Der Europäische Gerichtshof hat die von der EU-Kommission 2010 verhängten Geldstrafen gegen die am Sanitär-Kartell beteiligten Firmen Mitte September weitgehend bestätigt. Die Preisabsprachen von 17 Firmen aus dem Sanitär- und Badausstattungsbereich wurden mit Geldstrafen von insgesamt 622 Millionen Euro geahndet. Allerdings wurde die Summe bei einigen Firmen reduziert. Aus Deutschland beteiligten sich laut Kartellamt Dornbracht, Duravit, Grohe, Hansa, Kludi und Villeroy & Boch.
Von ihnen muss Villeroy & Boch die höchste Strafe von 71,5 Millionen Euro zahlen. Grohe wurde die Geldbuße um ein Drittel erlassen, weil das Unternehmen mit der EU-Kommission zusammenarbeitete. Straffrei ging der US-Anbieter Masco mit seinen Tochterunternehmen Hansgrohe und Hüppe aus, denn er hatte das Kartell bei den EU-Wettbewerbshütern angezeigt und das Verfahren ins Rollen gebracht. Das EU-Gericht erklärte die Geldbußen nun für rechtsmäßig. Ein Teil der Firmen beabsichtigt, gegen das aus ihrer Sicht falsche Urteil vorzugehen, und will entsprechend alle juristisch möglichen Mittel ausschöpfen.