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Grohe auch in Deutschland wieder auf Wachstumskurs

Gemeinsam Markt machen

Der Vorstandsvorsitzende David Haines zeigte sich auf dem Pressemeeting Mitte September sichtlich erfreut. Denn nach dem erfolgreichen 2006, setzt sich die positive Unternehmensentwicklung auch im ersten Halbjahr 2007 fort. Grohe wächst kräftig in allen Regionen und Produktkategorien, wusste Haines zu berichten und meldete zudem einen Absatzrekord: „Im Juni 2007, gefolgt von März 2007, hat Grohe die beiden höchsten Monatsumsätze der gesamten Unternehmensgeschichte erzielt. Der Umsatz im ersten Halbjahr 2007 lag bei 513 Millionen Euro und überstieg damit die Zahlen im Vergleichszeitraum 2006 um zehn Prozent.“ Trotz des weiterhin starken Preisanstiegs bei Messing, sei die Verschuldung im zweiten Quartal um 20 Millionen Euro reduziert worden, berichtete der Firmen-Chef. Der Dampfer Grohe scheint wieder auf Erfolgskurs.

Stark verkürzte Produktionszeiten: Armaturen in nur fünf Tagen

Bis 2008 investiert Grohe 25 Millionen Euro in die deutschen Werke, davon 16 Millionen in Hemer. Dort wird der Workflow komplett umgestellt. Keine Maschine bleibt dabei an ihrem angestammten Platz stehen. Und auch in Lahr wird optimiert. Folge: Bei der Produktion werden deutlich kürzere Wege zurückgelegt. Dies soll zur Verkürzung der Produktionszeit beispielsweise einer Armatur von zwei Wochen auf fünf Tage beitragen. Die Produktionszeit einer Handbrause im Werk Lahr soll gar auf durchschnittlich 1,5 Tage ­gesenkt werden. Dieser Kraftakt ermöglicht durch die wesentlich kürzeren Vorlaufzeiten wiederum einen Abbau der Lagerkapazitäten und führt letztlich zu geringeren Kosten. Einen weiteren Rationalisierungseffekt verspricht sich das Management von der Zusammenlegung verschiedener Standorte. Aus den sechs verschiedenen Häusern in der Region Hemer werden 2008 nur die beiden Standorte Hemer mit dem Werk an der Edelburg und Düsseldorf mit der Holding erhalten bleiben.

Umfangreiches Maßnahmenpaket für Handel und Handwerk

Der deutsche Markt ist für Grohe nach wie vor größter Einzelmarkt und damit von wesentlicher Bedeutung. Seit 2005 steht das Key Account Management für Großhändler und Showrooms im Fokus. Zusätzlich richtet sich das Augenmerk auf Handwerker und Verkaufspersonal in Ausstellungen. „Zum Ausbau der Partnerschaft mit Großhandel und Handwerk“, so David Haines hat Grohe das Maßnahmenkonzept „Gemeinsam Markt machen“ ins Leben gerufen. Fünf Säulen stützen die neue Dachkampagne:

• intensive Dialogkommunikation,

• informative E-Tools (Newsletter etc.),

• Aus- und Weiterbildung,

• Promotions/Marktaktionen und

• der erneuerte Profi Club (GPC).

Mit verschiedenen Aktivitäten will die Grohe den Verkauf ankurbeln. So geben die Hemeraner jetzt beispielsweise auf die Rainshower Handbrausen „Made in Lahr“ eine Zufriedenheitsgarantie. Gefällt den Endverbrauchern das Produkt nicht, können sie die 30-Tage-Geld-zurück-Garantie in Anspruch nehmen. Neu ins Portfolio wurde ein Dekoservice genommen. Laut Grohe-Deutschland-Geschäftsführer Michael Rauterkus, der die Aktivitäten der Presse präsentierte, soll ein professionelles Dekoteam bundesweit Schaufenster, Ausstellung und Theke von Handwerksausstellungen in eine attraktive Erlebniswelten verwandeln. Parallel starten die Hemeraner in Handelsausstellungen mit neuen, digitalen Displays die Aktion Zweitplatzierung.

Nicht neu, aber rundum erneuert wird der Profi-Club. Im Fokus des GPC stehen nun ein professioneller und deutlich individualisierter Marketingsupport sowie eine spezielle Kundenplattform. Die Leistungen umfassen u.a. einen Neuheiten-Service, eine Online-Marketingplattform und die Listung bei der Händlersuche im Internet. Dabei soll „Gemeinsam Markt machen“ mehr als ein Aufruf sein. Grohe- Deutschland-Geschäftsführer Rauterkus sieht darin ein durchdachtes und interaktives Programm für den dreistufigen Vertriebsweg. Erklärtes Ziel des Marktführers ist es, die Zusammenarbeit zu intensivieren und gemeinsam mit Handel und Handwerk erfolgreich zu sein.

Die Grohe AG im Überblick

Grohe ist Europas größte und weltweit führende Marke für Sanitärarmaturen und der größte Arbeitgeber in der deutschen Sanitärbranche. Zum weltweiten Fertigungsverbund zählen sechs Standorte, davon drei in Deutschland (Hemer, Lahr und Porta Westfalica) und drei im Ausland (Portugal, Thailand und Kanada).

Der Umsatz im Jahr 2006 lag mit 939 Millionen Euro rund zwölf Prozent über dem Vorjahresumsatz. 2006 erwirtschaftet das Unternehmen 18 Prozent seines Umsatzes in Deutschland. Gegenwärtig sind 5200 Mitarbeiter in 130 Ländern weltweit für Grohe tätig, davon 3200 in Deutschland. 2006 wurden 50 Millionen Euro investiert, davon 25 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung sowie Produktinnovationen.

• 1936 Friedrich Grohe engagiert sich industriell in Hemer

• 1948 Gründung der Friedrich Grohe Armaturenfabrik

• 1968 Die ITT International Telephone & Telegraph erwirbt 51 Prozent der Gesellschaftsanteile von Friedrich Grohe

• 1983 Tod des Firmengründers Friedrich Grohe

• 1984 Die Erben von Friedrich Grohe kaufen die Gesellschaftsanteile von ITT zurück

• 1991 Börseneinführung der Friedrich Grohe AG

• 1994 Übernahme der DAL Gruppe durch die Friedrich Grohe AG

• 1999 Übergang der Anteile an durch BC Partners beratene Fonds

• 2004 Erwerb aller Anteile durch Investitionskonsortium aus Texas Pacific Group (TPG) und Credit Suisse (CS)

• 2008 Umzug des „Headquarters” nach Düsseldorf

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