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BOSCH THERMOTECHNIK

Pilot für neues Brennstoffzellensystem

Am Bosch-Trainingszentrum in Wernau wurde eine Brennstoffzellen-Pilotanlage auf SOFC-Basis in Betrieb genommen. SOFC steht für Solid Oxide Fuel Cell oder Festoxid-Brennstoffzelle. Die Anlage besteht aus drei Brennstoffzellengeräten für stationäre Anwendungen, die die bestehende Stromversorgung des Werks in Wernau CO2-sparend ergänzen. Zur offiziellen Inbetriebnahme waren unter anderem Franz Untersteller, baden-württembergischer Landesminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Andreas Schwarz, MdL, und Andreas Elbl, Bürgermeister von Wernau, zugegen.

Die kompakten Brennstoffzellengeräte verfügen über eine elektrische Leistung von 10 kW und eine thermische Leistung von > 3 kW. Sie arbeiten geräuscharm und ohne Vibrationen und sollen als Kaskade bis zu mehreren MW skalierbar sein. Darüber hinaus sollen sich die Anlagen als virtuelle Kraftwerke in Netze integrieren lassen. Die Produktion findet zunächst in Kleinserie am Standort Wernau statt. Die offizielle Markteinführung ist für 2023 geplant.

Eingesetzt werden sollen die Anlagen beispielsweise in Gewerbeobjekten, Rechenzentren oder Wohnquartieren. Im Werk Wernau etwa kann der Strombedarf des Trainingszentrums fast komplett durch die drei Brennstoffzellengeräte abgedeckt werden. „Bosch zeigt mit der SOFC-Pilotanlage in Wernau, dass die sichere, umweltfreundliche und flexible Energieversorgung durch Systeme wie die Brennstoffzelle dezentral gewährleistet werden kann“, berichtet der Vorsitzende der Geschäftsführung von Bosch Thermotechnik, Uwe Glock.

Die SOFC-Brennstoffzelle kann flexibel mit Wasserstoff, Öko-/Biogas oder Erdgas betrieben werden. Im Vergleich zum Strom-Mix in Deutschland spare das System selbst beim Betrieb mit Erdgas bis zu 40 % an CO2-Emissionen. In einem rein elektrochemischen Prozess gelangen in der SOFC-Brennstoffzelle Sauerstoff-Ionen durch einen dünnen Elektrolyten aus Keramik von einer Anode zur Kathode und reagieren dort mit Wasserstoff zu Wasser. Es werde Strom mit einer Effizienz von über 60 % erzeugt. Die zusätzlich entstehende Wärme kann über einen Wärmetauscher Heiz- und Warmwassersysteme versorgen. Mit dieser Doppelnutzung werde für SOFC-Geräte ein Gesamtwirkungsgrad von mehr als 85 % erreicht.

Erst die enge Zusammenarbeit der Bosch-Bereiche Corporate Research, Powertrain Solutions und Thermotechnology hat die Entwicklung dieser neuartigen Brennstoffzellensysteme möglich gemacht. Weitere SOFC-Pilotanlagen zur Erprobung und Validierung befinden sich an den Bosch-Standorten Bamberg, Homburg, Renningen und Schwieberdingen. In Stuttgart-Feuerbach und Salzgitter ist ebenfalls der Aufbau von Demonstratoranlagen geplant.

Die etwa zwei Meter hohen Einheiten können skalierbar als kleine, dezentrale Kraftwerke in Städten, zur Stromversorgung von Rechenzentren, zur Verstärkung der Elektroladeinfrastruktur oder zur Energieversorgung im industriellen oder gewerblichen Bereich eingesetzt werden.

Bild: Bosch TT

Die etwa zwei Meter hohen Einheiten können skalierbar als kleine, dezentrale Kraftwerke in Städten, zur Stromversorgung von Rechenzentren, zur Verstärkung der Elektroladeinfrastruktur oder zur Energieversorgung im industriellen oder gewerblichen Bereich eingesetzt werden.