihrer Füllmenge in bestimmten Zeitintervallen zu überprüfen sind. Dabei ist der Kältemittel-Austritt aus der Anlage reglementiert und Nachweise sind durch den Betreiber bzw. den beauftragten Fachmann zu erbringen. Zur Dokumentation wird ein Anlagen-Logbuch geführt, in das alle Wartungen und Instandhaltungen einzutragen sind. Eine Verpflichtung, dass Messungen und Dokumentationen auf elektronischem Wege erfolgen müssen, besteht zwar nicht, doch immer mehr Anlagenbetreiber und Hersteller fordern bereits ein elektronisch erstelltes Abnahmeprotokoll für die durchgeführten Tätigkeiten an ihren Klimaanlagen oder Wärmepumpen. Dies resultiert aus der Erfahrung, dass eine elektronische Datenerhebung und -protokollierung Messfehler minimiert und sich damit positiv auf Lebensdauer und den Energieverbrauch auswirkt.
PC-Anbindung sorgt für komfortable Datenspeicherung
Zur Speicherung und Verarbeitung der Daten verfügen moderne digitale Monteurhilfen – wie beispielsweise das Testo 570 – über eine Schnittstelle zum PC. Für umfangreiche Auswertungen stellt der Hersteller zusätzlich eine Software zur Verfügung. Diese erlaubt Online-Messungen sowie eine computergestützte Überwachung der Anlage über einen längeren Zeitraum und damit eine detaillierte Fehleranalyse. Sporadisch auftretende Fehler oder Symptome können auf diese Weise ebenfalls erfasst werden.
Darüber hinaus ist eine Live-Visualisierung von Messreihen sowie die Speicherung der entsprechenden Daten möglich, um einen zuverlässigen Überblick über die Betriebsabläufe zu bekommen. Für die Online-Messung muss die Monteurhilfe an die Anlage und einen Laptop gleichzeitig angeschlossen werden. Der Betriebsablauf kann dann dem Kunden anschaulich und leicht verständlich dargestellt werden.
Einfache Updates bei neuen Kältemitteln
In den letzten Jahren hat sich die Zahl der in der Praxis verwendeten Kältemittel aufgrund technischer Anforderungen und gesetzlicher Auflagen vervielfacht. Auf analogen Monteurhilfen sind meist drei bis fünf der gängigsten Kältemittel hinterlegt, um die theoretische Verdampfungs- und Kondensationstemperatur anzuzeigen. Bei den anderen Kältemitteln ist die Verdampfungstemperatur umständlich über eine Tabelle zu ermitteln.
Digitale Messgeräte bieten eine bessere Unterstützung, da die Daten nahezu aller gängigen Kältemittel standardmäßig gespeichert werden können. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, das Gerät mit neuen Kältemitteln zu aktualisieren. Je nach Hersteller gibt es dafür unterschiedliche Wege: Zum einen kann die Monteurhilfe beim Service oder der Kalibrierung mit neuen Kältemitteldaten ausgestattet werden. Zum anderen sind bei nahezu allen führenden Herstellern die Daten von der Webseite abrufbar.