Bereits im Vorfeld hatten die Veranstalter alle Register gezogen, um die erste „Chillventa Internationale Fachmesse Kälte, Raumluft, Wärmepumpen“, so die offizielle Bezeichnung, zu einem Erfolg werden zu lassen. Die Aktivposten der Kälte- und Klimabranche wurden im Ausstellerbeirat oder als ideelle Träger eingebunden und die beispielhafte Marketingkampagne zeigte ebenfalls Wirkung. So interessierten sich 29490 Fachbesucher aus über 90 Ländern für die Produkte und Angebote der 804 Aussteller aus 43 Ländern. Mit 53% (15629) kam gut die Hälfte der Besucher aus Deutschland. „Es ist absolut ungewöhnlich, dass eine neue Messeveranstaltung innerhalb von knapp zwei Jahren von null auf hundert katapultiert werden kann. Dies ist nur möglich, wenn sich eine Branche mit einer neuen Messe identifiziert“, freute sich Messechef Walter Hufnagel über gute Zahlen und die gute Stimmung, die in den Messehallen anzutreffen war.
Wärmepumpen im Fokus
Dabei legt der Veranstalter Wert auf die Feststellung, dass die Chillventa nicht eine Fortführung der IKK ist. Während die alten IKK-Macher für den Protektionismus der handwerklich orientierten Kälte-Klima-Fachbetriebe standen, berücksichtigte die Chillventa das Aufbrechen der Gewerkegrenzen und rückte neben den klassischen Kältebereichen das Thema Wärmepumpe in den Vordergrund. Laut Messebefragung bekamen 68 % der Aussteller Besuch von Kälte-/Klima-Fachbetrieben und 32 % von Handwerksbetrieben aus dem Bereich Sanitär Heizung Klima. Zudem beginnen die Grenzen von Direktverdampfer-Klimageräten und Wärmepumpen zu verschwimmen, verfügen doch beide über die gleichen technischen Basisbauteile, wie Verdichtereinheit oder Expansionsventile. Die Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen halten viele Experten für den Gerätetrend. Dies wurde in Nürnberg mehr als deutlich, denn mit Airwell, Mitsubishi Electric, Hitachi, Fujitsu, Kaut/Sanyo, Panasonic, Walter Meier und LG zeigten auf der Chillventa erstmals weitere klassische Klimatechnik-Anbieter neben Trendsetter Daikin Luft/Wasser-Wärmepumpen auf ihren Ständen. Um den industriellen Bereich zu forcieren wurde eigens ein Industrial Heat Pump Village eingerichtet. Und rund 600 Teilnehmer besuchten die Symposien und Foren. Das Begleitprogramm deckte Themen von Absorptionskälte, natürlichen Kältemitteln, Energieefzienz, Wärmerückgewinnung, Gewerbe- und Industriekälte über energieefziente Ventilatoren, Kältetechnik im Lebensmittelhandel und CO2-Einsparung bis hin zur Nutzung der Wärmepumpe ab.
Energieeffizienz – das Thema
Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren verändert: Die Kältebranche steht heute mehr denn je im Fokus der Politik bezüglich Klimaschutz und Energieeinsparung, denn der Anlagenbestand bietet enorme Einsparpotenziale. Insgesamt verschlingen Kühl- und Klimaanlagen 14 % der gesamten in Deutschland verwendeten elektrischen Arbeit. Dieser Entwicklung trugen die Ausstellerstände, Foren und Fachveranstaltungen Rechnung. Zu erkennen war, dass die geforderten, erheblichen Steigerungen der Energieeffizienz von Lüftungs-, Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen mit modernen Systemen zu erfüllen sind, ohne dass dadurch Funktion oder Leistungsfähigkeit der Anlagen beeinträchtigt wird. Energiesparende Anlagenkomponenten, die zunehmend eingesetzte Wärmerückgewinnung sowie Regelungssysteme, die den Betrieb von Lüftungs-, Kälte- und Klimaanlagen an den tatsächlichen Bedarf anpassen, sollen dazu beitragen. Für all diese Entwicklungen bot die Chillventa ein gutes Forum, das bereits jetzt Lust auf die nächste Veranstaltung macht. Und die wird vom 13. bis 15. Oktober 2010 wieder in Nürnberg stattfinden.