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Digital stark sein

Als wichtigstes Thema hatte sich auf der ZVSHK-Mitgliederversammlung am 5. Juni 2019 in Berlin die CO2-Bepreisung in den Vordergrund gedrängt (siehe SBZ 12, ab S. 36). Doch der Bogen spannte sich auf der Frühjahrssitzung über weitere Themen, die der zunehmend wichtigen Digitalisierung im SHK-Handwerk Rechnung tragen.

ZVSHK-Präsident Michael Hilpert erinnerte an zahlreiche Gespräche, die auf der ISH und danach zum ZV-Herstellerdatenportal Open Datapool geführt wurden. Er sieht die weitere Entwicklung der Datenplattform für Bauprodukte optimistisch: „Zukünftig werden wir einige weitere namhafte Hersteller von Open Datapool überzeugt haben.“

Waren es zum Start vor eineinhalb Jahren zunächst rund 100 Lieferanten mit Planungsdaten für Bad und Heizung sowie Produktstammdaten, so zeigt der Zustrom weiterer Hersteller eine deutliche Tendenz nach oben. Inzwischen sind mehr als 1,3 Millionen Artikelstammdaten von rund 350 Lieferanten (darunter etwa 40 Mitglieder der Arge Neue Medien) präsent. Mithilfe der Internet-Zugangsdaten der SHK-Verbandsorganisation kann sich jeder Innungsbetrieb bei www.open-datapool.de anmelden, sonstige Benutzergruppen wie Planer und Architekten beantragen den Zugang formlos über die Internetseite.

Der ZVSHK-Präsident gab allerdings zu bedenken, dass für den langfristigen Erfolg von Open Datapool nicht nur die Anzahl der auf der Plattform vertretenen Hersteller entscheidend sei, sondern auch die Anzahl an Nutzern aus dem Handwerk müsse noch wesentlich ansteigen.

Datenaustausch mit Großhandel

Im Juni haben der ZVSHK sowie der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik (DG Haustechnik) eine Zusatzvereinbarung zum bestehenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. Beide Verbände wollen sich unter anderem gemeinsam starkmachen für eine schnellstmögliche Ablösung des bisherigen Datanorm-Formates durch den neuen moderneren Standard Open Masterdata.

Das vom Handwerk betriebene Datenportal für qualitätsgeprüfte Herstellerdaten (Open Datapool) und das Datenportal des Großhandels (Open Datacheck) arbeiten gemäß Zusatzvereinbarung zukünftig noch enger zusammen mit dem Ziel, dem SHK-Handwerk perfekte Stammdaten zur Verfügung zu stellen. Dabei wird sichergestellt, dass Open Datapool und Open Datacheck die gleiche hohe Datenqualität erhalten.

Digital informiert mittels Eckring App

Damit der SHK-Innungsbetrieb Informationen aus erster Hand erhält, setzt die Berufsorganisation verstärkt auf digitale Wege und erweitert die Leistungen der Eckring App. Denn was vor Jahren als SHK-Lotse startete, hat sich längst weiterentwickelt: Inzwischen bietet fürs Smartphone oder Tablet nicht nur der Zentralverband aktuelle Infos, Branchenadressen oder Statements zu wichtigen Themen. Auch erste Landesverbände nutzen die Eckring App für digitale News mit regionalem Bezug, um dem SHK-Unternehmer einen Informationsvorsprung zu geben.

Grünes Licht für Wartungsportal

Zu weiteren digitalen „Baustellen“ wie beispielsweise zum Forschungsprojekt Handwerksgeselle 4.0 oder zu den Webvisitenkarten wurde auf diesen Seiten bereits in früheren Ausgaben näher eingegangen. Neu und interessant ist der Beschluss der Mitgliederversammlung, in eine Modernisierungs- und Wartungsplattform zu investieren. Im Vorfeld hatte es bereits dazu Workshops gegeben, in denen Vertreter von ZVSHK und Landesverbänden Details ausgearbeitet haben.

Vorrangig geht es darum, auf dieser digitalen Plattform das Modul „Wartung“ aufzubauen. Mitgliedsbetriebe können sich dann im Gewerk Heizung für bestimmte Fabrikate und Modelle listen lassen und entsprechende Serviceleistungen anbieten. Gefunden werden sie vom Endkunden über die (dann entsprechend erweiterte) Handwerker- bzw. Umgebungssuche. Angebot und Auftragserteilung für Serviceleistungen sollen digital erfolgen. Noch in diesem Jahr soll dazu die entsprechende Software mit ersten Funktionen programmiert sein.

Was wird aus über einer Million Klicks?

Das Endkundenportal www.wasserwaermeluft.de ist pro Jahr für rund eine Million Besucher interessant. Zum einen geht es darum, dass der User Themen aus den zahlreichen SHK-Bereichen findet und für sich nutzen kann. Zum anderen ist das Portal auch Anlaufstelle für die Handwerkersuche, die jährlich sogar mehr als eine Million Mal genutzt wird. Doch führt diese Suche tatsächlich zu einem befriedigenden Ergebnis? Bekommt der Endkunde die gewünschte Hilfe, der Fachbetrieb einen Auftrag?

Ob es die Anfragen des Endkunden betrifft oder ob es um die Reaktionszeit aufseiten des Fachhandwerks bis zum hoffentlich erfolgreich abgeschlossenen Auftrag geht – die SHK-Berufsorganisation möchte hier ein möglichst hohes Maß an Kundenzufriedenheit durch eine qualitätsgesicherte Bearbeitung sicherstellen. Da am Bildschirm nur wenige Fingertipps über Erfolg oder Misserfolg einer Suchanfrage entscheiden können, wird die interne Prozessoptimierung bei den Fachbetrieben immer wichtiger. Bei zunehmender Digitalisierung ist bedeutsam, dass bei Anfragen über die Handwerkersuche eine automatisierte Angebotserstellung durch möglichst einfache Bedienung zum Erfolg führt.

Info

Auf einen Blick

Zahlreiche Projekte zur fortschreitenden Digitalisierung im SHK-Handwerk sind auf dem Weg: Die Datenplattform Open Datapool vergrößert sich, die Eckring App bringt News zu den Entscheidern in den Handwerksbetrieben, durch Webvisitenkarten für Mitgliedsbetriebe verbessert sich das Ranking bei Suchmaschinen. Und grünes Licht gibt es auch für die Entwicklung einer neuen Modernisierungs- und Wartungsplattform, die digitale Unterstützung für die Betriebe im Wartungsgeschäft bringen wird.

Zitate


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ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer : „40 % Arbeitszeit gehen für Bürokratie drauf. Das machen wir zu einem wichtigen Thema, damit das Bürokratieentlastungsgesetz III endlich in die Tat umgesetzt wird.“

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ZVSHK-Präsident Michael Hilpert : „Bringen wir unsere Werbemittel zur Nachwuchsgewinnung mit Nachdruck an unsere Betriebe. Vor Ort entscheidet sich, ob wir fähige Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung gewinnen können.“

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ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann : „Wir haben auf wasserwaermeluft.de jährlich mehr als eine Million Anfragen für die Handwerkersuche. Wie viele Aufträge unsere Betriebe daraus generieren, wollen wir genau wissen.“

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Andreas Müller (ZVSHK-Geschäftsführer Technik): „Keine Umverteilung von Steuerlasten! Eine Benachteiligung von flüssigen und gasförmigen Brennstoffen zugunsten des Ökostroms würde alle Anstrengungen zur Effizienzsteigerung im Wärmemarkt konterkarieren.“