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Konsolidierung --- Der Preisverfall bei den Solarmodulen hat vor allem die deutschen Modulhersteller hart getroffen. Da innerhalb der Branche und auch außerhalb viele Gerüchte unterwegs sind, stellen wir den Stand der Übernahmen kurz dar.

Schott Solar --- Der Mainzer Modulhersteller hat beschlossen, aus der Fertigung von kristallinen Solarmodulen auszusteigen. Schott hatte bereits die Zellfertigung eingestellt, nun werden auch die Linien zur Endmontage der Module stillgelegt. Die Produktion von Dünnschichtmodulen aus Silizium bleibt unberührt. Ebenso wird der Geschäftsbereich Concentrated Solar Power fortgeführt, der Receiver für Parabolrinnenkraftwerke herstellt. Weltweit sind 870 Mitarbeiter betroffen, davon 80 in Mainz und 140 in Alzenau. Sie sollen jedoch nicht entlassen, sondern anderweitig im Schott-Konzern beschäftigt werden.

Q-Cells --- Der Thalheimer Solarpionier konnte die Pleite abwenden. Ende August ging das Unternehmen an den südkoreanischen Hanwha-Konzern. Hanwha gehört in Asien zu den großen Mischkonzernen. Die Marke Q-Cells und die Fabriken in Bitterfeld-Wolfen bleiben erhalten. Zwischenzeitlich hat Q-Cells weitergemacht: Innerhalb von acht Wochen haben seine Ingenieure den bislang größten Solarpark Europas in Brandenburg-Briest aufgebaut und Gewinn bringend verkauft: Auf einem ehemaligen Militärflughafen wurden 383000 kristalline Solarmodule installiert.

Sovello --- Das Unternehmen stellt kristalline Solarzellen und Solarmodule im String-Ribbon-Verfahren her. Dabei werden die Wafer nicht aus Ingots oder Bricks gesägt, sondern in einen fortlaufenden Prozess zwischen zwei Drähten (Strings) als Endlosband (Ribbon) aus einem kleinen Schmelztiegel gezogen. Ein Laser schneidet die rechteckigen Wafer, danach erfolgt die Prozessierung. Obwohl das String-Ribbon-Verfahren rund 50 % weniger Energie und deutlich weniger Material als klassische Waferzellen benötigt, geriet auch dieses Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Ende August stellte der Insolvenzverwalter die Produktion ein, rund 1000 Mit­arbeiter mussten gehen. Die Suche nach Investoren ist im Gang.

Solarwatt --- Der Dresdener Modulhersteller hat Mitte September von seinen Gläubigern grünes Licht erhalten, das Unternehmen umzustrukturieren. BMW-Erbe Stefan Quandt stellte sich als Anker­investor zur Verfügung und brachte frisches Kapital ein. Damit wurden 337 Jobs in Dresden gerettet. Das seit Juni 2012 laufende Insolvenzverfahren wurde erfolgreich abgeschlossen.

Solon Energy --- Auch für den Berliner Hersteller ist die Insolvenz gut ausgegangen. Neuer Gesellschafter ist die arabisch-indische Solarfirma Microsol. CEO wurde der Inder Anjan Turlapati (58), Mitbegründer der Microsol-Gruppe. Turlapati begann vor 25 Jahren Insellösungen mit Photovoltaik zu entwickeln. 2001 gründete er die Firma Microsol. Er ist Verfahrensingenieur und war langjähriges Mitglied im Beirat des Tata Energy Research Institute. Seit der Übernahme baut Solon Energy seine Modulfertigung wieder aus.

Inventux --- Das Berliner Unternehmen stellt Dünnschichtmodule aus amorphen und mikrokristallinen Siliziumschichten her. Diese mikromorphen Module zeichnen sich durch einen geringen Temperaturkoeffizienten bei der Leistung aus. Deshalb sind sie vor allem für heiße Regionen mit intensiver Sonneneinstrahlung geeignet. Als das Unternehmen im Frühsommer Insolvenz anmeldete, schlug ­eine Investorengruppe aus Südamerika zu. Rund 100 von ehemals 170 Arbeitsplätzen im Werk im Berliner Stadtteil Marzahn blieben erhalten. Die Aktiengesellschaft wurde in eine GmbH überführt.

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