Im Forschungsverbund EleiK haben vier Partner aus Forschung und Wirtschaft eine in Fertigparkettböden integrierte Fußbodenheizung entwickelt: Ein elektrisch leitfähiger Klebstoff direkt unter der Edelholz-Nutzschicht erzeugt bei Anlegen einer elektrischen Spannung Wärme. Das System hat eine sehr geringe thermische Trägheit und kann Fußbodenoberfläche und den Raum in kurzer Zeit aufwärmen.
Das Herzstück der elektrischen Parkettheizung ist der leitfähige Klebstoff. Die Rezeptur dafür hat das EleiK-Team auf Basis der leitfähigen Additive Ruß, Graphit und Carbon Nano Tubes entwickelt. Bereits in der Projektlaufzeit erfüllte der Klebstoff weitgehend alle klebetechnischen Anforderungen und könnte durch geringe Modifikationen die Beanspruchungsgruppe D4 nach DIN EN 204 erreichen.
Im Boden befindet er sich direkt unterhalb der obersten Nutzschicht aus Edelholz. Darunter liegen eine hochverdichtete Faserplatte und ein Unterzug aus Fichtenholz. Im Vorhaben gelang es, entsprechende Fertigparkettelemente unter realen Produktionsbedingungen herzustellen. Endanwender könnten diesen Fußboden ähnlich leicht verlegen wie herkömmliches Fertigparkett.
Schutzkleinspannung bis 42 V
Zusätzlich entwickelte das Projektteam eine Bedieneinheit für den Nutzer mit elektrischer Regelungstechnik, die Ist-Werte wie die Raumluft- und Bodentemperatur verarbeiten und darüber die Heizleistung regulieren kann. Die Energiezufuhr erfolgt im Schutzkleinspannungsbereich bis 42 V Gleichspannung – ein Bereich, in dem auch bei direkter Berührung kein Risiko eines Stromschlags besteht.
Als einfach verlegbares Niedertemperatur-Strahlungsheizsystem mit geringer Aufbauhöhe und kurzen Aufheizzeiten eignet sich das Elektro-Heizungs-Konzept für viele Gebäudetypen im Neu- und Altbaubereich gleichermaßen. Versorgt mit erneuerbarem Strom, stellt die elektrische Parkettheizung ein klimafreundliches Heizsystem dar.
Das Vorhaben „Serienreife Entwicklung eines beheizbaren Verbundwerkstoffes durch Funktionalisierung einer Bindemittelschicht bei der Fertigung klassischer Holzwerkstoffe (EleiK)“ wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert (Teilvorhaben 1: Jowat SE (JW) – Klebstoffentwicklung; Teilvorhaben 2: Hochschule Schmalkalden (HSSM) – Eigenschaftsprüfung; Teilvorhaben 3: MeisterWerke Schulte GmbH (MW) – Applikationsentwicklung; Teilvorhaben 4: Zila GmbH (ZI) – Entwicklung der Regeltechnik). ■
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