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Clever kombiniert

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Gut 81 Jahre nach dem Bau des monumentalen Kraft-durch-Freude-Seebades Prora auf Rügen durch die Nationalsozialisten entstehen hier Luxuswohnungen. Zurzeit wird der Block zwei mit insgesamt 420 Wohnungen und Apartments ausgebaut. Das Angebot umfasst Einheiten mit Grundflächen von 24 bis 345 m². Der Skelettbau wurde innen komplett entkernt, sodass die Raumaufteilung variabel erfolgen konnte. Zudem wurde das Gebäude entsprechend den Treppenaufgängen in zehn L- oder T-förmige, selbstständige Bauabschnitte aufgeteilt. So lässt sich nach Auffassung der Investoren das Volumen des Gebäudes in finanzieller wie auch technischer Hinsicht leichter realisieren.

Doch gerade diese Vielfalt in der Raumaufteilung stellt eine Herausforderung für die Rabe Heizung-Sanitär-Umwelttechnik Service GmbH dar, die in dem Gebäudekomplex die Sanitär- und Heizungsinstallationsarbeiten ausführt. Immerhin mussten mit dem dezentralen Versorgungskonzept neue Wege gefunden werden, um die Wärmequelle unterzubringen und die Leitungen zu verlegen. Die Entscheidung fiel auf Gasbrenner, eine erhöhte Zahl an Steigleitungen und auf die flexiblen Lösungen von Multitubo systems, einer Marke der Haßfurter DW Verbundrohr GmbH. Die Unterbringung der Gasbrenner erfolgte wartungsfreundlich und kompakt in einem Raum im Erdgeschoss mit direktem Außenzugang. Von dort aus verteilen sich die Leitungen zu den jeweiligen Steigesträngen, für die entsprechende Decken- und Wanddurchbrüche angelegt werden mussten.

Schnell und flexibel von der Rolle

Mit der dezentralen Anordnung der Steigleitungen und ihrer Menge konnten die Leitungsdurchmesser auf 32 mm reduziert werden. Gerade im Erdgeschoss, wo die Leitungsführung nicht einfach in den Keller erfolgen kann, sind eine flexible Leitung und ein geringer Rohrdurchmesser sehr hilfreich. „Das Alu-Verbundrohr von Multitubo systems ist für diese Art der Installation bestens geeignet, denn zum einen konnten wir damit die Versprünge und Passungsvariablen bei den Durchführungen leicht und ohne Formteile ausgleichen. Zum anderen haben wir hier mit dem vorgedämmten Rohr schnell arbeiten können. Die Zirkulationsleitungen zum Beispiel wurden vom Ring verlegt. So haben wir die Zeit aufgeholt, die wir in der schwierigen Verteilung aus dem Kesselraum verloren haben“, betont Michael Rabe-Köhn, Inhaber und Firmenchef der Rabe Heizung-Sanitär-Umwelttechnik Service GmbH.

Dass man nicht unbedingt davon ausgehen konnte, immer die gleiche Situation vorzufinden, und dass Kernbohrungen gerade im Erdgeschoss nicht immer exakt so gelegen sind, wie sie angedacht waren, ist eine Folge der Bausituation. „Aber das Alu-Verbundrohr von Multitubo systems besitzt auch in der Dimension 32 mm eine hohe Flexibilität, mit der sich solche Ungenauigkeiten gut ausgleichen lassen. Das spart in vielen Fällen das Nacharbeiten der Kernbohrungen und Durchbrüche“, so Rabe-Köhn. Multitubo systems bietet fünf Verbindungsarten an, die alle mit dem Alu-Verbundrohr in den jeweiligen Dimensionen kompatibel sind. Für den Anwender ist das nicht nur eine Frage des Preises. Er kann auch seine Arbeitsweise entsprechend ausrichten.

Zeitdruck abgebaut und Kundenzufriedenheit gewonnen

Ein spezielles Thema ist auch der Verzug der Anschlüsse in den Küchen. Diese Arbeiten erfolgen meist erst kurz vor dem Einzug, denn die Position der Anschlüsse ist abhängig von der Anordnung der Küchenelemente. Durch den sukzessiven Bezug hat sich die Zahl der Arbeitsunterbrechungen zu einem schlecht kalkulierbaren Bestandteil des Alltags entwickelt. „Die Endmontage für die Küchenzeilen hat enorme Unruhe auf der Baustelle verursacht. Das ist im Grunde nicht viel Arbeit, aber dennoch eine Unterbrechung, die den Ablauf auf der Baustelle stört. Da gab es schon mal muffige Kommentare“, beschreibt Michael Rabe-Köhn die Situation.

Doch der Fachmann hat einen Weg gefunden, wie sich der Druck auf die Mitarbeiter reduzieren lässt, der Kunde aber schnell und zuverlässig seinen Anschluss erhält. Mit dem Steckfitting lassen sich gerade solche Arbeiten vereinfachen. Der Wasserzähler inklusive der Eckventile, Spülmaschinenanschluss und ausreichend Rohr für den Anschluss werden als Baugruppen schon vormontiert. Vor Ort braucht der Installateur nur noch einen Rohrabschneider, den Entgrater und Werkzeug für die Befestigung. So wird die Baugruppe dort vormontiert, wo das Werkzeug und Material zur Hand ist, das ist wesentlich effizienter. Der Transport von aufwendigem Werkzeug und vielen Einzelteilen zum Installationsort entfällt.

