Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Widrige Begleitumstände

Durchwachsene Veranstaltung

Inhalt

Mit der ISH kam auch der Winter zurück und der erschwerte den Besuch erheblich. So trudelten die meisten Messebesucher und zahlreiche Standteams erst gegen Mittag des ersten Messetages ein. Unzählige Staus, ausgefallene Züge, ein teilweise gesperrter Frankfurter Flughafen und ein fast gänzlich fehlender Räum- und Streudienst ließen die Messe langsam anlaufen. Trotzdem schafften es insgesamt rund 190000 Besucher (2011: 204000) durch die Drehkreuze – und wenn es nur für ein paar Stunden am Tag war und zum Besuch einiger weniger Stände reichte. Der späte Wintereinbruch in weiten Teilen Europas verhinderte besseren Zuspruch. Mit einem Besucheranteil von rund 35% war das Handwerk wie schon in den Jahren zuvor die stärkste Besuchergruppe. Ähnlich hoch war der Anteil aus dem Ausland.

Bei den übrigen Kennzahlen geht die ISH mit einem leichten Plus zu Ende. Vom 12. bis zum 16. März 2013 zeigten 2434 Aussteller (2011: 2382) auf einer Fläche von 258000 m2 (2011: 255900) ihre Neuheiten. Und auch die Nettoausstellungsfläche, also die Quadratmeterzahl der gebuchten Fläche hat sich wieder bei ca. 170000 m2 eingependelt. Und dies obwohl Firmen wie KME Europe, Paradigma, Sonnenkraft, Armacell oder Hilti diesmal nicht dabei waren.

Erwartungsgemäß positiv äußerten sich die meisten deutschen Aussteller bei der Umfrage der Messegesellschaft über die aktuelle Branchenkonjunktur. Zudem gaben 85 % an ihre Messeziele und 76 % ihre Zielgruppen erreicht zu haben. Insbesondere in den Hallen 4.0, 5.1 und 6.1 waren aber viele Aussteller mit dem Besucherstrom unzufrieden. Eine Spitzenbeurteilung gab es jedoch auf Besucherseite: Die durchschnittliche Bewertung des Ausstellungsangebots lag mit 97% 3 % höher als in 2011.

Schlag gegen Produktpiraten

Doch nicht alles lief harmonisch ab. Der vom VDMA Fachverband Armaturen initiierte Zollkontrollrundgang wurde mit 30 Zollbeamten schwerpunktmäßig in Halle 4.2. durchgeführt. Auf 42 der insgesamt 719 kontrollierten Messestände wurde der Zoll fündig und stellte 52 mutmaßliche Fälschungen von Armaturen, Duschköpfen, Pumpen und WC-Brillen sicher. Diese stammten zu 90 % aus China. Außerdem beschlagnahmten die Beamten 348 Produktkataloge und 1862 Datenträger, die Abbildungen der mutmaßlichen Plagiate enthielten. Am häufigsten plagiiert und von den Ständen entfernt wurde übrigens die Dornbracht-Armatur Tara. „Der Zollkontrollrundgang erlaubt uns, den Produktfälschern effektiv das Handwerk zu legen und öffentlich ein Signal zu setzen“, kommentierte Kristin Scheibel, Pressesprecherin des Fachverbandes Armaturen den Zolleinsatz.

Stimmen zur Messe

Manfred Stather, Präsident des ZVSHK: „Wir sind zufrieden, wenn das Fachhandwerk zufrieden ist mit seinem Messebesuch. Und dies war uneingeschränkt der Fall. Trotz Schnee und Kälte war die ISH Pflichttermin im Veranstaltungskalender des Handwerks. Das langjährige Erfolgsrezept der Weltleitmesse hat sich bestätigt.“

Andreas Dornbracht, Vorsitzender der VDS: „Trotz aller Widrigkeiten des ersten Tages und der Anfahrtsprobleme – die Besucher schlugen sich durch und sorgten die Folgetage wieder für volle Messehallen. Bemerkenswert war die gute Vorbereitung der Messebesucher. Das Interesse richtete sich nicht nur auf die vielfältigen neuen Produkte, sondern vermehrt auch auf die dahinterstehenden Produkt-, Marken- und Badphilosophien der Hersteller.“

