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Handwerksbetrieb setzt auf schnelle Arbeitstechniken

Stecken ohne Schrecken

Inhalt

Das Sprichwort „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ müsste für die Winkenbach GmbH in Viernheim eigentlich abgewandelt werden in „Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum“. Denn Werner Winkenbach (51) und Tochter Katja (26) führen quasi in dritter und vierter Generation das schon 1919 durch Jakob Winkenbach als Spenglerei gegründete Familienunternehmen. Von 1966 an übernahm Hans Winkenbach die Geschicke des Handwerksbetriebs. Er übergab 2006 das Zepter an Werner Winkenbach, der gelernter Gas-Wasser-Installateur mit Meisterprüfung und Heizungsbauer-Meister ist. So entstand im Laufe der Jahre ein kleiner, aber leistungsfähiger und erfolgreicher Meisterbetrieb für Sanitär, Heizung und Spenglerei, dessen Logoergänzung „Alternative Energie-Systeme“ den stetigen Wandel dokumentiert.

Offen für innovative Technik

Werner Winkenbach, der ehrenamtlich noch tätig als Obermeister der Innung der Sanitär-, Heizungs- und Klempner-Handwerke Kreis Bergstraße ist, zeigt sich offen für neue Techniken. Wärmepumpen beispielsweise sind für ihn die Zukunft der Heiztechnik. „In vielen unserer Neubauvorhaben können wir die Auftraggeber davon überzeugen, dass eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auf lange Sicht die sinnvollste Art der Wärmeenergiegewinnung ist.“ Langfristig sieht er sogar, dass die Wärmepumpe konventionelle Heizkessel fast komplett ablösen wird, zumindest im Neubau. Auch sonst sind Winkenbach und seine Mitarbeiter offen für den technischen Fortschritt. So setzt er schon seit einiger Zeit auf das Steckverbindungssystem Friatherm Multi von Friatec. Dabei sieht er keinen Bruch mit traditionellen Verbindungstechniken. Ganz im Gegenteil. Auf seinen Baustellen, in vielen Fällen Einfamilien- und Doppelhäuser, kommt die schnelle und unkomplizierte Verbindungstechnik immer häufiger zum Einsatz. Gerade im kleinen Werkzeug-Equipment, das aus einem kleinen Werkzeugkoffer mit Anfasgerät und drei Anfasern sowie einer Rohrschere besteht, sieht Winkenbach einen großen Vorteil, der flexibel in der täglichen Arbeit macht. Und für große Bauvorhaben setzt er mit Friatherm uni ebenfalls auf ein Installationssystem des Mannheimer Herstellers. An diesem, bis zur Dimension 63 mm erhältlichen Press-System (mit Verbundrohr) schätzt er besonders den massiven Metallfitting und den reibungslosen Übergang vom Steigstrang in die Etagenanbindung, wo es dann mit Friatherm multi weitergeht.

Geheimnis des Erfolgs

Momentan besteht der Betrieb aus sieben Mitarbeitern, darunter einem Auszubildenden, und immer wieder Praktikanten, die Baustellenluft schnuppern dürfen. So unkonventionell Werner Winkenbach in vielen Dingen denkt, so konventionell sind die Betätigungsfelder des Unternehmens. Von der Gebäudetechnik mit Sanitär und Heizung für Neubauten – inklusive der kompletten Badgestaltung, in der immer mehr eine bodengleiche Dusche mit Duschrinne gewünscht wird – über Aufträge für Modernisierungsmaßnahmen bis hin zur Wartung von Heizungsanlagen ist das Unternehmen aktiv. Dazu Winkenbach: „Ein wesentlicher Punkt für unseren Geschäftserfolg ist die kompetente Beratung. Zusammen mit dem Kunden erarbeiten wir ein Konzept, das auf die individuellen Bedürfnisse und natürlich auf den geplanten Kostenrahmen abgestimmt ist. Das kann im Heizungsbereich eine Kombination von Gas-Brennwerttherme und Solartechnik sein, oder eben eine Wärmepumpe.“ Ein weiteres Standbein ist die Badmodernisierung, die als Komplettlösung aus einer Hand angeboten wird. Hier setzt er in vielen Fällen auf das Trockenbau-Montagesystem Friaplan der Friatec. Auf die Frage warum, antwortet Winkenbach: „Weil es eine sehr stabile, tiefenverstellbare und variable Tragwerkkonstruktion hat und es zudem einen hohen Grad an Gestaltungsoptionen zulässt für den Bau von individuellen Badezimmern.“

Klare Aufgabenteilung im Betrieb

Die Arbeitsteilung im Betrieb ist klar umrissen. Werner Winkenbach plant und berechnet Anlagen und kalkuliert bis zum Angebot. Zudem trägt er die Verantwortung auf den Baustellen. Tochter Katja, gelernte Anlagenmechanikerin für Sanitär und Heizung mit Meisterbrief, ist in erster Linie für die Organisation des Betriebes zuständig und übernimmt aber genauso gerne auch Aufgaben im Kundendienst. Und wenn es um Badmodernisierungen geht, macht sie die 3D-Badplanung. Beim Thema Marketing agiert Winkenbach wieder sehr konventionell. „Wir leben sehr gut von Mund-zu-Mund-Propaganda. Hohe Qualität ist unsere beste Referenz. Und Preisdiskussionen kommen somit erst gar nicht auf. Mit unseren Auftraggebern im Bauträgerbereich pflegen wir beispielsweise langjährige Geschäftsbeziehungen.“ So verwundert es nicht, dass der Betrieb bis dato keine eigene Internet-Website hat. „Unser Auftragsbestand ist kontinuierlich hoch. Wir möchten keine Begehrlichkeiten wecken, die unsere Kapazität übersteigt, und die sich mit unseren hohen Qualitätsmaßstäben nicht vereinbaren lassen“, sieht Winkenbach dieses Thema sehr gelassen. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Eine neue Firmierung unter „Werner Winkenbach & Tochter GmbH“ wäre ein guter Anlass.

