Im Hinblick auf die aktuelle Corona-Pandemie stellen Raumlufttechnische (RLT) Geräte eine sichere Lösung zur Belüftung großer Gebäude dar. Sie gewährleisten einen kontinuierlichen Austausch der Raumluft gegen frische Außenluft, die nach Expertenmeinung nicht als virenbelastet gilt. Für den hygienischen Betrieb von RLT-Geräten ist neben einer regelmäßigen Wartung nach VDI 6022 auch bereits der passend geplante Geräteaufbau entscheidend. Deshalb folgen hier acht Tipps zur Unterstützung bei der richtigen Planung und dem Betrieb von RLT-Geräten.
1. Verwendung höherer Volumenströme mit 100 % frischer Außenluft
Höhere Luftwechselraten mit frischer Außenluft reduzieren die Belastung der Raumluft (z.B. Kategorie I statt II in DIN EN 16798-1).
2. Minimierung von Umluftanteilen bei der Wärmerückgewinnung
Viele RLT-Geräte stehen mit hocheffizienten Plattenwärmetauschern (PWT) zur Verfügung – für den modularen Bereich und höchste hygienische Anforderungen wurde beispielsweise bei Wolf eigens die Hochleistungs-Kreislauf-Verbundsystem-Station (Umluftanteil komplett ausgeschlossen) entwickelt. Bei der Verwendung von Rotationswärmetauschern (RWT) setzt Wolf auf das SuperSeal-System mit patentierter Labyrinth-Dichtung, welche auftretende Leckage von bis zu 10 % auf 2 % verringert.
3. Vermeidung von Umluftanteilen durch effiziente Abdichtung
Das Easy-Lifting System ermöglicht eine einfache und präzise Verbindung von z.B. RWTs, PWTs oder Gerätekuben und schließt montagebedingte Leckagen nahezu aus (RWT besteht aus nur 2 Teilen). Durchdachte Verbindungs- und Transportsysteme ermöglichen das mühelose und leckagefreie Aneinanderfügen der Gerätesegmente.
4. Mindeststandard für hygienische RLT-Anlagen: VDI 6022
Viele Hersteller empfehlen alle RLT-Geräte entsprechend der VDI 6022 auszulegen, um eine – für die meisten Anwendungsfälle ausreichende – Raumlufthygiene zu gewährleisten.
5. Bei höchsten Hygieneanforderungen: DIN EN 1946/4
Für den Gesundheitsbereich oder weitere hygienekritische Anwendungen bietet der Hersteller Wolf die Auslegung der RLT-Geräte nach der DIN EN 1946-Teil 4 an. Die Erfüllung der hohen technischen Anforderungen der DIN EN 1946/4 ist durch den TÜV Süd bestätigt.
6. Vorverdrahtung im Komplettsystem
Eine nachträgliche manuelle Verdrahtung am Gerät birgt potentielle Gefahr für Leckagen und mangelnde Hygiene. Es wird empfohlen, vorverdrahtete Komplettsysteme, bei denen u.a. die C-Klasse in der Rückwand verkabelt ist einzusetzen.
7. Mehr als nur Filtergüte beachten
Neben den Filtergüten (z. B. HEPA (H13) Filter für CFL oder KG TOP Geräte) empfiehlt es sich, Wert auf niedrigste Filterbypass-Leckagen und ein Filterschnellspannsystem für höchstes Hygieneniveau bei der Filterwartung zu legen.
8. Auf die optimale Luftfeuchte achten
Zu trockene Luft wirkt sich negativ auf die Schleimhäute aus – die relative Raumluftfeuchte sollte in einem Bereich zwischen ca. 40 % und 60 % liegen.