Gute seniorengerechte Produkte und Dienstleistungen sind eine Wachstumsbranche. Diese steckt, laut der Studie „Wirtschaftsmotor Alter“*, in Deutschland allerdings noch in den Kinderschuhen. Dabei sind die über 50-Jährigen die Zielgruppe der Zukunft. Ihr Anteil am Konsum wird 2035 bei 58 % liegen, während die unter 50-Jährigen nur noch auf 42 % kommen. Ein weiteres, interessantes Ergebnis der Studie mit Bezug für unsere Branche: „Was Energie angeht, sind die Altersgruppen jenseits der 50 schon heute die Abnehmer Nummer Eins. Ihr Anteil an der Nachfrage nach Energie wird laut dieses Szenarios bis 2035 von knapp über 50 % auf fast 65 % steigen.“
Info- und Kooperationsbörse
„Wenn wir jetzt nicht aufwachen und die ältere Generation als Kunden von morgen ernst nehmen, wird es uns teuer zu stehen kommen. Die deutsche Wirtschaft muss noch viel stärker erkennen, dass die Älteren eine enorme Kaufkraft besitzen. Die Unternehmen sollten sich mit bei der Entwicklung ihrer Produkte noch viel mehr darauf einstellen, sonst tun dies andere“, meinte Dr. Burkhard Schwenker, Chef von Roland Berger Strategy Consultants, bei der Vorstellung der Studie.
„Deutschland kann es sich nicht leisten, diesen wichtigen Zukunftsmarkt anderen zu überlassen. Daher starten wir im Bundesfamilienministerium das Unternehmensprogramm ‚Wirtschaftsfaktor Alter – Unternehmen gewinnen‘“, sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Das neue Unternehmensprogramm soll Wirtschaft, Wissenschaft, Verbraucher- und Seniorenorganisationen sowie die älteren Menschen selbst stärker miteinander ins Gespräch bringen. Hierzu werde eine eigene Geschäftstelle eingerichtet, die eine Info- und Kooperationsbörse für den Austausch zwischen Wissenschaft, Senioren- und Verbraucherorganisationen sowie Unternehmen aufbauen wird.
Marktplatz für Generationen
Bereits jetzt wurde das Internetportal „https://wirtschaftskraft-alter.de/ – Marktplatz für alle Generationen“ vom Bmfsfj eingerichtet. Dort sollen laut Bmfsfj-Pressemitteilung „Senioren nützliches über Wohnqualität, Freizeitgestaltung und Finanzdienstleistungen erfahren. Betrieben und Verbänden bietet die Website umfangreiche Infos über die Erwartungen, Wünsche und Bedürfnisse älterer Menschen…“
Positiv ist, dass sich unter dem Menüpunkt „Heim & Handwerk“ die Rubrik „Bad & Sanitär“ befindet. Doch leider ohne Beteiligung bzw. Infos aus bzw. über unsere Branche. Stattdessen werden als Infoquellen zum barrierearmen Badumbau z.B. die Webseiten von http://www.nullbarriere.de, http://www.baumarkt.de, http://www.badratgeber.de aufgelistet. Nachholbedarf besteht beim Thema „Heizung“. Auf der Website gibt es lediglich die Rubrik „Sicherheit & Energie“. Es fehlt dort ein Angebot wie z.B. „Heizung & Wärme“. Hier sollten insbesondere unsere Branchenverbände aktiv werden. Vielleicht besteht auch für Handwerksbetriebe und Kooperationen die Möglichkeit, passende Umsetzungsbeispiele (inkl. Fotos) aus der eigenen betrieblichen Praxis dort zu platzieren. – Wir sollten die Chance kreativ nutzen, bevor es andere tun.
Jürgen Wendnagel
*Die Studie „Wirtschaftsmotor Alter“ gibt es auch als kostenfreien pdf-Datei-Download unter https://www.bmfsfj.de/ (Menüpunkt „Publikationen“)
Wie ist eine Branchen-Beteiligung möglich?
Auf SBZ/bav-Anfrage an die Pressestelle des Bundesfamilienminsteriums, ob sich unsere Branche bei https://wirtschaftskraft-alter.de/ engagieren kann, erhielten wir folgende Antwort:
„Wegen der gebotenen wettbewerbsrechtlichen Neutralität bitte ich um Ihr Verständnis, dass wir nicht in unmittelbarer Form auf einzelne Branchen oder Produkte abstellen können. Wir werden jedoch prüfen, ob ein Weg besteht, unter Hervorhebung des Sachanliegens und Kenntlichmachung objektivierbarer Maßstäbe einen entsprechenden Bericht oder Link auf der Homepage zu platzieren. Sollte das Ergebnis positiv ausfallen, erhalten Sie unaufgefordert Nachricht.“
Thomas Wauters, Referat 301
Telefon (0 30 18) 5 55 17 13
Telefax (0 30 18) 5 55 41 70