Zum Stecken und Pressen

Friatherm Multi

Das Rohrleitungssystem Friatherm Multi für Sanitär und Heizung vereint die Vorteile eines biegsamen Verbundrohres mit Steckverbindungstechnik. Bei Bedarf kann das Rohr auch verpresst werden. Diese Option macht es möglich, alle Bauanforderungen zu erfüllen. Das System ist in drei Dimensionen (d 16, d 20 und d 25 mm) mit einem kompletten Grundsortiment (Formteile, Fittings) und umfangreichen Zubehör (Schall- und Brandschutzlösungen) für alle Anforderungen moderner Gebäudetechnik erhältlich. Wichtigstes Merkmal des Rohrleitungssystems Friatherm Multi ist sein Steckfitting, der komplett aus dem Hochleistungskunststoff PPSU ist. Das Dichtelement zur Abdichtung der Verbindung ist auf dem Grundkörper fixiert, das Halteelement aus Edelstahl hält das Verbundrohr fest. Vier große Sichtfenster im Steckfitting ermöglichen eine optimale Sichtkontrolle. Ein weiteres auffallendes Merkmal: die Farbgebung. Der schwarze, UV-Licht geschützte Fitting steht im Kontrast zum silbergrauen Verbundrohr. So ist unter allen Lichtverhältnissen sofort eine optische Kontrolle der korrekten Verbindung möglich. Es gilt: gesteckt ist dicht. Geringe Investitionen erfordert das Werkzeug. Je Dimension ist, neben einer handelsüblichen Rohrschere, ein Friatherm Multi Anfaser (Entgrater/Kalibrierer) notwendig. Die Zuordnung von Anfaser und Formteilen ist durch die Farbgebung unkompliziert. Beispielsweise silberner Anfaser für d 16 mm – silberne Schutzkappen am Fitting. Die Übergänge sind aus Messing verzinnt und erlauben den Einsatz unter allen Trinkwasserbeschaffenheiten. Darüber hinaus hat das System die Prüfungen des DVGW Arbeitsblattes W 270 bestanden und ist damit bakteriologisch unbedenklich

Sechs Fragen zur Steckverbindungstechnik an den Praktiker

SBZ: Herr Winkenbach, während sich viele Handwerker mit der Steckverbindungstechnik noch schwer tun, setzen Sie die Technik schon längere Zeit ein. Was gab den Ausschlag pro Stecken?

Winkenbach: Bei Objektbaustellen ist einfach eine kürzere Montagezeit kaufmännisch notwendig, bei Reparaturen ist es einfach unkomplizierter zu stecken.

SBZ: Wo sehen Sie die größten Vorteile der ­Steckverbindungstechnik? Und, wenn überhaupt, welche produktspezifischen Nachteile hat sie?

Winkenbach: Größter Vorteil ist einfach die schnelle und einfache Montage, als Nachteil ­sehe ich den dickeren Aufbau der Fittinge an.

SBZ: Immer wieder wird das Argument angeführt, die Steckverbindungstechnik hätte keine Handwerkerqualität. Sehen das Ihre Mitarbeiter genauso? Und ist es auch für Sie eine Technik, die automatisch im Baumarkt landet?

Winkenbach: Im Baumarkt erhalten Sie mittlerweile auch alle Produkte namhafter Hersteller. Entscheidend ist doch eigentlich die Verarbeitung der Waren und die muss Handwerkerqualität ­haben, ich meine damit Schellenabstand, Dämmung, Brandschutz usw.

SBZ: Steckfittinge sind teurer als Pressfittinge. In wie weit wiegt die schnellere Verarbeitung den Mehrpreis bei den Materialkosten auf?

Winkenbach: Die Mehrkosten holt man leicht durch die ersparte Zeit bei der Verarbeitung wieder rein. Und jeder hat schon mal vor dem Problem gestanden, dass Pressen in Zwangslage oft gar nicht möglich ist.

SBZ: Nach welchen Kriterien entscheiden Sie sich für den Einsatz der Steckverbindungstechnik? Bauvorhaben? Einsatzgebiet?

Winkenbach: Nach Bauvorhaben und eben örtlichen Gegebenheiten.

SBZ: Sehen Sie noch Nachholbedarf bei den verfügbaren Dimensionen oder dem Formteilsortiment?

Winkenbach: Gut wäre es die Stecksysteme bis DN 25 (d 32 mm) herzustellen. Dann könnte man bei größeren Baustellen noch teilweise die Steigstränge mitmachen und bei Einfamilienhäusern alles abdecken.

Weitere Informationen

Unser Autor Dietmar Stump ist Redakteur und seit 1997 mit seinem Pressebüro DTS selbstständig. Seine Themenschwerpunkte sind Sanitär, Heizung und erneuerbare Ener­gien. Zudem ist er als freier Journalist und im Bereich ­Öffentlichkeitsarbeit tätig; 67259 Kleinniedesheim, Telefon (0 62 39) 92 00 03, Telefax (0 62 39) 92 04 76, E-Mail: dietmar.stump@ t-online.de