Die Mehrheit der Deutschen unterschätzt den Energieverbrauch im Haushalt und insbesondere die Möglichkeiten zur Energie- und Kosteneinsparung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von TNS Emnid im Auftrag von Vaillant.
Für die Studie wurden insgesamt 5000 Bewohner in zehn deutschen Städten befragt. Über ein Drittel der Befragten hält die Industrie für den größten Energieverbraucher Deutschlands. Tatsächlich verbrauchen laut der Deutschen Energie-Agentur Dena Privathaushalte mit 29 % die meiste Energie. Fast 90 % der Energie eines Privathaushalts in Deutschland werden laut Bundesumweltministerium für Heizung und Warmwasser verwendet.
Die Kosten dafür sind vielen nicht bekannt. Geht es um die klassischen Energielieferanten fürs Heizen, kennen 35 % ihre Ausgaben für Gas nicht und 42 % ihre Ausgaben für Öl nicht. Mehr als jeder Zweite (56 %) weiß nicht, was er für Warmwasser bezahlt.
Die Mehrheit der Befragten unterschätzt die Einsparmöglichkeiten von Heizenergie im eigenen Haushalt: Rund zwei Drittel glauben, ihren Energieverbrauch nur wenig oder gar nicht durch bewusstes Lüften beeinflussen zu können – den Einfluss des Drosselns der Heiztemperatur beurteilen 68 % als gering oder wirkungslos. Noch deutlicher unterschätzt wird das Sparpotenzial durch den Einbau einer neuen Heizungsanlage. So meinen nur 29 %, dadurch sehr viel oder viel Energie einsparen zu können – 58 % glauben dagegen, der Einbau spare wenig oder gar nichts ein. Laut Dena können die Sanierung einer alten Heizungsanlage und der Einbau einer kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung jedoch die Heizkosten um 60 bis 80 % verringern.
Diese Ergebnisse sind um so erstaunlicher vor dem Hintergrund, dass knapp die Hälfte der Befragten in den nächsten Jahren mit stark steigenden Heizenergiekosten rechnet. Weitere 42 % gehen davon aus, dass diese Kosten etwas steigen werden.