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Neue Betätigungsplatten für Unterputz-Spülkästen

Von der Skizze zum Produkt

Die Gestaltung von Badräumen ist aktuell einem starken Wandel unterworfen. Begriffe wie Wohlfühloase, Refugium, usw. deuten darauf hin, dass sich das Bad vom rein funktionalen Raum zu einem Ort entwickelt, in dem nicht nur der Körper, sondern auch der Geist gepflegt sein will. Entsprechend wandeln sich auch die Anforderungen an die Sanitärinstallation. Nicht zuletzt deshalb standen bei der Entwicklung der neuen Betätigungsplatten, neben der Definition der technischen Randbedingungen, ganz klar die Anforderungen an das neue Design sowie die passende Positionierung innerhalb des bereits bestehenden Sortiments im Vordergrund. Mit dem Designer Christoph Behling konnte Geberit einen ausgewiesenen Fachmann für die Gestaltung der neuen Produktlinie Sigma gewinnen. Eine Studie zu den europaweit vorhandenen Baddesign-Trends hatte erste, wichtige Anhaltspunkte für die Designgestaltung geliefert. Die harmonische Integration der Betätigungsplatte ins Bad war dann die Herausforderung für den Designer, welche er annahm und gekonnt umsetzte.

Verblüffende Effekte im Bad

Mit der neuen Sigma 10 für Ein-Mengen Spülung und der Sigma 20 für Zwei-Mengen Spülung stehen jetzt zusätzlich zwei Kunststoff-Betätigungsplatten zur Auswahl, welche die bestehenden Betätigungsplatten aus Kunststoff ergänzen. Mit der Betätigungsplatte Sigma 50 aus Metall können nun zusätzliche Kundenbedürfnisse im Bereich der luxuriösen Badgestaltung erfüllt werden. Mit den Oberflächenplatten aus Glas und Kunststoff entstehen verblüffende Effekte im Bad. Ganz neu ist die Möglichkeit, eine Betätigungsplatte mit einem Oberflächenmaterial gemäß Kundenanforderung auszustatten. Mit der Sigma 50 für kundenspezifische Anforderungen kann der Kunde eine Oberfläche aus seinem Lieblingsmaterial selber definieren und beim Handwerker seiner Wahl herstellen lassen. So werden individuell gestaltete Betätigungsplatten mit Stein-Oberfläche oder mit Edelholz-Einsatz möglich, dem Kunden stehen alle Materialkombina­tionen offen.

Teamarbeit gefragt

Als Ergebnis der Designfindungsphase konnten den Geberit-Entwicklungsingenieuren mehrere Muster zur Verfügung gestellt werden. Von diesen wurde dann als erster Schritt die Außenkontur ins CAD-System übernommen. Da in solchen Arbeitsschritten immer Detailfragen entstehen, war es wichtig, dass die Ingenieure in dieser Phase konstruktiv mit dem Designer zusammenarbeiten konnten. Der nächste Schritt beinhaltete dann die Konstruktion der Rückseite der Platte. Zusammen mit Spezialisten aus Produktion und Verfahrenstechnik konnte hierbei für die beiden Kunststoff-Betätigungsplatten Sigma 10 und Sigma 20 ein neues Befestigungsprinzip der Betätigungstasten entwickelt werden. Die neuen Tastenlager aus Federstahl ermöglichen jetzt so geringe Spaltmasse, wie sie bisher bei vergleichbaren Produkten nicht denkbar waren. Generell ist in dieser Entwicklungsphase die enge Zusammenarbeit von allen Abteilungen wie Konstruktion, Anwendungstechnik, Produktion, usw. von größter Wichtigkeit. Denn nicht alles was gut aussieht, lässt sich auch leicht produzieren oder vom Kunden leicht montieren. Nur mit einer bis ins Detail optimalen Abstimmung innerhalb des Teams ist es möglich, ein ausgereiftes Produkt zu entwickeln. Dieser Abstimmungsarbeit ist auch zu verdanken, dass die neue Betätigungsplattenserie Sigma nicht nur zum neuen Unterputzspülkasten UP 320 passt, sondern auch zum bestehenden UP 300. Übrigens können auch alle bestehenden Betätigungsplatten aus der Dance-Line-Serie (Samba, Rumba, Bolero, Mambo, Tango) für die Montage auf einem neuen UP 320 verwendet werden. Zur Überprüfung der Form, der Funktion und für Montagetests konnten mit dem hauseigenen 3D-Plotter jeweils kurzfristig auf Basis der aktuellen CAD-Daten Prototypenteile produziert werden. Mit nur geringen Nacharbeiten wird es sogar möglich, solche Plotter-Teile soweit herzurichten, dass sie von späteren Originalteilen kaum mehr zu unterscheiden sind. So kann bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt das Endprodukt beurteilt und gegebenenfalls optimiert werden.

