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Viertes Deutsches Forum Innenraumhygiene

Hygiene im Diskurs

Inhalt

Nach drei erfolgreichen Veranstaltungen ging das Deutsche Forum Innenraumhygiene mit Gelsenkirchen als neuen Standort zum vierten Mal an den Start. 47 führende Anbieter aus Industrie, Handwerk und öffentlichen Einrichtungen präsentierten praxisgerechte Problemlösungen rund um das Thema Innenraumhygiene. Verbunden mit der Fachausstellung bot der Kongress ein hochkarätiges Vortragsprogramm sowie zahlreiche Handlungsempfehlungen und Lösungen für das Erkennen, Bewerten und Beseitigen von Innenraumbelastungen. Gegliedert in sechs Themenbereiche konnten sich die rund 1000 Fachbesucher ihr persönliches Informationsprogramm aus den insgesamt 40 Fachvorträgen zusammenstellen. Aufgrund der hohen Frequentierung der Vortragsreihen Trinkwasserhygiene und Raumlufthygiene wurden diese an beiden Kongress­tagen mit insgesamt zehn Fachvorträgen angeboten. Darüber hinaus gab es die Foren Schimmelpilze, Oberflächen, Reinigung sowie Planung und Recht.

Von Anlagenhygiene bis Gerüche aus dem Untergrund

Das Forum Trinkwasserhygiene stand am ­ersten Kongresstag ganz im Zeichen der Trinkwasserverordnung. Auswirkungen für die Praxis, praktische Umsetzung aus dem Blickwinkel von Gesundheitsämtern und Sachverständigen, Risiken und Chancen für Planer und Handwerker sowie die rechtlichen Vorgaben gehörten zum Themenspektrum. Die Sanierung von Trinkwasserinstallationen oder die Auswahl von Sanitärarmaturen aus hygie­nischer Sicht waren Themen des zweiten Kongresstages. Warum die Einhaltung der Anlagenhygiene Voraussetzung für Raum­hygiene ist, welche Chancen Lüftungskonzepte für Planer und Architekten bieten sowie der Stand der Normung im Lufthygienebereich waren nur drei von zehn Themen aus dem zweitätigen Forum Raumlufthygiene.

Im Forum Schimmelpilze wurde thematisiert, wie moderne Heizsysteme zur Vermeidung von Schimmelpilzschäden beitragen. Das Forum Reinigung widmete sich dem Schwerpunkt Krankenhaushygiene von Reinigungsmethodik und Flächendesinfektion bis hin zu den hygienischen Anforderungen, die an das Facility Management mit dem Einsatzort Krankenhaus gestellt werden. Und das Forum Oberflächen lieferte Lösungen zur Sanierung, wenn Schadstoffe aus Untergründen oder Bodenbelägen austreten und beschäftigte sich außerdem mit der Schadstoffsanierung in Fertighäusern.

Das breite Spektrum der Innenraumhygiene stellt bei Ausschreibung, Bauleitung und Umsetzung immer höhere Anforderungen an Planer und Architekten. Das Forum Planung und Recht bot Lösungsansätze und Tipps aus der Praxis, z.B. zur Erstellung des Leistungsverzeichnisses oder im Umgang mit werkvertraglichen Hürden. Das mehrzügige Kon­gress­programm ermöglichte es jedem Besucher nach jedem Vortrag in einen anderen Themenbereich zu wechseln.

Zweiter Europäischer Innenraumhygiene-Preis

Der Arbeitskreis Innenraumhygiene präsentierte im Rahmen der Veranstaltung die drei Preisträger des zweiten Europäischen Innenraumhygiene-Preises. Mit dem Preis sollen unternehmerische und technologische Leistungen auf dem Gebiet der Innenraumhygiene gefördert und gewürdigt werden. Der Preis ist mit 6000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wurden:

  • das Institut für Innenraumdiagnostik von Dr. Wolfgang Lorenz für eine Online-Gebäudeüberwachung zur Vorbeugung von Schimmelpilzschäden mittels W-LAN-Messtechnik,
  • die Nocon Evotec GmbH für die Entwicklung einer Montageschleuse zum hygienischen Arbeiten an Trinkwasserinstalla­tionen sowie
  • die Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg, die als erste örtliche Handwerksorga­nisation ein durchstrukturiertes thematisches Unterstützungskonzept mit innungsübergreifenden Workshops für die angeschlossenen Handwerksunternehmen zum Thema Innenraumhygiene aufgelegt hat.

Fazit

Die Vielfalt der Kongressthemen auf dem Gelsenkirchener Forum Innenraumhygiene und die damit verbundene Anwesenheit von Experten aus den unterschiedlichsten Branchen haben viele Besucher für spannende Diskus­sionsrunden genutzt. Ein Thema, das vielen dabei förmlich unter den Nägeln brannte, war die Frage: Stehen Energieeinsparung und das Bestreben nach Trinkwasserhygiene in einem Widerspruch zueinander? Dabei ging es im Kern um die Vorgaben zweier Bundesverordnungen, der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und der Energieeinsparverordnung (EnEV) und um die Frage, ob Warmwasserspeicher in Verbindung mit Solaranlagen noch hygienisch zu betreiben sind. „Der zunehmende Diskussionsbedarf zeigt die Komplexität des Themas Innenraumhygiene und ist für uns ein klares Signal für seine wachsende Bedeutung in einer Vielzahl von Branchen und Gewerken“, so Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW und Initiator des Forums.