„Diese Arbeitsweise hat viel Druck von uns genommen, denn unser Zeitrahmen ist oft eng getaktet und die Wege entsprechend lang. Und wir haben uns bei den Bewohnern einen guten Ruf erworben, da wir schnell und effizient sind. Das ist bei der Dimension der Anlage wichtig. Die Umstellung auf die neue Arbeitsweise hat sich in der Zwischenzeit auf alle Bereiche der Installation ausgedehnt. Nach dem ersten Einsatz der Steckfittinge waren die Monteure von der Handhabung und der Verbindungsqualität überzeugt“, resümiert Michael Rabe-Köhn.

Der Aufbau des Steckfittings ist derart gestaltet, dass die Hülse mit ihrer schlanken Bauform auch bei Dämmarbeiten wenig Widerstand beim Aufschieben der Dämmung erzeugt. Der Protector-Ring sichert ab, dass nur entgratete Rohre aufgesteckt werden können. Der Grip-Ring sorgt für den sicheren Halt des Rohres in der Verbindung. Für Michael Rabe-Köhn hat sich mit dieser Arbeitsweise viel geändert auf der Baustelle: „Mit dem Konzept von Multitubo systems haben wir von der Verteilung bis zur Zapfstelle viele Möglichkeiten zur noch wirtschaftlicheren Montage nutzen können. Das haben auch meine Monteure gelernt, die ziehen da gut mit“.

Bereits 18 km Alu-Verbundrohr verarbeitet

In dem Projekt sind bis heute mehr als 18 km Alu-Verbundrohr und über 13 000 Fittinge in den Dimensionen 16 bis 63 mm für die Sanitärinstallation verbaut. Bei den Fittingen hat sich der Anteil an Steckfittingen stetig erhöht und liegt aktuell bei zwei Drittel der Gesamtmenge. Die Rahmenbedingungen gleichen hier einem Testlabor. Seit über zwei Jahren ist Michael Rabe-Köhn auf der Baustelle und betreut auch die fertigen Bauabschnitte. So hat er einen guten Überblick über die bisherigen Arbeiten. Im Umgang mit dem Steckfitting ist er von der Qualität absolut überzeugt und nutzt die Möglichkeiten, die sich ihm dadurch eröffnet haben. „Durch die langfristige Betreuung der Anlagen haben wir sehr viel aus der Praxis lernen können. Dadurch ist unsere Kompetenz mit diesem Projekt erheblich gewachsen, besonders was das Zeitmanagement und die Kalkulation betrifft. Wir schätzen die Flexibilität, die uns durch die verschiedenen Verbindungsarten geboten wird.“ Für Michael Rabe-Köhn steht deshalb nicht die simple Frage im Vordergrund, was die einzelnen Teile kosten. Er versucht Lösungen zu finden, die den Arbeitsablauf unterstützen und sich dort gewinnbringend einfügen. Je differenzierter die Betrachtung, desto größer wird der Vorteil im Projekt. In dieser Beziehung ist die außergewöhnliche Baustelle für den Firmenchef ein außergewöhnlicher Gewinn. Weitere Infos unter

www.multitubo.de

Info

Prora – der Koloss von Rügen

Es gilt als längstes Gebäude der Welt. Viereinhalb Kilometer Stahlbeton ragen hinter den Dünen am Strand auf Rügen hervor. Wie kaum ein anderes Gebäude symbolisiert der Koloss von Prora den Größenwahn der Nazis. In dem „Kraft durch Freude“-Komplex sollten einst 20 000 Deutsche gleichzeitig Urlaub machen. Damit ist er nicht nur ein nationalsozialistisch geprägter Koloss, sondern auch Vorreiter für den modernen Massentourismus. Der geplante Komplex sollte aus acht Bettenhäusern und zwischengelagerten, zum Meer hin ausgerichteten Gemeinschaftshäusern bestehen. Die nicht umgesetzten Gemeinschaftshäuser sollten Wirtschaftsräume, Küchen, Speisesäle, Tagescafés, Aufenthaltsräume, Kegelbahnen und Dachterrasse aufnehmen. Zwischen je vier Bettenhäusern mit Gemeinschaftshäusern, im Mittelpunkt des Gesamtkomplexes, waren die Empfangshalle, die Festhalle und ein Aufmarschgelände vorgesehen. Der Gesamtkomplex folgt ca. 4,5 km dem natürlichen, bogenförmigen Küstenverlauf. Um eine geplante Jahreskapazität von einer Million Gästen zu erreichen, sollte ein Ganzjahres-Seebad realisiert werden. Ein Wellenbad, ein Kino und weitere Freizeitmöglichkeiten sollten das ermöglichen.

Umgesetzt wurden allerdings nur die Bettenhäuser, von denen heute noch fünf existieren. Die Gebäude, jedes ca. 500 m lang, verfügten über sechs Stockwerke mit jeweils 200 Zimmern für zwei Personen. Von den insgesamt 1200 Zimmern des Gebäudes konnte ein Teil durch Verbindungstüren für Familien erweitert werden. Um allen Gästen den Seeblick zu ermöglichen, wurden die Bettenhäuser mit nur 7 m Tiefe konzipiert. Der Standard der Zimmer war mit einem Waschbecken mit fließendem Kaltwasser und einem Heizkörper für damalige Zeit überaus luxuriös. Zusätzlich zur Inselseite angekoppelte zehn Seitenflügel für Treppenhäuser, Personenaufzüge, Personalräume, Duschbäder, Toiletten, Wäschekammern, Anrichten und Abwurfschächte für Müll und Schmutzwäsche sollten die Logistik sicherstellen. Für die Versorgung mit Wasser und Wärme aus der Heizzentrale wurden die Gebäude mit einem Kellergang zur Aufnahme der Rohrverteilung lediglich teilunterkellert.