Eine Studie der Agentur Thielenhaus & Partner T&P hat die speziellen Wohnwünsche und -bedürfnisse von Senioren mit Immobilienbesitz untersucht. Zu den zentralen Erkenntnissen gehört, dass diese Menschen im Regelfall über überdurchschnittliche Kaufkraft verfügen und bereit sind, erhebliche Finanzmittel in die Anpassung der Wohnung zu investieren. Für zwei Drittel der Befragten stehen entsprechende Ausgaben ganz oben auf der Wunschliste, wenn dadurch ein Verbleiben im gewohnten Umfeld gesichert werden kann. Ein bemerkenswertes Detail ist, dass der Begriff „Barrierefreie Ausstattung“ oft erklärungsbedürftig ist. Erst nach entsprechender Aufklärung konnte sich die Mehrheit der Befragten damit identifizieren.
Ausgeprägt ist das Problembewusstsein dieser Generation im Hinblick auf Komfortdefizite und Unfallgefahren. Vor allem im Bad- und Küchenbereich sieht man Handlungsbedarf, um diese Räume weiterhin selbstbestimmt nutzen zu können. Bei der Auswahl der Ausstattungen zeigt sich eine hohe Markenorientierung, die mit Vertrauen in Produktqualität begründet wird. Informationsdefizite bestehen bei der Frage, an wen man sich zur Problemlösung wenden solle. Diese Unkenntnis führt in der Praxis oft dazu, dass Modernisierungsmaßnahmen auf die lange Bank geschoben werden.
T&P leitet aus dieser Studie die Notwendigkeit einer intensiveren, zielgruppenspezifischen Marktbearbeitung ab: Fachhandwerker sollten sich konsequenter als Problemlöser in puncto altengerechte Ausstattung profilieren. In diesem Segment liege ein großes Nachfrage-Potenzial brach. Gute Chancen sieht die Agentur in professionellen Marketing-Kooperationen von Industrie, Großhandel und Handwerk zur gemeinsamen Ansprache und Gewinnung der Zielgruppe. Dabei sollten auch die Möglichkeiten neuer Medien genutzt werden. Nach neuesten Erkenntnissen des Statistischen Bundesamts nutzen 57 % der über 65-jährigen das Internet für Informations- und Einkaufszwecke.