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Joachim Gauck lud zur Woche der Umwelt

Zu Gast beim Bundespräsidenten

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Bundespräsident Joachim Gauck hat Anfang Juni im ausgedehnten Park von Schloss Bellevue 15000 Besucher empfangen. Sie waren gekommen, um sich die zweitägige Leistungsschau der Umweltbranchen anzusehen. Partner der Veranstaltung war die Deutsche Bundesstiftung für Umwelt. In seiner Eröffnungsrede nahm Joachim Gauck erstmals seit Beginn seiner Amtszeit zur Energiewende Stellung. „Umweltpolitik verursacht keine Kosten“, sagte der Bundespräsident. „Sondern sie zeigt, wer wo und wann welche Kosten trägt.“ Gauck forderte: „Die Kosten für die Umweltbelastungen und Umweltrisiken müssen den Verursachern in Rechnung gestellt werden, nicht dem Steuerzahler.“

Verlässlicher politischer Rahmen

Der Bundespräsident sprach sich auch dafür aus, „einen verlässlichen politischen Rahmen zu setzen. Denn das Handeln ist dringlich.“ Angesichts steigender Emissionen komme ­eine folgenschwere Erderwärmung auf uns zu, führte Gauck weiter aus. „Wer die Energiewende bremst, um sich einen kurzfristigen Vorteil zu verschaffen, wird langfristig schweren Schaden verursachen. Langfristig ist ökonomisch nur sinnvoll, was auch ökologisch vertretbar ist.“ Gauck beendete seine Ansprache mit den Worten: „Nichts ist günstiger, als die Rohstoffe, die man einspart. Und nichts ist billiger als die Energie, die man nicht braucht.“

PV gehört zur Haustechnik

Rund 200 besonders innovative Aussteller waren vom Bundespräsidialamt eingeladen worden, sich an der Leistungsschau zu beteiligen. Darunter befanden sich auch Hersteller aus dem Solarbereich und der SHK-Branche. Buderus beispielsweise präsentierte moderne, energiesparende Haustechnik. Das Haus erzeugt mehr Energie, als es verbraucht. „Die Photovoltaik als Generator kommt nun zur Haustechnik hinzu“, erklärte Luc Geerinck von Buderus. „Derzeit vollzieht die Photovoltaik die Wende von der Stromeinspeisung zum Selbstverbrauch des Solarstroms. Das wird sehr interessant, denn dafür braucht man integrierte Systeme und Steuerungen.“ Buderus zeigte die ganze Palette möglicher Energieversorger im Ein- und Zweifamilienhaus, angefangen vom Pelletofen über Wärmepumpen, Sonnenkollektoren und effiziente Pufferpeicher. Auch Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wärmepumpe, sieht im Selbstverbrauch von Solarstrom einen neuen Trend: „Die Photovoltaik und die Wärmepumpe haben eine gemeinsame Zukunft.“ Bosch Solar zeigte auch ein elektrisch angetriebenes Fahrrad (Pedelec) und Speichersysteme für Solarstrom.

Energie sparen kostet nur wenig

Persönlichen Besuch vom Hausherren bekam Danfoss. Das Unternehmen präsentierte geringinvestive Maßnahmen, um den Energieverbrauch im Gebäude zu senken. Das Unternehmen hat im Internet eine Weiterbildungsakademie für Planer, Heizungsbauer, Architekten, Schornsteinfeger, Lehrlinge und Studenten eingerichtet, die profunde Informationen rund um den hydraulischen Abgleich anbietet ( http://www.dancademy.de ). „Über 90 Prozent der Heizungsanlagen in Deutschland sind nicht richtig abgeglichen“, rechnete Danfoss-Marketingleiter Reiner Pfliegensdörfer dem Bundespräsidenten in einem Informationsaustausch persönlich vor. „Stellt man die hydraulischen Ströme und die System­temperaturen richtig ein, kann man mit sehr geringem Aufwand bis zu 10 Prozent der Energie einsparen.“

Energieeffizientes Heizen

Am Rande der Veranstaltung organisierte Danfoss eine Diskussionsrunde mit Vertretern der Fachpresse zum Thema „Energieeffizientes Heizen“. Als Redner geladen waren Dr. Joachim Seifert von der TU Dresden, Thomas Schönhoff vom Berliner Ingenieurbüro Prof. Dr. Loose und Bernd Scheithauer von Danfoss. Erkenntnis: 90 Prozent aller bestehenden Heizungsanlagen in Deutschland arbeiten nicht effizient. Der Grund dafür liegt oftmals darin, dass die Systeme nicht optimal eingestellt sind, was zu hohen Wassermengen oder einer zu hohen Vorlauftemperatur führt. Damit eine Heizungsanlage effizient arbeitet, ist der hydraulische Abgleich die wichtigste Voraussetzung. Für die Installateure biete der hydraulische Abgleich eine Chance mit ihren Kunden ins Gespräch zu kommen. Denn meist schließt sich der Austausch veralteter Umwälzpumpen oder Armaturen an. Innerhalb von zwei Jahren hat die Dancademy schon mehr als 7000 Nutzer, die sich in die zahlreichen Kurse einloggen, um den Abgleich zu erlernen oder Neuigkeiten zur Regelungstechnik zu erfahren. „Die Online-Kurse kann man bequem und schnell von zu Hause aus machen“, erläuterte Pfliegensdörfer.

Auch Danfoss-Experte Bernd Scheithauer wies auf die Bedeutung des hydraulischen Abgleichs für die Energiewende, den Klimawandel und Kosteneinsparungen hin: „Als essenzieller Baustein zur Systemoptimierung kann er theoretisch sofort flächendeckend umgesetzt werden und verfügt über ein unschlagbares Kosten-Nutzen-Verhältnis.“ Für Handwerker sei es wichtig, die Systemzusammenhänge bei jedem Haus individuell zu berücksichtigen, um den hydraulischen Abgleich fachgerecht durchzuführen. Deshalb müsse jede Komponente einer Heizungsanlage einer Prüfung und gegebenenfalls Anpassung unterzogen werden. Dies gilt es nun in die Praxis umzusetzen.