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MARKTDATEN 2014

Wohnungslüftung wächst um 6,9 %

Die kontrollierte Wohnraumlüftung über mechanische Lüftungsgeräte gewinnt an Akzeptanz. Laut einer aktuellen Studie über Wohnraumlüftungsgeräte von Interconnection für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) sind im Jahr 2013 etwa 214848 Wohneinheiten mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet worden. Dies entspricht einem Marktvolumen von 378,1 Millionen Euro. Davon entfallen 59,7 % (225,7 Millionen Euro) auf die Produktgruppe der zentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung. Dezentrale Lüftungssysteme erwirtschaften 15,5 % des Umsatzes, der Rest (24,8 %) wird über Abluftsysteme ohne Wärmerückgewinnung erwirtschaftet.

Gegenüber den Jahren 2011 und 2012 fiel das Wachstum im Jahr 2013 in den einstelligen Bereich zurück. Das wertmäßige Wachstum betrug in DACH 3,8 %; bei mengenmäßiger Betrachtung wuchs der Markt um 6,9 % – die Neubauaktivität hat gegenüber den Vorjahren leicht nachgelassen. Das Segment der zentralen Systeme mit WRG hat sich 2013 konsolidiert: Pluggit wurde von der spanischen Unternehmensgruppe Solar & Palau übernommen, GLT von der belgischen Ventilair Group.

Das Segment der dezentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung (sog. Einzelraumlüfter) blieb von dieser Entwicklung unberührt und wuchs um 13,0 % in Menge und 12,5 % in Wert. Trotz soliden Steigerungsraten in Österreich und der Schweiz bleiben Einzelraumlüfter weiterhin ein deutsches Phänomen: Interconnection rechnet mit 118825 abgesetzten Einzelraumlüftern im Jahr 2013 in Deutschland. Das starke Wachstum lässt sich mit einer geringeren Anfälligkeit gegenüber der nachlassenden Neubauaktivität begründen. Länder­übergreifend werden 51,7 % aller Einzelraumlüfter über die Renovierung verkauft. Zum Vergleich: Bei den zentralen Systemen sind es 16,1 %. Allerdings gibt es hier länderspezifische Besonderheiten. Während sich die Einzelraumlüfter in Deutschland zu 47,9 % über die Renovierung verkaufen, sind es in der Schweiz 90,7 %. Das Neubausegment wird dort klar von den zentralen Systemen dominiert.

Das Segment der Abluftsysteme ohne Wärmerückgewinnung wuchs um 5,1 % in Menge und ist mit 46,8 % die mengenmäßig größte Produktgruppe. Entgegen vieler Expertenmeinungen geht Interconnection auch in den kommenden Jahren von soliden Wachstumsraten in diesem Segment aus. Verschärfte Richtlinien werden seitens der Politik nicht forciert, sodass Abluftsysteme nicht nur vom niedrigen Durchschnittspreis profitieren, sondern auch vom geringen Energieverbrauch.

Die Untersuchung hat weiterhin gezeigt, dass sich die Branche einem starken Wettbewerbsdruck ausgesetzt sieht, der die Preise drückt. Das trifft insbesondere auf die Produktgruppe der zentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung zu, da sich Anbieter im Rahmen von Ausschreibungen gegenseitig unterbieten. Produkte, die oft in der Renovierung eingesetzt werden, sind von dieser Entwicklung nicht betroffen. In Deutschland ist der Preisdruck am wenigsten spürbar, da sich der Neubau solide entwickelt und Lüftungssysteme überproportional stark wachsen.

Für 2014 rechnet Interconnection mit einem länder- und produktübergreifenden Wachstum von 8,2 % in Menge; lediglich der Markt in Österreich wird sich mit –2,9 % in Menge leicht rückläufig entwickeln. Hinsichtlich der mittelfristigen Entwicklung einzelner Produktgruppen wird den Einzelraumlüftern das größte Potenzial zugetraut. Im Zeitraum 2012 – 2016 werden sie durchschnittlich um 13,7 %/a wachsen.

Interessant wird in diesem Zusammenhang zu sehen sein, wie sich die sog. Fensterlüfter mit Wärmerückgewinnung entwickeln. Diese wurden in den letzten Jahren von Fenster- und Beschlagsherstellern sowie Profilgebern entwickelt und werden unterhalb des Fensters als Einzelraum-Lüftungsgerät montiert. Im Jahr 2013 wurden im Wohnbau der DACH-Region 10,5 Millionen Fenster verkauft, davon 7,4 Millionen über die Renovierung. Für den Endkunden ist es naheliegend, beim Fensteraustausch das Lüftungsgerät gleich mit zu verbauen, spart er sich doch Renovierungskosten sowie eine zusätzliche Baustelle. Abzuwarten bleibt, wie der traditionell konservative Fensterbau auf diese Innovation reagiert.