Mit rund 5700 Veranstaltungen konnte die Woche der Sonne im sechsten Jahr ihres Bestehens einen neuen Rekord verzeichnen. Zahlreiche Handwerksbetriebe, Solarinitiativen, Kommunen, Umweltorganisationen, Verbraucherzentralen und Privatleute beteiligten sich erneut mit Beratertagen, Besichtigungstouren, Tagen der offenen Tür oder bunten Solarfesten. Bundesweit sprach diese Mischung aus Unterhaltung und Information rund 500000 Besucher an.
„Deine Energiewende“ lautete das Motto in diesem Jahr, im Mittelpunkt stand erstmals ein übergreifendes Schwerpunktthema: Zum Auftakt wurde in Berlin die Studie „Selbstversorgung mit Solarstrom und Solarwärme“ vorgestellt. Die vom Ingenieurbüro für neue Energien (IfnE) im Auftrag des BSW-Solar vorgelegte Untersuchung beleuchtet die Potenziale der solaren Selbstversorgung und fasst darüber hinaus konkrete Maßnahmen zusammen, mit deren Hilfe Verbraucher einen möglichst hohen Anteil ihres Energiebedarfs mit Solarstrom und Solarwärme decken können. Die Kernbotschaft: Vor dem Hintergrund steigender Preise für Strom und fossile Brennstoffe wie Öl und Gas bietet die Selbstversorgung mit Solarstrom und Solarwärme ein wachsendes Sparpotenzial für Haushalte. „Unser Ziel ist es, die Verbraucherinnen und Verbraucher seriös und herstellerunabhängig über die Möglichkeiten der Solarenergie zu informieren. Hierzu hat die Studie in diesem Jahr einen wichtigen Impuls geliefert“, erklärt Wibke Korf, Projektleiterin von der Woche der Sonne.
Auch Vertreter aus der Politik und von Verbraucherzentralen nahmen an der Auftaktveranstaltung teil. „Mit Investitionen in Solarstrom und Solarwärme können die Bürger zum Gelingen der Energiewende beitragen“, erklärte Ursula Heinen-Esser, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Und Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel betonte: „Wer heute noch auf eine Haustechnik ohne regenerative Basis baut, baut eine Immobilie mit eingebauter Wertminderung.“ Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, unterstrich zudem, dass sich der Einstieg in die Solarenergie für die Verbraucher nach wie vor lohne.
Für viele Handwerker ist die Teilnahme obligatorisch
Die Veranstaltungen während der Aktionswoche machten wieder einmal deutlich, dass viele Handwerksbetriebe und Solarinstallateure die Woche der Sonne mittlerweile fest in ihre Jahresplanung integriert haben: Gut zwei Drittel aller Veranstalter waren auch in diesem Jahr Handwerker. Viele von ihnen nehmen jedes Jahr an der Aktionswoche teil, wie etwa die Firma Bäder Solar aus Dinslaken. „Wir nutzen die Woche der Sonne, um neue Kunden zu gewinnen“, berichtet Mitinhaber Klaus Orth. Der Tag der offenen Tür, zu dem die Firma in diesem Jahr einlud, habe rund 40 Besucher angelockt. „Einige hatten sogar Baupläne oder Fotos ihrer Häuser dabei, um gleich eine erste Einschätzung zu bekommen“, erzählt Orth. Am Beispiel mehrerer Musteranlagen konnten sich die Besucher über technische Details informieren, für kleine Gäste standen Kettcars und ein Trampolin bereit. Für Bäder Solar lohne sich das Engagement, betont Orth: „Auch in diesem Jahr haben wir über die Woche der Sonne schon einen Auftrag bekommen.“
Das deckt sich mit den Erfahrungen vieler anderer Veranstalter. Wie eine Teilnehmerumfrage des BSW-Solar ergab, konnte sich die Mehrzahl der befragten Handwerksbetriebe über zählbare Erfolge freuen: 47 % gaben an, durch die Teilnahme an der Woche der Sonne kurz- oder mittelfristig neue Kunden gewonnen zu haben. Nur 3 % antworteten, dass ihnen dies auf keinen Fall gelungen sei. Gute Noten bekam auch die Arbeit des Kampagnenteams, das die Veranstalter mit Info-Materialien und Tipps für die Planung unterstützt: Die verschiedenen Serviceleistungen wurden im Schnitt mit Noten zwischen 1,6 und 1,9 bewertet. „Wir freuen uns, dass die Veranstalter uns ein so gutes Zeugnis ausgestellt haben“, meint Projektleiterin Wibke Korf: „Und wir hoffen natürlich, dass wir 2013 noch mehr Handwerksbetriebe für die Teilnahme an der Woche der Sonne gewinnen können.“
INFO
Nächster Termin
Wer im kommenden Jahr auch oder wieder mitmachen will, kann sich schon die nächste Woche der Sonne vormerken, die vom 26. April bis zum 5. Mai 2013 stattfindet.