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Mehr als nur eine Produktphilosophie

Auf Smart-Luxury-Kurs

Dass es sich bei Kludi nach wie vor um ein mittelständisches Familienunternehmen mit kurzen Entscheidungswegen handelt, wird am Unternehmensstandort Menden deutlich. Gerald Ecke, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung und Ingo H. Traskalik, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb erläuterten anlässlich einer Pressekonferenz die Entwicklung des Unternehmens, das 1926 von Franz Scheffer gegründet wurde. Sein Sohn Paul Scheffer erwarb 1965 die Armaturenfabrik Klusendick hinzu. Daher der Name Kludi für das nun in dritter Generation geführte Familienunternehmen.

Die neue Mitte im Visier

Lange Zeit galt Kludi als Spezialist für Küchenarmaturen und als klassischer Hausmarkenproduzent des Großhandels. In Anbetracht sinkender Margen in diesem Bereich, hat Kludi in den letzten Jahren intensiv an einer Neupositionierung gearbeitet. Denn wie sagt Kludi-Inhaber Franz Scheffer so treffend: „ Mittelständler dürfen am Markt nicht austauschbar sein, um sich behaupten zu können.“ So arbeitet das Team um Gerald Ecke und Ingo Traskalik intensiv an der Schärfung des Unternehmensprofils. Ungefähr ein Drittel der 100 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet das Mendener Unternehmen derzeit mit Küchenarmaturen, die auch weiterhin starkes Standbein sein sollen. Zweite Säule ist die in schönem neudeutsch formulierte strategischen Ausrichtung „Smart Luxury“. Im mittleren Preissegment will man verstärkt hochwertige Designlösungen anbieten und seine interna­tional eigenständige Position damit festigen. Damit zielt Kludi auf die Zielgruppe der so genannten „neuen Mitte“ ab. Die typischen Kludi-Kunden sind laut Ingo Traskalik lifestyleorientierte junge Familien oder Menschen, die trotz eines überschaubaren Geldbeutels Wert auf gutes Design legen.

Mit Esprit, Joop und Swarovski

Die neue Unternehmensstrategie Smart Luxury soll die Marken-Identität von Kludi ­prägen. Dabei sieht sich Kludi als trend­orientierter Hersteller in Bad und Küche und identifiziert neue Designströmungen und Markt­trends und will die­se schnell in Produktinnovationen umsetzen. Zu Smart Luxury gehören auch Kooperationen mit renommierten Brandpartnern wie Esprit, Joop und Swarovski. Hier geht Kludi teilweise weit über seine Kernkompetenz Armaturen hinaus und bietet umfangreiche Konzepte und Ideen bis hin zu Komplettbadlösungen. Hierzu befragte die SBZ Gerald Ecke, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung und Ingo H. Traskalik, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb.

»Smart Luxury ist für uns mehr als die Ästhetik eines Produkts«

SBZ: Was können sich die Kunden unter Smart Luxury vorstellen?

Traskalik: Clevere und moderne Produkte, die selbsterklärend sind, die das Leben der Nutzer erleichtern und sie über Jahre erfreuen. Wir sind davon überzeugt, dass intelligente und zugleich bezahlbare Designkonzepte für den künftigen Unternehmenserfolg von größter Bedeutung sind. Smart Luxury ist für uns mehr als die Ästhetik eines Produkts. Es ist ­eine Unternehmenshaltung, die sich durch ­alle Bereiche zieht: Smart Luxury bei der Entwicklung, über die Herstellung bis hin zur umweltfreundlichen Verpackung und Logistik.

SBZ: Wer ist der typische Smart-LuxuryKunde?

Traskalik: Wir sehen ihn in der so genannten „neuen Mitte“. Er ist lifestyle-orientiert, sucht nach dem „best value for money“. Beispielsweise der Erstkäufer einer Wohnung, eines Hauses, junge Familien. Menschen, die in ihrem Lebensumfeld Wert auf gutes Design legen, sich modern, qualitativ hochwertig und zeitgerecht ausstatten.

SBZ: Wie kamen Sie dazu gleich mehrere Brandpartner, bzw. Marken in das Kludi-Konzept einzubauen?

Traskalik: 2002 kam Joop auf uns zu – innerhalb kürzester Zeit haben wir die Armaturen und Accessoires für ein Joop-Bad entwickelt und erkannt, dass wir mit Brandpartner-Konzepten Begehrlichkeiten wecken können. Warum also nicht weitere Brandpartner gewinnen und daraus ein eigenes Geschäftsfeld entwickeln? Wir sind dann auf Swarovski und Esprit zugegangen. Mit diesen Partnern positioniert sich Kludi als weltweit führender Markeninterpret.

SBZ: Welche Trends zeichnen sich im Armaturendesign ab?

Traskalik: Die in der Architektur geprägte Kombination von zylindrischen und quadratischen Formen. Ebenso finden Sie in vielen Innenausstattungen von Autos, bei Hausgeräten oder Möbeln das vom iPod inspirierte „Soft-Edge-Design“. Selbstredend, dass sich dies auch in unseren Armaturen wiederfindet – wie erstmals bei Esprit. Doch lassen Sie sich auf unserem ISH-Stand überraschen.

SBZ: Wie sieht Kludis weitere unternehmerische Ausrichtung aus?

Ecke: Kludi will sich weltweit zum führenden deutschen Qualitätsproduzent für die emo­tionale und funktionale Nutzung von Wasser in Bad und Küche entwickeln. D.h. konkret: Kludi wird bessere Küchen und Bäder mit Zusatznutzen Zielgruppe kreieren. Mit Zusatznutzen meinen wir: einerseits ein zeitgemäßes, schickes Design und andererseits einen funktionalen Mehrwert. Und das Produkt muss für eine breite Käuferschicht erschwinglich sein. Wir wollen zum trendorientierten Hersteller in Bad- und Küche avancieren.

SBZ: Wie behauptet sich ein deutsches mittelständisches Unternehmen im globalen Markt?

Ecke: Global agieren: In den Ländern, in denen wir Erfolg haben wollen, investieren wir in Produktionswerke. So können wir auch global schnell und flexibel auf neue Markt und Wirtschaftsbedingungen reagieren. Wir investieren nicht nur in Deutschland, sondern auch in internationale Wachstumsmärkte.

SBZ: Welchen Export-Anteil streben Sie an?

Ecke: Im Moment haben wir einen Export-Anteil von 40 %. Über 50 % ist das Entwicklungs-Ziel in den nächsten zwei Jahren. Unsere Stärke liegt derzeit in Osteuropa. In Indien und China wollen wir langfristig Fuß fassen. Und das immer unter der Ausrichtung Smart Luxury, hochwertige, vielseitige De­sign­lösungen zu einem fairen Preis.

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