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SBZ-Gespräch mit dem neuen ZV-Präsidenten

Intelligente Konzepte für unsere Betriebe

Inhalt

SBZ: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl. Sie sind mit 51 von 52 Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt worden. Da ist die Erwartungshaltung groß.

Stather: Vielen Dank für die Glückwünsche. Das eindeutige Votum freut mich natürlich sehr und motiviert mich zusätzlich, die erfolgreiche Arbeit meiner Vorgänger Bruno Schliefke und Werner Obermeier weiterzuführen und gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen neue Akzente zu setzen.

SBZ: Sie sind nicht nur Präsident unseres Zentralverbandes, sondern auch Vorsitzender des Fachverbandes von Baden-Württemberg, Vorstandsmitglied im ZDH und im Unternehmerverband Deutsches Handwerk sowie Vize-Präsident im Baden-Württembergischen Handwerkskammertag. Ist das nicht ein wenig viel für eine Person?

Stather: Gerade die Kombination dieser verschiedenen Ehrenämter versetzt mich in die Lage, über den Tellerrand hinaus zu blicken, meine Ideen in unserer vielfältigen Verbandslandschaft auch umzusetzen sowie eine effektive Lobbyarbeit zu betreiben. Mein Ziel ist es, die bestmöglichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die im Verband organisierten SHK-Betriebe zu schaffen. Zudem lege ich Wert auf die Feststellung, dass ich Teamplayer bin und der Vorsitz im Zentralverband keine One-Man-Show ist. Die Aufgaben, inhaltlicher und repräsentativer Art möchte ich auf den gesamten Vorstand verteilen. Sehr viele Dinge werden von Vizepräsident Friedrich Budde und meinen Vorstandskollegen Michael Hilpert, Dieter Lackmann, Ulrich Kössel und Fritz Schellhorn übernommen. ZVSHK-Vorstandsarbeit ist Teamwork und da schließe ich ausdrücklich auch die hauptamtlichen Mitarbeiter des Zentralverbandes ein.

SBZ: Trotzdem kommt viel Arbeit auf Sie zu. Sie leiten ja auch noch einen Betrieb – und auch bei Ihnen hat der Tag nur 24 Stunden.

Stather: Auf die neue Situation habe ich mich gründlich vorbereitet. Meine Frau Gabi hat das Ruder im Büro übernommen und mein Sohn und meine Meister halten mir auf den Baustellen den Rücken frei. Ich habe eine Führungsebene eingezogen, die eigenverantwortlich arbeitet und entscheidet. Wir sind somit gut organisiert. Für meine ehrenamtlichen Aktivitäten habe ich zwei bis drei Tage die Woche eingeplant. Und was ich in der Woche nicht schaffe, wird Samstag und Sonntag erledigt. Das habe ich in der Vergangenheit auch schon so gehandhabt.

SBZ: Da haben Sie sich ja einiges vorgenommen.

Stather: Die Zeiten sind nicht einfacher geworden – der Wind bläst stärker. SHK-Handwerksbetriebe werden zusätzliche Konkurrenten aus anderen Bereichen bekommen. Ich möchte beispielhaft da nur Schornsteinfeger und Energieversorger nennen. Auch Schattenwirtschaft und Internethandel werden uns künftig noch mehr beschäftigen. Hier gilt es durch die Berufsorganisation intelligente Konzepte für unsere Betriebe zu entwickeln, bzw. weiterzuentwickeln. Auf den Zentralverband kommt noch mehr Arbeit als bisher zu.

SBZ: Wie wollen Sie die bewältigen?

Stather: Indem wir unseren Mitgliedern flächendeckend gute, exklusive Leistungen anbieten. Und wir müssen effektiver werden und Doppelarbeiten vermeiden. So führt beispielsweise eine bessere Arbeitsteilung von Zentralverband, Landesverbänden und Innungen auch zu einer besseren Gesamtleistung. Um dies zu bewerkstelligen, müssen auch die Leistungsprofile der 17 Landesverbände auf einem Niveau liegen. Eventuell ist es auch sinnvoll, mehrere kleinere Landesverbände zusammenzulegen, um schlagkräftigere Einheiten zu bilden oder fehlende Dienstleistungen bei Nachbarverbänden einzuholen. Es kann auch sinnvoll sein, dass mehrere Verbände miteinander kooperieren. Wichtig ist letztlich, dass alle über die Landesverbände im Zentralverband organisierten Betriebe auf ein starkes Angebot der Berufsorganisation zurückgreifen können.

SBZ: Glauben Sie, dass Sie mit derartigen Optimierungsvorschlägen überall gut ankommen?

Stather: Ich mache das nicht, um gut anzukommen oder gar um jemand zu ärgern, sondern weil ich fest davon überzeugt bin, dass die SHK-Berufsorganisation im gesam­ten Bundesgebiet den Mitgliedern vergleichbar gute Leistungen anbieten muss. Schwache Verbände werden in unserer Leistungsgesellschaft nicht auf Dauer bestehen können. Deshalb gilt es ein noch besseres Leistungsprofil zu entwickeln, das den Mitgliedern ein attraktives Verbandsangebot transparent vor Augen führt.

SBZ: Hört sich nach viel Arbeit an – wie se­hen Sie die wirtschaftlichen Chancen für die Betriebe?

Stather: Auch wenn der Wettbewerb für die Betriebe vor Ort härter wird, es gibt keinen Handwerksbereich, der so gute Perspektiven hat, wie SHK. Nehmen Sie nur Energie und Umwelt, Hygiene und Gesundheitsschutz oder barrierefreie Bäder für zahlungskräftige Best Ager. Die Berufsorganisation wird hier Markt für die Mitgliedsbetriebe machen. Dabei müssen wir noch stärker als Wirtschaftsverband in Erscheinung treten und gemeinsam mit unseren Marktpartnern Leistungen entwickeln, die für unsere Mitglieder nachhaltige Wettbewerbsvorteile gegenüber nicht organisierten Betrieben bieten.

SBZ: Was wünschen Sie sich für Ihre Arbeit?

Stather: Ehrlichkeit, Offenheit und eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen Kollegen und Mitarbeitern in der Berufsorganisation sowie ein echtes Miteinander für die gemeinsamen Ziele. Von den Marktpartnern wünsche ich mir eine ehrliche, konstruktive, echte Partnerschaft, bei der auch Probleme offen angesprochen werden und eine gemeinsame Lösung im Mittelpunkt steht.

SBZ: Vielen Dank für das Gespräch. Das SBZ-Team wünscht Ihnen viel Erfolg bei Ihren Aktivitäten.