Nun hat es das einstige Aushängeschild der deutschen Solarwirtschaft getroffen: Das Hamburger Unternehmen Conergy hat Insolvenz angemeldet, das Unternehmen ist pleite. Damit sind praktisch alle Schwergewichte der Branche in Deutschland gescheitert – bis auf Solarworld, das aber ebenfalls mit großen Problemen zu kämpfen hat. In den vergangenen Jahren hatte es Q-Cells, Bosch Solar, Schott Solar, Sovello, Schüco, Odersun und Würth Solar erwischt. Nunmehr gehört kein einziges deutsches Unternehmen mehr zu den 20 größten Solarfirmen der Welt.
Nach Antragstellung zur Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens der Conergy AG sowie der Tochtergesellschaften Mounting Systems und Conergy SolarModule am 05.07. ist der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Sven-Holger Undritz dabei, sich einen Überblick über die Gesamtsituation des Unternehmens zu verschaffen. Das zentrale Interesse liege darin, den Geschäftsbetrieb möglichst in allen Bereichen unverändert fortzuführen, die Arbeitsplätze zu sichern sowie die Kunden- und Lieferantenbeziehungen weiterhin aufrechtzuerhalten. Die Löhne und Gehälter aller Conergy Mitarbeiter seien einstweilen über das Insolvenzgeld gesichert.
Der Geschäftsbetrieb des Mutterkonzerns Conergy AG soll zunächst unverändert weitergeführt werden. Gleiches gilt für die etwa 50 Mitarbeiter in Conergys Zentrallager in Zweibrücken. Auch im brandenburgischen Rangsdorf bei der Tochtergesellschaft Mounting Systems geht die Fertigung der Gestelle für Solaranlagen weiter. In der Modulfertigung in Frankfurt (Oder) ruht die Produktion derzeit vorübergehend. Doch auch dort will der vorläufige Insolvenzverwalter die Maschinen schnellstmöglich wieder hochfahren. Laut Undritz seien in Deutschland derzeit weder die Conergy Services GmbH noch die Conergy Deutschland GmbH von der vorläufigen Insolvenz betroffen und auch bei den internationalen Niederlassungen sei man derzeit optimistisch, dass deren Aktivitäten reibungsfrei weiterlaufen.