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Eigenversorgung ist gefragt

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) verkündete im Januar, dass ein Meilenstein erreicht wurde: Weltweit sind Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 300 Gigawattpeak (GWp) installiert. 2016 waren nach Angaben des Verbandes Solarstromanlagen mit einer Nennleistung von rund 75 GW hinzugekommen – rund 30 % mehr als 2015.

Auch aus Deutschland kamen erfreuliche Nachrichten: Laut Bundesnetzagentur wurden rund 51 900 neue Solarstromanlagen mit einer Leistung von rund 1,52 GWp installiert. Im Vorjahr waren es noch 1,46 GWp. Experten halten für das Jahr 2017 sogar einen Zubau von über 2 GWp für möglich.

Davon profitieren auch die Fachmessen Intersolar und ees Europe (Batterien und Energiespeichersysteme). Die Preise fur selbst erzeugten Solarstrom sind in den letzten zehn Jahren um gut 80 % gesunken und liegen inzwischen oft nur noch halb so hoch wie konventionelle Verbraucher- und auch Gewerbestromtarife. Auch der Energiespeichermarkt entwickelt sich dynamisch. Nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland: Der Branchenverband BSW-Solar sagt für dieses Jahr eine installierte Gesamtzahl von 50 000 Solarspeichern voraus. Allein 2016 ist die Zahl um 15 bis 20 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch hier ist – wie bei der Photovoltaik (PV) – neben den gesunkenen Preisen der Trend zu Eigenverbrauch und Unabhängigkeit ein wichtiger Markttreiber.

Neue Geschäftsmodelle

Von der Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach profitieren derzeit hauptsächlich Hauseigentümer. Neue Modelle sehen jedoch vor, dass auch Mieter großflächig am Direktstromkonzept und somit an der urbanen Energiewende beteiligt werden. Deshalb spricht die Intersolar Europe das Thema in diesem Jahr gezielt an. Vor allem in städtischen Gebieten wird dem Photovoltaikausbau ein großes Potenzial vorausgesagt, das bislang wegen fehlender Rahmenbedingungen und unbeantworteter Fragen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit von Mieterstrom noch nicht ausgeschöpft werden konnte. Die Entwicklung von Geschäftsmodellen für Mieterstromprojekte nimmt aber immer mehr Fahrt auf. Laut einer Studie, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Auftrag gegeben hat, könnten 3,8 Millionen Wohnungen mit Mieterstrom versorgt werden. Auch der BSW-Solar geht davon aus, dass drei bis vier Millionen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und gewerblichen Mehrparteienobjekten für Mieterstromprojekte genutzt und mittelfristig pro Jahr rund vier Milliarden Kilowattstunden für den Vorortverbrauch produziert werden könnten. Das Marktpotenzial von Mieterstrom mit PV-Anlagen ist demnach immens, vor allem weil es bisher wenig erschlossen ist.

Das BMWi hat dies erkannt und jüngst ein Eckpunktepapier verabschiedet, um Mieterstrom auch von politischer Seite kräftig zu unterstützen. Die Mieterstromförderung sieht vor, dass sowohl Anbieter als auch Verbraucher künftig von dem Modell profitieren. Das Ministerium arbeitet derzeit an einem Gesetzentwurf für eine direkte Förderung. Eine Förderung zwischen 2,2 und 3,8 Cent pro Kilowattstunde soll demnach möglich sein.

Auf der Intersolar Europe Conference veranstaltet der BSW-Solar einen Side-Event zum Thema. Unter dem Motto „Solare Mieterstromangebote: Neues Geschäftsmodell & Win-win-Lösung für Vermieter, Mieter, Energie- und Solarwirtschaft“ besprechen Experten mit Interessierten das Thema und beleuchten vor allem, wie das Geschäftsmodell funktionieren kann und wie alle Akteure davon profitieren können.

Energiespeichermarkt in Bewegung

Batterien und Energiespeichersysteme sind zunehmend in der Lage, große Mengen Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern. Das Potenzial, Strom aus Photovoltaik zu speichern oder zu verteilen, ist noch lange nicht ausgeschöpft und für den Markt öffnen sich, beispielsweise mit mobilen Speichersystemen, immer neue Möglichkeiten.

