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Kohlenstoffmonoxid

Vergiftungsgefahr durch Heiz-Experimente

Kaminofen. Auch wenn alles richtig installiert und betrieben wird, letztendlich können nur CO-Warnmelder vor einer Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung schützen, auch wenn das giftige Gas aus der Nachbarwohnung eindringt.

Maurizio Gambarini

Kaminofen. Auch wenn alles richtig installiert und betrieben wird, letztendlich können nur CO-Warnmelder vor einer Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung schützen, auch wenn das giftige Gas aus der Nachbarwohnung eindringt.

Experten empfehlen zum Schutz vor Kohlenstoffmonoxid-Vergiftungen CO-Warngeräte in jedem Haushalt. Bei Heiz-Experimenten besteht Lebensgefahr.

In der aktuellen Energiekrise befürchten der Deutsche Feuerwehrverband und das Schornsteinfegerhandwerk einen Anstieg von Bränden und CO-Unfällen im Haushalt. Sie warnen eindringlich vor Heiz-Experimenten in Wohnräumen und halten genau wie die Intensiv- und Notfallmediziner Kohlenstoffmonoxid-Warngeräte (CO-Warnmelder) in jedem Haushalt für sinnvoll.

Giftiges Kohlenstoffmonoxid (auch Kohlenstoffmonooxid, gebräuchlicher Kurzname: Kohlenmonoxid) entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen bei unzureichender Sauerstoffzufuhr.

Improvisierte Heizungen sind lebensgefährlich

„Viele Menschen wollen Heizkosten sparen, deshalb werden sie in diesem Winter vermehrt mit Kaminen und Öfen heizen. Besonders gefährlich wird es, wenn Notfeuerstätten durch den Verbraucher selbst aktiviert werden oder alternative Heizmethoden wie brennstoffbetriebene Geräte in Innenräumen zum Einsatz kommen. Hier besteht Lebensgefahr“, so Andreas Walburg, Vorstand Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, und empfiehlt zum Schutz vor Kohlenstoffmonoxid-Vergiftungen den Einbau von CO-Warnmeldern.

Nur CO-Warnmelder warnen vor der tödlichen Gefahr

„Der Mensch selbst kann Kohlenstoffmonoxid weder riechen, sehen noch schmecken. Nur technische Sensoren können das lebensgefährliche Gas in der Raumluft zuverlässig detektieren“, erklärt Prof. Dr. Björn Jüttner, Sprecher der Sektion Hyperbarmedizin in der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). „Gemäß unserer neuen S2K-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der CO-Vergiftung ist deshalb der Einsatz von Kohlenstoffmonoxid-Warnmeldern in jedem Haushalt sinnvoll.“ CO-Warnmelder überwachen permanent die Umgebungsluft in Wohnräumen und schlagen bei gesundheitsgefährdenden CO-Konzentrationen sofort Alarm.

CO dringt durch Decken und Wände

Besonders gefährlich ist nach Angaben der Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen: Giftiges Kohlenstoffmonoxid kann durch Wände, Fußböden sowie Decken dringen und dadurch in Mehrfamilienhäusern Bewohner sämtlicher Etagen und angrenzender Häuser in Lebensgefahr bringen. Selbst Lüften hilft nicht, um die Gefahr zu bannen. Wände und Möbel nehmen das Atemgift auf und geben es nach dem Lüften wieder an die Umgebung ab. Einen wirksamen Schutz vor Kohlenstoffmonoxid-Vergiftungen bieten nur CO-Warnmelder in den eigenen vier Wänden.

Die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen wurde 2018 gegründet. Zu den Mitgliedern gehören der Bundesverband der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD), die Bundesarbeitsgemeinschaft Notärzte (BAND), der Deutsche Feuerwehrverband (DFV), der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV), der BHE Bundesverband Sicherheitstechnik sowie die Netze BW und verschiedene Hersteller von CO-Warnmeldern. ■