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Neustart angekündigt

Letzte Chance für Hoesch?

Inhalt

Lange Zeit sah es schlecht aus für Hoesch. Trends wurden verschlafen, Neuheiten nicht rechtzeitig eingeführt, das Produktsortiment nicht marktgerecht gehalten. Jetzt wollen die Kreuzauer unter neuer Führung wieder einmal durchstarten. Das Konzept dafür stellte der seit Juli 2009 alleinige Geschäftsführer, Waldemar Jurczak, auf einer Pressekonferenz in Köln vor. Zum nachhaltigen Restrukturierungsprozess gehört vor allem eine umfassende Sortimentbereinigung: Das Produktportfolio soll verjüngt, das Lager entrümpelt werden. Von unrentablen und nicht marktgerechten Produkten will sich Hoesch ebenso trennen wie von Produkten, die technisch veraltet sind oder ihren Lebenszyklus überschritten haben. Zudem will sich Hoesch wieder als Premiumanbieter im oberen Marktsegment positionieren und sich auf die Kernkompetenzen designorientierte Acryl und Whirl- und Dampfsysteme sowie Großpools konzentrieren. Der Ausflug zum Komplettbadanbieter scheint vorbei zu sein.

Erneuter Aderlass

Jurczak sieht die Marke stark genug, um das Unternehmen schnell wieder auf Kurs zu bringen: „Hoesch ist eine tradierte und echte Premiummarke mit Mitarbeitern, die verstehen, was es heißt, Produkte in unverwechselbarem Design für die Badekultur der Zukunft zu entwickeln, zu produzieren und zu positionieren. Die wertvolle Marke und ihr innovatives Produktportfolio sind die Schlüssel zum Erfolg unseres Unternehmens.“ Damit dies gelingt, musste sich Hoesch allerdings von 42 Mitarbeitern trennen, die jedoch sozialverträglich in eine Transfergesellschaft gewechselt sind. Schließlich ging der Umsatz im Jahr 2009 gegenüber 2008 um insgesamt 25 Prozent von 35 Millionen Euro auf gut 26 Millionen Euro zurück. Allerdings erwartet Jurczak für 2011 wieder deutliche Umsatzzuwächse. Um dies zu bewerkstelligen, helfen jedoch nicht nur Einsparungsmaßnahmen, es muss auch in neue Produkte investiert werden.

Produktoffensive geplant

In diesem Sinne will Hoesch 2010 eine Offensive mit Produktneuheiten starten, mit denen man bei den Regionalmessen an die alte Innovationsstärke anknüpfen will. Zugpferd der neuen Kampagne soll die Zusammen­arbeit mit dem Stararchitekten Daniel Libes­kind sein, der erstmalig im Badbereich tätig wird. Aber auch durch die Kooperationen mit Designbüros wie Yellow Design oder Noa ist sich Jurczak sicher, „dass wir Hoesch zu altem Glanz zurückführen werden.“ Ein ambitioniertes Ziel, besonders da sich der neue Geschäftsführer durchaus bewusst ist, dass das Vertrauen des Handwerks in Hoesch – vor ­allen Dingen durch leere Versprechungen in der Vergangenheit getrübt ist. Dieses Vertrauen gilt es wiederherzustellen und die vielleicht letzte Chance bei Handel und Handwerk zu nutzen.