Soll die Energiewende gelingen, kommt man an erneuerbaren Energien und ihrer Speicherung nicht vorbei. Eine zentrale Rolle wird künftig die Elektromobilität spielen. Die Zahl der Elektroautos nimmt stetig zu und laut Bloomberg New Energy Finance soll es im Jahr 2030 bereits weltweit mehr als 100 Millionen Fahrzeuge geben. Grund genug, die Bedeutung elektrischer Autos im Energiemix zu diskutieren und Technologien, Geschäftsmodelle sowie Konzepte für mobile Speicher und Ladelösungen vorzustellen. Diese Aufgabe übernimmt die Sonderschau „E-Mobility & Renewable Energy“ (Halle B1, Stand B170). An allen drei Messetagen präsentieren die Teilnehmer hier Lösungen für eine umweltfreundliche Mobilität.

Konferenzen im Rahmenprogramm

Ein umfangreiches Themenspektrum hat sich die Intersolar Europe Conference in diesem Jahr auf die Agenda gesetzt. Die Konferenz begleitet die Fachmesse und widmet sich 2017 neben dem Trendthema Smart Renewable Energy vor allem PV-Großkraftwerken. Diese stellen die Branche vor neue Herausforderungen bei Operation & Maintenance (O&M) und der Entwicklung effizienter Technologien. Darüber hinaus beschäftigt sich die Konferenz mit Finanzierungsmodellen für die PV-Industrie sowie den Auswirkungen sinkender Preise von PV-Komponenten.

Dass Automotive eines der Topthemen der ees Europe 2017 sein wird, zeigt auch das Themenspektrum der messebegleitenden Konferenz. In den Vorträgen und Diskussionsrunden geht es erstmals um Automotive Storage Systems und Speicherintegration oder um Vehicle-to-Grid (V2G) und die Frage, wie flexibel Speicher von Elektrofahrzeugen sind. Doch auch stationäre Speichersysteme spielen auf der Konferenz eine große Rolle. Das Thema beschäftigt nicht nur Hausbesitzer, sondern auch Gewerbetreibende, Industriebetriebe und Energieversorger. Passend dazu diskutieren die Teilnehmer über die weltweiten Märkte von Energiespeichern, neue Technologien bei wiederaufladbaren Batterien und tauschen sich zu Batterieproduktion, Batteriesicherheit, alternativen Speichertechnologien ohne Batterien und USV-Anlagen (unterbrechungsfreie Stromversorgung) aus.

Für unsere Leser gibt es auch diesmal wieder einen Gutschein für ein Tagesticket zum Selbstausdrucken. Nutzen Sie die angegebene Internetadresse und folgen Sie dem Link „Gutschein einlösen“. Der einzugebende Code steht auf dem Gutschein direkt unter dem Barcode.

www.intersolar.de/de/tickets

INFO

  • 31. Mai bis 2. Juni 2017
  • 9 bis 18 Uhr | Mittwoch9 bis 18 Uhr | Donnerstag9 bis 17 Uhr | Freitag
  • Messegelände München
  • rund 1200 Aussteller

TIPP

Geführte Touren für SHK-Unternehmer

Planer und SHK-Installateure aufgepasst: Zur Intersolar 2017 werden geführte Rundgänge angeboten zu den Innovationen für die solare Energiewende. Diese Rundgänge sind themenbezogen, die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Die Touren informieren über technische Neuheiten aus folgenden Bereichen:

  • Stromspeicher für private Anwendungen (Heimspeicher)
  • Stromspeicher für Gewerbe und Industrie
  • Intelligente Leistungselektronik (Wechselrichter, Ladetechnik für Elektromobilität, Monitoring)
  • Hochleistungsmodule und smarte Solarmodule (integrierte DC- oder AC-Elektronik)
  • Montagesysteme (Flachdach, Schrägdach, Freilandanlagen)
  • Die Gruppen werden von einem fachlich kompetenten Redakteur geführt. An den Messeständen der kooperierenden Unternehmen stehen Ingenieure und Vertriebsexperten bereit, um die Neuheiten vorzustellen und die Fragen der Teilnehmer zu beantworten. Jeder Rundgang dauert etwa zwei Stunden. Veranstalter ist das Fachmagazin mit dem Namen „photovoltaik“ (ein Schwestermagazin der SBZ) gemeinsam mit den Organisatoren der Intersolar Europe und der ees Europe.

    Die themenbezogenen Rundgänge werden in deutscher und englischer Sprache angeboten. Start ist am Messestand der photovoltaik und pv Europe (Halle B1, Stand 209). Die Teilnahme erfolgt nach vorheriger Anmeldung. Mit der Anmeldung verbunden ist der kostenfreie Zugang zur Intersolar Europe und ees Europe.

    Anmeldung unter: www.photovoltaik.eu/GuidedTours