Um dem SHK-Handwerk als Schlüsselhandwerk in der Haus- und Gebäudetechnik und der Umsetzung der energiepolitischen Wende die ihm zustehende Beachtung zukommen zu lassen, hatte der seit Ende letzten Jahres amtierende Landesinnungsmeister Martin Ratzke zur Mitgliederversammlung in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern eingeladen. Nach der internen Versammlung wurde im Rahmen einer öffentlichen Mitgliederversammlung zwei Stunden über das SHK-Handwerk bewegende Fragestellungen diskutiert. Schwerpunktthemen waren die Herausforderungen und die Umsetzung der energiepolitischen Wende, der demografische Wandel der Gesellschaft und der bestehende und in der Zukunft akuter werdende Fachkräftemangel in unseren Unternehmen.
Gewaltige Herausforderungen
In seiner Einleitung machte Landesinnungsmeister Ratzke deutlich, dass die Gesellschaft vor gewaltigen Herausforderungen bei der Umsetzung der energiepolitischen Wende, bei der langfristigen Sicherstellung des Lebensmittels Trinkwasser im Wohnumfeld der Bevölkerung sowie bei der Bewältigung des demografischen Wandels der Gesellschaft steht. In allen diesen Bereichen sei das SHK-Handwerk Schlüsselhandwerk bei der Bewältigung der anstehenden Aufgabenstellungen und entscheidend für das Erreichen der gesteckten Ziele. Die Politik als Verordnungsgeber und Theoretiker legt die Messlatte auf und das Handwerk als Praktiker muss sie überspringen. Erkennbar ist allerdings bereits heute, dass mit den bestehenden Gesetzen und Verordnungen die gesetzten Ziele im Hinblick auf Reduzierung klimaschädigender Emissionen und Energieeinsparungen nicht erreicht werden können. Die Verbandsorganisation stellte hierbei die Forderung nach Nachbesserung.
Wärmebereich vernachlässigt
Die politischen Vorgaben seien viel zu stark auf den Strombereich ausgelegt. Die größten Energieeinsparmöglichkeiten sind im Wärmebereich und hierbei ganz besonders in der Verbesserung der Energieeffizienz im Gebäudebestand zu finden. Hierzu sollte eine Nachbesserung im Bereich des EEWärmeG ähnlich der Verfahrensweise in Baden-Württemberg bundesweit angestrebt werden. Vorgeschlagen wurde weiterhin vom Handwerk eine steuerliche Absetzbarkeit der energetischen Erneuerung im Gebäudebestand. Handwerk und Politik sollten einen engen informellen Austausch pflegen, um eine praxisgerechte Umsetzung der energiepolitischen Wende sicherzustellen.
Paul Freitag geehrt
Neben dem neuen Landesinnungsmeister Martin Ratzke würdigte der Präsident des ZVSHK Manfred Stather das außergewöhnliche Engagement von Paul Freitag . Als „Mann der ersten Stunde“ führte Paul Freitag 21 Jahre den Fachverband SHK Mecklenburg-Vorpommern als Landesinnungsmeister. Er hinterlässt, so Herr Stather, seinem Nachfolger ein wohl bestelltes Haus und einen auf die Zukunft ausgerichteten Fachverband. Nach weiteren Laudatoren meldete sich Paul Freitag zu Wort. Er bedankte sich bei allen Weggefährten während seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. Emotional und belustigend schilderte er Episoden aus der Gründungsgeschichte des Fachverbandes und aus seiner Ehrenamtstätigkeit. Und so ging in Berlin ein für den Fachverband erfolgreicher Hauptstadttag seinem Ende zu.