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So soll das Klima gerettet werden

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Die Kosten von E-Fuels sind heute noch wesentlich höher als die von fossilen Energieträgern, sie lassen sich aber zukünftig deutlich senken. In einem Dutzend Jahren soll die Herstellung, abhängig vom Produktionsstandort, zwischen 90 Cent und 1,40 Euro je Liter kosten, skizziert man in der Mineralölwirtschaft das Szenario rund um die Zukunft der Energiewende. Würde dies zutreffen, gäbe es eine bedeutende Alternative zur Strategie der deutschen (und auch europäischen) Energiewirtschaft, die vorwiegend auf strombasierte Systeme setzt und damit die ambitionierten Klimaschutzziele erreichen will.

Flüssige Kraft- und Brennstoffe tragen nach Aussage des IWO (Institut für Wärme und Oeltechnik) heute zu mehr als einem Drittel des deutschen Primärenergieverbrauchs bei und sind damit die wichtigsten Energieträger in Deutschland. In bestimmten Sektoren wie etwa dem Flug- und Schiffsverkehr und als Vorprodukte in der Chemie sind flüssige Energieträger und Rohstoffe kaum zu ersetzen. Würde man erneuerbar hergestellte flüssige Energieträger und Rohstoffe für die Energiewende unter der Prämisse des Klimaschutzes weiterentwickeln, hätte dies signifikante Vorteile.

E-Fuels zur Marktreife verhelfen

Die Mineralölwirtschaft zeigt sich überzeugt: Wird die Entwicklung von E-Fuels weiter vorangetrieben, ließen sich diese neuartigen flüssigen Energieträger sowohl im Verkehrsbereich als auch im Wärmemarkt und darüber hinaus in der Chemiewirtschaft ohne teure Umrüstungen nutzbar machen. Für herkömmliche Verbrennungsmotoren und Heizungen ergibt sich so eine klimafreundliche Perspektive. CO2-neutrale flüssige Kraft- und Brennstoffe erweisen sich schon jetzt im Entwicklungsstadium als gut speicherbar, und die Versorgung kann somit netzunabhängig erfolgen und sich der bereits bestehenden Transport- und Infrastrukturen bedienen.

Die Mineralölwirtschaft will bei den politischen Entscheidern in Berlin die Bedeutung neuer flüssiger Energieträger hervorheben und darum werben, dass sie als Alternative für die Zukunft der Energieversorgung anerkannt und ihre Entwicklung sowie die in einigen Jahren anstehende Markteinführung unterstützt werden.

Brennwerttechnik voranbringen

Auf der Gemeinschaftstagung von ZVSHK und IWO diskutierten die Teilnehmer über jetzt stattfindende Entwicklungen im Wärmemarkt. Den Weg zu einem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand stellt sich die Mineralölwirtschaft so vor, dass zunächst einmal die Brennwerttechnik veraltete, ineffiziente Wärmeerzeuger ersetzt. Dieser dringend benötigte Generationswechsel bei den oft jahrzehntealten Kesseln kann auch mehr und mehr durch hybride Systeme realisiert werden.

Diesen Bemühungen steht jedoch ein bedeutsames Hindernis entgegen, denn die Brenntwertförderung soll laut derzeitigen politischen Absichtserklärungen ab 2020 auslaufen. Gefördert werden sollen ab diesem Zeitpunkt dann nur noch Hybridanlagen. Befürchtet wird sowohl von der Mineralölwirtschaft als auch vom SHK-Handwerk, dass dies erneut zur Verunsicherung von Investoren führt – und manchen ganz davon abhalten wird, ohne Not alte Heiztechnik zu erneuern. IWO-Geschäftsführer Adrian Willig hält es für geboten, dass die Entscheidung im Bundeswirtschaftsministerium revidiert wird.

Vor dem Hintergrund der Sondierungsgespräche einer neu zu bildenden Bundesregierung forderte er: „Die Austauschförderung für hocheffiziente Brennwerttechnik muss daher unbedingt beibehalten und weiter ausgebaut werden. Eine attraktive Steuerförderung für energetische Sanierungsmaßnahmen wäre hier ein großer Fortschritt.“

Was die energetische Sanierung anbelangt, war man sich auch in einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Industrie-, Eigentümer- und Verbraucherverbänden einig. Es müsse gelingen, die nur sehr schleppend vorankommende Sanierungsrate von Wohngebäuden zu beschleunigen.

Anreize für Investitionen gesucht

ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Müller erteilte Zwangsmaßnahmen für die Heizungsmodernisierung eine Absage, denn sie lösten erfahrungsgemäß eher Protest aus. Stattdessen seien praktikable Anreize gefragt, um in die Immobilie zu investieren. Er plädierte für einen konkreten Vorschlag: „Wenn ein Investitionskapital von z. B. 10 000 Euro vorhanden ist, könnte man für diese Investoren eine konkrete Sanierungsmaßnahme – zum Beispiel die Erneuerung der Heizungsanlage – definieren und in einfachen Schritten, steuerlich oder durch einen direkten Zuschuss, finanziell fördern. Es geht dabei um eine wichtige Lenkungsfunktion.“ Und weiter stehe eine Botschaft im Vordergrund, sagte Müller mit Blick auf die Verbraucher bzw. Investoren: „Mach das – das Geld ist gut angelegt – die Energieeinsparung ist wichtig.“

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Auf einen Blick

Um ehrgeizige Klimaziele zu erreichen, könnten in einem Dutzend Jahren klimaneutrale regenerative Kraftstoffe einen bedeutsamen Part übernehmen. Bis dahin geht es – auf die Wärmeerzeugung bezogen – nach Vorstellung der Mineralölwirtschaft darum, ineffiziente Heiztechnik zunächst durch moderne Brennwerttechnik zu ersetzen.

Als E-Fuels werden synthetische Kraftstoffe bezeichnet, die mittels Strom aus Wasser und Kohlendioxid (CO2) hergestellt werden. Dieser Prozess wird entweder als Power-to-Gas oder Power-to-Liquid bezeichnet, je nachdem ob gasförmige oder flüssige Brennstoffe synthetisiert werden.