Branchentreffen in Essen

04.03.2010 | Veröffentlicht in Ausgabe 06-2010 | Druckvorschau

Vom 10. bis 13. März 2010 wird die Weltkulturhauptstadt Essen Treffpunkt der SHK-Branche. Für die westdeutschen Handwerksbetriebe stehen aber keine literarischen Genüsse, sondern Technologien zur Wohnraumlüftung und Klimatisierung sowie die Wachstumsbranche der erneuerbaren Energien im Mittelpunkt. Zudem können Badprofis auf die Innovationen aus dem Ausstattungsbereich gespannt sein. Bildet die SHK Essen doch den Auftakt im Reigen der diesjährigen Fachmessen.

Rund 530 Aussteller werden dabei sein, wenn die 23. „SHK Essen Fachmesse für Sanitär, Heizung, Klima und erneuerbare Energien“ von Mittwoch bis Samstag ihre Tore für das Fachpublikum öffnet. Auf dem ersten Branchentreffpunkt des Jahres 2010 präsentieren die Unternehmen Fachhandwerkern, den Großhandelsmitarbeitern und den TGA-Planern ihre Neuheiten, Weiterentwicklungen und Dienstleistungen. Zu erwarten sind zahlreiche Innovationen, denn der immer enger werdende Markt sowie neue gesetzliche und förderpolitische Rahmenbedingungen erfordern von den Anbietern weit mehr als nur Produktpflege, um nicht an Boden zu verlieren.

Heizungsabsätze in Wellenbewegung

„2007 war kein gutes Jahr für die SHK-Branche. Für die Heizkesselindustrie sogar ein herausragend schlechtes.“ So ein Zitat aus dem Vorbericht für die SHK Essen im Jahr 2008. Diesen bisher beispiellosen Markteinbruch konnte die Branche auch bis Ende 2009 nicht ausgleichen. Der Absatz von Wärmeerzeugern hat sich bei 638 000 Stück eingependelt und blieb 16 Prozent unter dem des Jahres 2006, zu langsam ist der Markt 2008 und 2009 im Vorjahresvergleich gewachsen. An dieser Entwicklung sind viele Faktoren beteiligt, trotzdem bleibt unterm Strich die Erkenntnis, dass die Vorteile einer Heizungserneuerung und die Argumente der Branche zu wenige Endkunden zu einer vorgezogenen Modernisierung motivieren. Besonders besorgt ist die Branche, dass im zweiten Halbjahr 2009 die Nachfrage nach Heizsystemen auf Basis von Umweltwärme und erneuerbarer Energien massiv eingebrochen ist. Von den Frühjahrsmessen erhofft man sich nun neue Marktimpulse.

Der Trend zu höherer Effizienz und der Nutzung von Umweltwärme und erneuerbaren Energien wird indes erhalten bleiben und sich spätestens bei wieder steigenden Energiepreisen schnell erholen und dann verstärken. Aber wer schon in den nächsten Monaten gute Geschäfte machen will, benötigt überzeugende Lösungen, gute Produkte, hilfreiche Serviceangebote und die richtigen Argumente. Da dies für Aussteller genauso wie für Planer und Handwerker gilt, ist eine Fachmesse der ideale Ort vorhandene Beziehungen auszubauen bzw. zu überprüfen und sich nach neuen Partnern umzusehen. Des Weiteren werden viele der Heiztechnikanbieter die Messe nutzen, ihre Konzepte der nahen Zukunft vorzustellen: Thermisch angetriebene Wärmepumpen, Mini-KWK-Anlagen und Wärmepumpenkonzepte, die besonders hohe Jahresarbeitszahlen versprechen.

Interesse an Wohnungslüftung deutlich gestiegen

Das Interesse am Thema Wohnungslüftung wird auf der diesjährigen Veranstaltung deutlich höher als bisher ausfallen. In den letzten beiden Jahren wuchs der Markt beachtlich. Der Absatz von Zentralgeräten mit Wärmerückgewinnung stieg trotz Neubauschwäche in 2009 um 29 Prozent auf 22000 Einheiten. Gleichzeitig haben zwei zusätzliche Konzepte Marktanteile erobert: Dezentrale raumweise Lösungen mit Wärmerückgewinnung sowie zentrale Lösungen, bei denen die Wohnungslüftung Bestandteil einer Energiezentrale ist. Zusammen mit der Novellierung der Wohnungslüftungsnorm DIN 1946-6 führt die gestiegene Nachfrage zwangsläufig zu einem hohen Informationsbedarf – zeigt aber auch den Herstellern das Potenzial auf, Komponenten und vor allem Systemlösungen stärker auf Erfordernisse der Praxis, einen bedarfsgerechten Betrieb und eine energiesparende Regelung auszurichten.

Ob sich die durch das Konjunkturpaket II angestoßene „Schullüftung“ als Trend festigen wird, muss sich erst noch zeigen. Äußerst positive Erfahrungen im benachbarten Ausland liegen jedenfalls schon seit Jahren vor.

