Die Viessmann Gruppe hat ihr Coronavirus-Hilfsprogramm ausgeweitet. In einem umgerüsteten Teil der Produktion fertigt das Unternehmen Beatmungsgeräte und liefert diese nach Indien, wo die Bevölkerung aktuell mit am stärksten unter der Covid-19-Pandemie leidet.
Max Viessmann, Viessmann Co-CEO der Viessmann Group: „Die globale Covid-19-Pandemie ist so lange nicht zu Ende, bis sie überall auf der Welt zu Ende ist. Die Bekämpfung erfordert weltweite Zusammenhalt. Deshalb denken wir auch über unsere Grenzen hinaus und leisten unkomplizierte Hilfe für Menschen in Regionen, in denen die Pandemie am schlimmsten ist.
Denn die Art und Weise, wie wir heute mit der Coronavirus-Krise umgehen, wird darüber entscheiden, wie wir uns in Zukunft an diese Zeit zurückerinnern – hoffentlich mit Stolz und dem Bewusstsein, eine neue Dimension der Solidarität erreicht zu haben.“
Schon im letzten Jahr entwickelt
Dr. Markus Klausner, CTO von Viessmann Climate Solutions: „Die Entwicklung der Beatmungsgeräte erfolgte bereits letztes Jahr in der ersten Welle der Pandemie in enger Abstimmung mit Intensivmedizinern des Luisenhospitals Aachen, dem Akademischen Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät, dem E.ON Energy Research Center der RWTH Aachen sowie dem Kreiskrankenhaus in Frankenberg.
Der Prüfbericht eines deutschen akkreditierten Prüfinstituts unterstreicht die volle Funktionsfähigkeit unserer Lösung. Glücklicherweise war es damals nicht nötig, von den Geräten Gebrauch zu machen. Dass wir jetzt aber unsere mobilen Beatmungsgeräte in Indien bereitstellen, versteht sich von selbst.“
Beatmungsgeräte benötigen keine Krankenhaus-Infrastruktur
Was die sehr kompakten Viessmann-Beatmungsgeräte für den Einsatz im von der Pandemie stark betroffenen Indien prädestiniert macht: Sie sind mobil einsetzbar und nicht auf die technische Infrastruktur eines Krankenhauses angewiesen, weil sie wahlweise über die Sauerstoffversorgung der Klinik und als Stand-alone-Lösung mit angeschlossener Sauerstoffflasche betrieben werden können.
Die ersten Notfall-Beatmungsgeräte sind bereits als Spende nach Indien unterwegs; vorbehaltlich einer regionalen Sonderzulassung werden sie dort weiter in die Krisenregionen verteilt. Viele weitere könnten folgen, denn in Allendorf stehen die Mitarbeiter einer der Produktionslinien für Gas-Wandgeräte bereit, weitere Geräte produzieren zu können – bei Bedarf bis zu 600 Stück täglich.
Um die Hilfe bestmöglich und gezielt einsetzen zu können, arbeitet Viessmann nicht nur mit den Behörden vor Ort, sondern auch mit erfahrenen indischen Firmen und Unternehmern zusammen. Dazu zählt das Unternehmen h2e Power, das sich auf das Entwickeln nachhaltiger Energielösungen spezialisiert hat und weltweit tätig ist, sowie EKKI, in Indien einer der führenden Anbieter von Pumpen- und Wassertechnologie.
Startschuss gab eine Mitarbeiteridee
War es ohnehin schon unerwartet, dass das auf Klimalösungen spezialisierte Unternehmen auch lebensrettende Beatmungsgeräte fertigt, so überrascht noch mehr der Hinweis auf die kurze Entwicklungszeit von nur zwei Wochen und, dass das gesamte Projekt aufgrund einer Mitarbeiteridee initiiert und erfolgreich umgesetzt wurde.
Projektleiterin Dr. Marina Pausch: „Das war eine sehr intensive, herausfordernde, aber auch spannende Erfahrung, in so kurzer Zeit den ersten Prototypen zu entwickeln. Glücklicherweise wurden die Geräte in Deutschland damals nicht benötigt. Aber wenn sie jetzt helfen, Menschen zu retten, dann ist das eine wunderbare Bestätigung unserer einzigartigen Teamarbeit und Co-Creation.“
Dass es überhaupt möglich war, in so kurzer Zeit ein vereinfachtes Beatmungsgerät entwickeln zu können, ist der Kompetenz im Lüftungsbereich zu verdanken. Gleichzeitig konnten viele Bauteile der wandhängenden Gas-Brennwertheizkessel, z. B. der elektronische Gas-Luftverbund, für das Beatmungsgerät übernommen werden. Zum anderen verfügt Viessmann über eine sehr flexible Fertigung, die in kürzester Zeit auf die neuen Anforderungen angepasst werden konnte.
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