Neueste Fertigungsanlagen

Sobald die Produktkonstruktion vor dem Abschluss steht, beginnen die Arbeiten an den neuen Betriebsmitteln. Sowohl neue Fertigungsanlagen als auch Produktionswerkzeuge müssen bereitgestellt werden. Um den Qualitätslevel der Produkte weiterhin hochhalten oder sogar noch steigern zu können, werden immer wieder die aktuellsten technischen Neuerungen in die Fertigungsanlagen integriert. Im neuen Montageband für die Sigma 10 und Sigma 20 zum Beispiel wird erstmals mit einer Kamera die Kontrolle der heiklen Sichtflächen der Betätigungsplatte durchgeführt. Die Verpackungsanlage verpackt die Betätigungsplatten vollautomatisch. Auch hier sind zur Sicherstellung der Qualität Prüfeinrichtungen integriert, welche u. a. kontrollieren, ob in jeder Verpackung die richtigen Zubehörteile in der richtigen Menge beiliegen. Sobald die ersten seriennahen Teile vorlagen, wurden in den Geberit-Labors umfangreiche Testreihen gestartet, wobei der Schwerpunkt immer auf die neuen Funktionalitäten gelegt wurde. Das bedeutete, dass für die Kunststoffplatten Sigma 10 und Sigma 20 ganz andere Test definiert wurden als für die Metallplatte Sigma 50 mit den verschiedenartigen Oberflächenplatten.

Versuche im Werkstofflabor

Bei Sigma 10 und Sigma 20 werden bereits bekannte und bewährte Materialien eingesetzt. Neu ist hingegen die Tastenanbindung, welche entsprechend intensiv getestet wurde. So wurde in einem Dauerversuch von über 200000 Zyklen festgestellt, dass keinerlei Probleme aufgetreten sind. In einem Vier-Personen-Haushalt entspricht diese Anzahl Testzyklen übrigens einer Lebensdauer von über 30 Jahren. Für die Sigma 50 standen dem gegenüber Versuche im Werkstofflabor auf dem Programm. Neben den üblichen Tests mit Haushalts-Reinigungsmitteln sollte vor allem die Verbindung des Metallrahmens mit der Oberflächenplatte geprüft werden. So wurde im Klimaschrank das Verhalten der Sigma 50 bei unterschiedlichsten Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten getestet. Verschiedene Abzugs- und Abschälversuche haben gezeigt, dass die Oberflächen einwandfrei fixiert sind. Und die durchgeführten Temperaturwechseltests haben den Ingenieuren versichert, dass die neue Betätigungsplatte auf dem Weg zum Kunden keinen Schaden nehmen wird. Die Tasten der Sigma-50-Betätigungsplatte sind neu mit einer Easy-toclean-Oberfläche beschichtet, das heißt die Fingerabdrücke auf den Tasten sind weniger sichtbar und einfacher zu entfernen. In umfangreichen Tests wurde festgestellt, dass diese neue Beschichtung auch nach Jahrzehnten noch ihre Funktion erfüllen wird.

Das Produktmanagement ist davon überzeugt, dass mit der neuen Betätigungsplattenlinie Sigma, ergänzend zur bereits eingeführten Serie Dance-Line, die Bedürfnisse der Kunden besser als bisher erfüllt werden können. Getreu dem Geberit Motto: Know-How Installed.

Weitere Informationen

Unser Autor Gabriel Zürcher ist Produktmanager bei Geberit in Jona, Telefon (0 75 52) 9 34-10 11, Telefax (0 75 52) 9 34-8 66, E-Mail: technik-telefon@geberit.com

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