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Keramik hoch drei

Inhalt

Der Schweizer Badspezialist Laufen ist derzeit der einzige Keramikhersteller, der drei verschiedene Keramikvarianten produziert: Feinfeuerton für große Stücke, das klassische Vitreous China für WCs und Designs im Standardspektrum sowie die neue Saphirkeramik für extrem dünnwandige Waschtische. Letztere hat mit besonderen Design-Konzepten von sich reden gemacht – zur ISH wird erwartet, dass weitere Hersteller ähnliche Materialien zeigen.

Ästhetische und auch funktionelle Gründe sprechen für Keramik

Die starke Stellung von Keramik in Bad und WC hat unzweifelhaft praktische, ästhetische und auch funktionelle Gründe – nicht zuletzt ist das Material hier der Jahrhunderte lang erprobte Traditionswerkstoff. „Die Tatsache, dass andere Materialien im Bad eine gewisse Präsenz gewonnen haben, ist in der Regel einzelnen Spezialitäten geschuldet – aber nie der universellen Badtauglichkeit dieser Lösungen“, sagt Michael Kindl, Managing Director von Laufen. Der Hersteller geht unterschiedliche geforderte Lösungen jetzt mit unterschiedlichen Keramiken an. Zuletzt hinzugekommen: die Saphirkeramik, Spezialist für definierte Kanten und dünne Wandungen.

Keramik ist ein Hightech-Material, das in vielen Industrien eingesetzt wird und immer wieder neue Facetten und neue Entwicklungen zeigt. Dagegen ist klassische Sanitärkeramik – in der Fachsprache Vitreous China – ein eher konservatives Produkt, das letztlich technisch und formal eher ausgereizt schien. Einsatzbereiche sind WCs und klassische Waschtischformen. Das Aufkommen von Konsolen und millimetergenau eingepassten Waschtischen brachte dieses Material an seine Grenzen. Kombinationen wie Waschtischplatten und angefügte Keramikbecken waren eine Kompromisslösung. Erst Feinfeuerton – eine Keramik, die zu großen Stücken verarbeitet werden kann, ermöglichte es, Waschtische aus einem Material, aus einem Stück und in Keramik maßgenau zu fertigen. Laufen bietet heute eine breite Palette großer Waschtische an, die sich in Möbelnische und in Grundrisse millimetergenau einfügen. Sie werden im Werk auf Maß geschnitten – und erst dann gebrannt.

Saphirkeramik, die dritte Variante

Seit 2013 bietet der Schweizer Hersteller seine dritte Keramikvariante an: Saphirkeramik. In Sachen Lösungen bildet diese Keramik den Gegenpol zum Feinfeuerton, der sich ja an den großformatigen Stücken orientiert. Saphirkeramik hingegen ist eine sehr harte Keramik – der Begriff kommt vom Saphirglas von Armbanduhren, das ebenfalls mit Korund-Beimischungen gehärtet wird. Saphirkeramik ermöglicht erstmals sehr dünne Keramikwandungen und zugleich definierte Kanten. Ester Caba Vela, Produktmanagerin Laufen Deutschland: „Das Material ist dünn, stabil und erlaubt definierte Kanten. Die besten Designer arbeiten im Moment daran, seine Möglichkeiten auszuloten. Die Möglichkeiten der Keramikentwicklung sind noch nicht ausgeschöpft und Badprofis und Endkunden dürfen sich auf weitere Entwicklungsschritte und innovative Produkte freuen.“

Nachgefragt

Noch viel Potenzial für Keramik

Obwohl Keramik ein traditioneller Werkstoff ist, kommen immer noch interessante Weiterentwicklungen auf den Markt. Wir fragten Ester Caba Vela, Leiterin des Produktmanagements Laufen Deutschland.

SBZ: Wie wurde Saphirkeramik in der Fachwelt aufgenommen?

Caba Vela: Als Hightech-Material, mit dem ganz neue Formen in Keramik möglich werden. Wir zeigen revolutionäre Neuheiten von Konstantin Grcic auf der ISH, die sich in einem anderen Keramikmaterial so industriell nicht fertigen lassen würden.

SBZ: Ähnliche Materialien sind von Ihren Wettbewerbern zur ISH angekündigt – was denken Sie?

Caba Vela: Wir haben einen Trend gesetzt und andere Hersteller ziehen nach. Das ist nur natürlich und wird dem Thema helfen. Als Trendsetter stellen wir natürlich gerne die Frage: Wer hat’s erfunden? Und auch in diesem Fall heißt es mal wieder: die Schweizer! Denn Laufen ist nun mal ein Schweizer Unternehmen, das zufällig auch unweit von dem berühmten, ebenfalls im Ort Laufen ansässigen Kräuterzuckerhersteller zu Hause ist.

SBZ: Wie sieht die Zukunft der Sanitärkeramik aus?

Caba Vela: Bei Laufen betrachten wir nicht nur die Keramik, sondern auch andere Materialien. Das Bad ist eine architektonische Komposition aus Keramik, Badmöbeln, Armaturen – auch Glas und Fliesen sind wichtig. Der Werkstoff Keramik hat bewiesen, dass er das originäre, das echte Material für Badobjekte ist und beispielsweise am WC unersetzbar ist. Wir arbeiten intensiv daran, konstruktive Nachteile der Keramik in Kundennutzen umzuwandeln. Heute können wir beispielsweise viele Waschtische als Maßfertigung anbieten.

SBZ: Wird es weitere Keramik-Innovationen geben?

Caba Vela: Wir forschen sehr intensiv – aber derzeit sind wir immer noch dabei, die Möglichkeiten der Saphirkeramik auszuloten. In Sachen Design und Funktionalität gibt es noch eine Menge Potenzial.

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