Premiere für die Chillventa

01.10.2008 | Veröffentlicht in Ausgabe 19-2008 | Druckvorschau

Mit der Chillventa löst eine Fachmesse die IKK als ehemalige Messe-Plattform der Kälteanlagenbauer ab. Dabei spannt die Chillventa den Informationsbogen weiter als ihr Vorgänger und bietet auf dem Nürnberger Messegelände ein auch für SHK-Handwerksbetriebe interessantes Ausstellungs- und Vortragsprogramm. Dies insbesondere zu den Themengebieten Lüftung, Klima und Wärmepumpen.

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Wir erwarten weit über 25000 Besucher zur Erstveranstaltung der Chillventa vom 15. bis 17. Oktober 2008 in Nürnberg“, beschrieb Messechef Walter Hufnagel die Erwartungshaltung der Veranstalter. Dies sollte eigentlich leicht zu überbieten sein, denn ein umfassendes fachliches Begleitprogramm macht den Messebesuch bei den ca. 800 Ausstellern und einer Nettoausstellungsfläche von über 32000m² auch für SHK-Handwerker und Planer zusätzlich attraktiv.

Die Chillventa 2008 ist die neue internationale Fachmesse für Kälte, Raumluft und Wärmepumpen. Eine Fortführung der alten IKK ist die Chillventa aber nicht – im Gegenteil, ihre Premiere ist eine Neuausrichtung mit Aufbruchstimmung. Denn die Rahmenbedingungen haben sich innerhalb der letzten Jahre grundlegend verändert: Die Branche steht heute mehr denn je im Fokus der Politik bezüglich Klimaschutz und Energieeinsparung, denn der Anlagenbestand bietet enorme Einsparpotenziale. Insgesamt verschlingen Kühl- und Klimaanlagen nach einer aktuellen Studie des Forschungsrats Kältetechnik 14 % der gesamten in Deutschland verwendeten elektrischen Arbeit.

Ein weiterer Einfluss für den Umbruch ist das immer stärkere Aufbrechen der Gewerkegrenzen. Die alten IKK-Macher standen eher für Protektionismus der überwiegend handwerklich orientierten Kälte-Klima-Fachbetriebe. Dafür hatten sie auch über Jahrzehnte mehr als nur stillschweigende Zustimmung vieler Industriepartner. Denn die haben einst durch die Ausgliederung ihrer Serviceabteilungen das Handwerk des Kälteanlagenbauers erst zur heutigen Stärke geführt. In der Branche war man deswegen lange Zeit gerne unter sich. Industrielle Fertigung, technologischer Wandel und die neue Bedeutung des Kaltdampfkompressionsprozesses zur Klimatisierung und Beheizung von Gebäuden erfordern nun aber eine Öffnung aller Beteiligten, um die vorhandenen Marktchancen zu nutzen.

Daikin-Volkswärmepumpe war nur der Anfang

Mit welcher Dynamik die Klimatechnikhersteller auf den Wärmepumpenboom in mehreren europäischen Ländern reagiert haben, ist beeindruckend. Erst Anfang des Jahres hatte Daikin mit seiner Wärmepumpenmarke Altherma und dem Begriff „Volkswärmepumpe“, der auch als Synonym für eine neue Preisklasse verstanden werden sollte, für Furore gesorgt (SBZ 6/2008). Mittlerweile sind von dem Luft/Wasser-Wärmepumpen-Konzept „invertergeregelte Außeneinheit aus der Klimatechnik plus Hydraulikmodul“ mit Walter Meier (Klima Deutschland), Mitsubishi Electric und Hitachi weitere Anbieter hinzugekommen, andere stehen „unter Verdacht“, demnächst einzusteigen oder haben dies bereits angekündigt. Mit der Übernahme von Rotex durch Daikin (SBZ 18/2008) dürfte mit den Hybrid- und Multienergiesystemen ein neuer Stein im Wärmepumpenmarkt ins Rollen kommen.

Nachdem in den letzten Jahren eher die kleineren Heiztechnikanbieter als innovative Vorreiter unterwegs waren, treten jetzt internationale Großkonzerne mit auf die Bühne. Weil der Erfolg massiv vom Marktzugang abhängt, sind neben dem Effizienz- auch der Preiswettbewerb und die steckerfertige Vereinfachung sowie die SHK-Tauglichkeit vorgezeichnet.

Solche Themen behandeln auch das internationale DKV-Wärmepumpenforum und das ILK-Symposium Absorptionskälte und Solares Kühlen am 14. Oktober im Congresscenter.

Der Klimamarkt im Umbruch

Der Wärmepumpenmarkt ist aber nur das aktuellste Beispiel. Ähnliche Trends gibt es bei der Dezentralisierung der Klimatechnik über Direktexpansionssysteme. Besonders profitieren können von diesen Entwicklungen auch die SHK-Handwerker und Fachplaner. Keine andere Messe in Deutschland bietet ihnen einen so umfassenden Überblick bei Industrie-, Gewerbe- und Klimakälte sowie VRF-Systemen. Ein Teil des Rahmenprogramms ist speziell auf seine Belange zugeschnitten worden.

Während der Messe werden mehrere Fachforen Informationen über Systeme, Produkte, Lösungen und Anwendungserfahrungen anbieten. In Verbindung mit den Präsentationen auf den Ständen der Vortragenden ist so eine Ergänzung der Theorie durch eine gezielte Auswahl an Praxisanwendungen gegeben. Themen sind energieefziente Ventilatoren, BACnet, Gewerbekälte, Wärmepumpen für heiztechnische Anwendungen, Klimatechnik und die Anwendung von natürlichen Kältemitteln.

Das Fachinstitut Gebäude-Klima stellt den Donnerstag ganz in das Zeichen von Handwerkern und Fachplanern. CO₂-Einsparung in der Klimatechnik sowie die Energierückgewinnung und Systemoptimierung durch VRF-Anlagen sind die Schwerpunkte, Entwicklungen und Efzienzkriterien bei Kaltwassersätzen runden das Programm ab. Teilnehmer der Veranstaltung „Neue Klimatechnik an einem Tag“ können diese mit dem Besuch der Chillventa oder einer weiteren Veranstaltung kombinieren. Das vollständige Programm steht auf: https://www.chillventa.de//begleitprogramm