Manfred Greis, Präsident des BDH:

„Die Industrie hat zur Weltleitmesse ihre Innovationskraft für den Wärmemarkt erneut unter Beweis gestellt. Mit diesen technischen Lösungen kann die Energiewende im Wärmemarkt geschafft werden.“

Prof. Pfeiffenberger, Vorsitzender des FGK:

„Die ISH/Aircontec bewies wieder unmissverständlich: Sie ist weltweit die führende und Maßstäbe setzende Leitmesse der Klima- und Lüftungstechnik. Die Industrie präsentierte faszinierende Innovationen zur Steigerung von Energieeffizienz, Komfort und Luftqualität in Innenräumen.“

Hermann W. Brennecke, Präsident der VdZ:

„Auf der diesjährigen ISH sind viele marktreife Technologien und Lösungen für die Energiewende gezeigt worden und es wurde deutlich, dass der Wärmemarkt ein wesent­licher Träger der Energiewende ist.“

Mathias Schott, Marketingleiter bei Duravit: „Die ISH hat unter Beweis gestellt, dass sie für Gäste aus dem In- und Ausland gleichermaßen attraktiv ist. Damit wird sie der internationalen Ausrichtung der Duravit AG erneut gerecht und bietet eine optimale Plattform.“

Ralf Becker, Präsident von Kohler: „Die ISH hat für Kohler eine Schlüsselfunktion für die Märkte in Europa, mittlerer Osten und Afrika. Von dieser Plattform aus können wir unsere Position als eines der weltweit führenden Unternehmen im Badbereich bekräftigen und ausbauen.“

Martin Zährl, Siemens-Building: „Was meine Kolleginnen, Kollegen und mich besonders begeistert, ist das hohe fachliche Niveau der Diskussionen am Stand und mit Branchenkennern. Das ist es, was die ISH ausmacht und sie zur Leitmesse HLK und Gebäudeautomation macht.“

Michael Sautter, Permatrade-Geschäfts­führer: „In Halle 5.1 war an den ersten beiden Messetagen enttäuschend wenig los, danach ging es. Über die Kompetenz der Fachbesucher, die zu uns auf den Stand gefunden haben, waren wir positiv überrascht.“

Lutz Reuter, Trox-Geschäftsführer: „Die ISH war wieder eine gelungene Veranstaltung. Die rund 30 Neuheiten, die wir auf der Messe präsentieren konnten, trafen auf ein interessiertes und sachverständiges Publikum.“

Dirk Thielker, Marketingleiter bei Viega: „Auch wenn uns durch die schwierigen Wetterverhältnisse in den ersten Tagen der ISH 2013 sicherlich nicht alle unsere Kunden besuchen konnten, haben wir viele gute Gespräche führen können.“

Soweit einige Stimmen zur ISH. Für die zahlreiche Sonderschauen, Vorträge und Symposien blieb in Anbetracht der aufwendig gestalteten Messestände der Hersteller und der vielen Produktinnovationen eigentlich keine Zeit. Schade, denn hier wurde viel Fachkompetenz vermittelt. Vielleicht sollte man einmal grundsätzlich die Frage stellen, ob sich der Riesenaufwand für Sonderschauen lohnt. Schließlich lässt sich Besuchszeit nicht klonen. Und die Stars der Messe waren wieder eindeutig die Stände der Hersteller, an denen es sehr viel zu entdecken galt.

Damit Sie nichts verpassen, haben sich ­Ihre SBZ-Redakteure die ganze Woche auf der ISH in Frankfurt für Sie umgesehen. Entsprechend ausführlich wird die SBZ über die Produktinnovationen berichten. Doch sehen Sie selbst in den nächsten Ausgaben. Und für diejenigen unter Ihnen, die sich schon jetzt den nächsten Termin vormerken wollen: Die nächste ISH findet vom 10. bis 14. März 2015 wieder in Frankfurt statt. DS