Sanitärtechnik und Badtrends

Besonderen Glamour werden in Essen wieder die Badhallen vermitteln. Dort zeigen Hersteller Badtrends, die dem Anspruch an neue Gestaltungsmöglichkeiten für das Bad als gleichberechtigter Wohnraum gerecht werden sollen: Individuelle, ganzheitliche und generationsübergreifende Lösungen für jede Stilrichtung und Raumgröße. Auf die für diesen Bereich angekündigten Innovationen darf man besonder gespannt sein.

Härter sind die Fakten hinter der Wand. Dort erwartet den Fachmann eine Vielfalt der Rohrinstallationssysteme und ihre Verbindungstechniken. Es wird argumentiert mit Langlebigkeit, Wirtschaftlichkeit, Druckverlusten und Trinkwasserhygiene. Letztere ist allerdings durch die DVGW-Zulassung der Systeme eine Grundeigenschaft, sodass sich erfreulicherweise immer mehr Hersteller stärker auf Lösungen konzentrieren, die Hygiene im Rohrnetz durch eine intelligente Installation und notfalls eine Zwangsentnahme zu gewährleisten.

SHK-Fachverband bietet fundierte Beratung

Ob Fortbildungsangebote, Rechtsberatung, kostenlose Tipps zur neuen Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) oder zum Unternehmensmarketing – auch auf der SHK steht der Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW den Mitgliedern seiner 58 Innungen mit Rat und Tat zur Seite. Die Besucher erwarten auf dem Stand 200 in Halle 2 brandaktuelle Themen wie Landes- und Bundesförderungen für die energetische Sanierung sowie zu Konjunkturprogrammen und zu Genehmigungsverfahren für regenerative Energiesysteme. Direkt am Stand zeigt die Berufsorganisation die Demonstration des in NRW zugelassenen Dichtprüfungsverfahrens für Entwässerungskanäle. Erstmalig geht hier die neue Drehscheibe für Mini- und Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung an den Start. Informationen zur neuen Ausbildungskampagne des Fachverbandes sowie ein Planungsforum runden das Angebot ab.

Kompetenz für Planer

Ebenfalls auf dem Stand des Fachverbandes wurde wieder das Kompetenzcenter für Planer eingerichtet. Es bietet Planern, Architekten und Studenten im TGA-Bereich Informations- und Beratungsleistungen. Verschiedene Fachvorträge runden das Infoangebot ab.

Sanitärindustrie zeigt Verantwortungsbewusstsein

Die deutsche Sanitärindustrie bietet technische Lösungen, die der Zielsetzung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit der Ressource Wasser gerecht werden. Dies wollen zahlreiche Aussteller der deutschen Sanitär- und Gebäudetechnikindustrie anlässlich der SHK Essen 2010 unter Beweis stellen. Unter dem Titel „Blue Responsibility – Nachhaltige Sanitärlösungen“ konzentriert sich die Initiative auf 10 Kernbotschaften, die exemplarische Statements zu den drei Nachhaltigkeitssäulen Ökologie, Ökonomie und Soziales beinhalten. Neben den Hauptthemen effiziente Wassernutzung und Trinkwasserqualität stehen auch umweltfreundliche Produktionsprozesse, Qualitätswerkstoffe, Produktlanglebigkeit, Montagefreundlichkeit, Badkonzepte und nicht zuletzt das Thema Mensch und Wasser im Mittelpunkt der Kommunikation.

Neutrale BDH-Sonderschau

Themenschwerpunkt der Sonderschau des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) ist die Darstellung der grundlegenden Veränderungen am Wärmemarkt. In einer branchenübergreifenden Ausstellung werden Zukunftstrends und die Potenziale effizienter Gebäudetechnik präsentiert. In diesem Umfeld werden Optionen zur Effizienzsteigerung und Nutzung erneuerbarer Energien in Gebäuden, der Systemintegration moderner Gebäudetechnik und dem Einsatz von biogenen Brennstoffen erläutert. Die BDH-Sonderschau ist energieträger- und technologieneutral.

IWO-Fachveranstaltungen

Zwei Veranstaltungen (Anmeldung auf: https://www.zukunftsheizen.de/startseite.html ) bietet das Institut für wirtschaftliche Oelheizung. Beim Info-Forum „Neuerungen und Praxislösungen bei der Heizöllagerung“ am 10. März von 10.00 bis 14.00 Uhr geht es um neue Rechtsgrundlagen für die Lagerung von Heizöl sowie den Einfluss der Ölheiztechnik und neuer Heizölsorten (z.B. Bioheizöl) auf den Heizöltank. Das Info-Forum „Energieeffizienz mit flüssigen Brennstoffen“ am 11. März von 10.00 bis 14.00 Uhr erläutert aktuelle Ölheiztechnik und Kombisysteme und geht der Frage nach, welche Anreize Hausbesitzer zu einer energetischen Sanierung motivieren können.

INFO

Den Gentner Verlag mit den Magazinen SBZ, SBZ Monteur, Baumetall, TGA-Fachplaner, GebäudeEnergieberater, Die Kälte- und Klimatechnik und Photovoltaik finden Sie in

Halle 10, Stand 406