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Reuter

Online-Händler will auch Handwerk beliefern

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Über die jüngsten Razzien und Durchsuchungen des Sanitärgroßhandels durch das Bundeskartellamt hat die SBZ bereits berichtet. Auslöser waren die AGS-Preislisten, mit denen die sieben SHK-Großhändler des Mittelstandskreises aus Nordrhein-Westfalen schon seit Urzeiten arbeiten und die jetzt das Kartellamt auf den Plan riefen. In den Medien erfährt die Branche durch das Kartellverfahren hohe Aufmerksamkeit. Welt-Online titelte „Das Klo-Kartell – Sanitärbranche im Zwielicht“. Die Süddeutsche Zeitung meldete „Sanitärbranche, Online-Handel und Kartell­ermittlung“ und der Focus nahm die Branche unter der Headline „Unter Verdacht“ aufs Korn und forcierte den in fast allen Artikeln immer wieder suggerierten Generalverdacht einer Preisabsprache und von überteuerten Produktpreisen. Zu Wort kam oder erwähnt wurde in diesen und in weiteren Artikeln Online-Händler Reuter.

Firmengründer Bernd Reuter schürte die Unsicherheit und äußerte sich in den Medien immer wieder negativ über die Branche und wird im Focus zitiert: „Mondpreise.“ Der dreistufige Vertriebsweg ist für ihn „reine Abzocke“, soweit das Zitat aus dem Focus. Auf die Ermittelungen des Bundeskartellamtes und die Berichterstattungen in der Presse reagierte er mit einer Anzeigenserie und ganzseitigen Anzeigen in großen Tageszeitungen und in der Bild. Sie zeigen einen mit Augenbalken unkenntlich ­gemachten und als Großhändler gekennzeichneten Vertretertypen, der u.a. gesteht: „Beim Klo habe ich gerne mal beschissen!“ Auch in seinen Pressemitteilungen verunglimpft Reuter die Branche, besonders Großhandel und Industrie, aufs ein oder andere Mal.

Und nun möchte eben dieser Herr Reuter sich als Großhändler betätigen, will unter dem zweideutigen Motto „Weil Profis mehr verdienen“ die Fachhandwerker beliefern. Im Profishop sollen Fachleute aus einer Auswahl an zwei- und dreistufigen Qualitätsprodukten „zu gewohnt günstigen Onlinepreisen wählen“ können, heißt es in der Pressemitteilung. „Eine Marionette auf der Startseite verdeutlicht den Ansatz des Profishops: alte Seilschaften kappen, die Fäden wieder selbst in die Hand nehmen. Das gilt für alle Fachhandwerker, die sich nicht länger an der Intransparenz des üblichen dreistufigen Vertriebswegs in der SHK-Branche beteiligen möchten“, versucht Geschäftsführer Bernd Reuter einen Keil in die bewährten Absatzstrukturen zu treiben. Zum Sortiment des Shops sollen Markenprodukte von über 200 Herstellern zählen, mit deren Logos Reuter offensiv wirbt. Eine in der Sanitär News 7/2013 vorgestellte Recherche ergab, das sich der Bezug via Reuter fürs Fachhandwerk nicht lohnt. Von den Badshop-Endverbraucherpreisen wird danach maximal 5 % abgezogen. Dafür sind auf jeden Fall Versandkosten fällig und ein Aufschlag von 3,8 %, wenn man per Rechnung zahlen will. Skontozahlung Fehlanzeige, Rückgabe der Ware unerwünscht.