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Großsporthalle mit technischen Finessen

Die neue Großsporthalle, die derzeit im Süden von Heidelberg entsteht, weist eine Bruttogeschossfläche von 10 890 m² auf, der Bruttorauminhalt wird mit 94 230 m³ angegeben. Einschließlich Untergeschoss entstehen hier seit April 2018 vier Geschosse, wobei für die Konstruktion fast 400 Fertigbauteile verwendet wurden. Für die Hülle wird im unteren Bereich Glas eingesetzt – als Öffnung und Verbindung zwischen innen und außen. Im oberen Teil der wärmegedämmten Fassade kommen Metallkassetten zum Einsatz. Im Innenraum werden verschiebbare Teleskoptribünenanlagen installiert. In Sachen Haustechnik hält die Halle ebenfalls einige technische Finessen bereit: Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Kühlung durch abgehängte Deckenstrahlplatten, Sprinkleranlage und Photovoltaik für das lokale Stromnetz bilden wesentliche Teile des Konzepts. Die Wärmeversorgung erfolgt über einen Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadt, ebenso wird eine Verbindung zur Fernkältestation im benachbarten Parkhaus hergestellt. Zwei Aufzüge ermöglichen den barrierefreien Zugang aller Ebenen.

Eine der beiden Haupttrassen, mit ­denen das Gebäude erschlossen wird: Neben vier Rohrleitungen für Trinkwasser verlaufen hier Heizungs-, Sprinkler- und Lüftungs­leitungen.

Bild: Sanha, Essen

Eine der beiden Haupttrassen, mit ­denen das Gebäude erschlossen wird: Neben vier Rohrleitungen für Trinkwasser verlaufen hier Heizungs-, Sprinkler- und Lüftungs­leitungen.

Anforderungen an die ­Trinkwasserinstallation

Ein wesentlicher Baustein der technischen Gebäudeausstattung besteht in der Sanitärinstallation für Sportler und Besucher. Ausgehend vom zentralen Hausanschluss werden zwei etwa gleich lange Trinkwasser-Hauptstränge rund um die beiden Gebäudeseiten geführt. Der Großteil der Anschlüsse für WC, Waschbecken, Duschen usw. befindet sich im Untergeschoss. Ein weiterer Teil versorgt den Restaurant-/Cateringservice und die barrierefreien Sanitäranlagen im Erdgeschoss sowie den Bereich der Logen im ersten Obergeschoss. Insgesamt werden 258 Abnahmestellen realisiert. In einer der Rohrtrassen befindet sich neben den vier Rohren für Kalt- und Warmwasser ein weiterer Strang für entsalztes Wasser, das für den Küchenbereich benötigt wird. Die WC-Anlagen für Besucher werden nur mit Kaltwasser versorgt.

Für die Multifunktionshalle wurde die Trinkwasserberechnung nach DIN 1988 angewendet, bei der unter anderem die Dimensionierung, der Druckverlust und die Volumenströme berechnet werden. Aus diesen Vorarbeiten generierte man die Materiallisten, die zusammen mit den Plänen eine Umsetzung ermöglichen.

Edelstahl-Presssystem NiroSan

Für die Trinkwasserinstallation kam vor allem das Edelstahl-Rohrleitungssystem NiroSan von Sanha zum Einsatz. Für dessen Formteile wird der Werkstoff 1.4404 verwendet, der aufgrund eines Molybdängehaltes von mindestens 2,3 % und des niedrigen Kohlenstoffanteils besser gegen Korrosion geschützt sein soll als der konventionelle Werkstoff 1.4401. Sanha liefert das System bis zu einem Rohraußendurchmesser von 108 mm, der Betriebsdruck wird mit maximal 16 bar angegeben. In der Sporthalle werden für Kaltwasser die Dimensionen zwischen 15 und 88,9 eingesetzt, für Warmwasser 28 bis 76,1. Rund 1700 m Rohr und 1230 Fittings kommen für die gesamte Installation zusammen. Alle Rohrtrassen, die sich in öffentlich zugänglichen Bereichen befinden, werden nach dem Abschluss der Montage durch abgehängte Decken „unsichtbar“.

Fertig verpresst: das T-Stück für den Übergang zu einem ­kleineren Durchmesser.

Bild: Sanha, Essen

Fertig verpresst: das T-Stück für den Übergang zu einem ­kleineren Durchmesser.
Übergang vom Edelstahlsystem NiroSan auf die Anbinde­leitungen für die Sanitärobjekte mittels 3fit-Press und MultiFit-Rohren.

Bild: Sanha, Essen

Übergang vom Edelstahlsystem NiroSan auf die Anbinde­leitungen für die Sanitärobjekte mittels 3fit-Press und MultiFit-Rohren.

3fit-Press und MultiFit-Rohre

Für sämtliche Anschlüsse der Verbrauchsstellen wählte man die Systempressfittings 3fit-Press, die zusammen mit den Mehrschicht-Verbundrohren MultiFit-Flex eingesetzt werden. Die Fittings bestehen aus bleifreier Siliziumbronze CuSi bzw. PPSU und entsprechen daher den Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Zusammen mit den biegsamen, vorisolierten Verbundrohren eignen sie sich für alle Verteilleitungen. Diese Flexibilität vereinfachte auch die Installation für die Waschbecken sowie in den Vorwandelementen für WCs und Urinale. Nach der Kontrolle der Pressstellen und der Druckprobe sind lediglich die Fittings zu dämmen, damit eine durchgängig regelkonforme Umsetzung erzielt wird. Es stehen die Dimensionen von 16 bis 63 mm zur Verfügung. Abhängig von der Betriebstemperatur wird der Betriebsdruck mit 10, 13 oder 16 bar angegeben. Grundsätzlich sind 3fit-Press-Fittings für einen Temperaturbereich von –30 °C bis zu 70 °C vorgesehen. Die Übergänge zwischen den Systemen NiroSan und 3fit-Press wurden mit Fittings aus dem Sanha-Produkt­sortiment gelöst.

Flinke Installation im Fokus

Bei der Rohrinstallation setzten die Installa­teure auf die combipress-Funktionalität von Sanha: Die Verarbeitung der Rohre und Fittings wird dabei durch die Eigenschaften Universalkontur, Gleithaftung und „Unverpresst undicht“ vereinfacht und die Verarbeitungssicherheit gesteigert. Vorhandene Werkzeuge mit unterschiedlichen Original-Presskonturen (V, M und SA) lassen sich bis einschließlich 54 mm verwenden. Für größere Dimensionen können die Originalkonturen SA und M genutzt werden. Durch die Universalkontur sind Schaden verursachende Verwechslungen von Pressbacken auf der Baustelle faktisch ausgeschlossen. Über den Sanha-Service erhielten die Verarbeiter Presswerkzeuge für die kleinen Dimensionen, um die Verteilleitungen aus 3fit-Press und MultiFit-Flex-Rohren umzusetzen.

Fazit

Ein großer Teil der Trinkwasserinstallation in der Großsporthalle ist bereits fertiggestellt. Nach der Druckprobe erfolgt nun abschnittweise die Dämmung. Für den späteren Betrieb wird noch festzulegen sein, wie häufig und mit welcher Wassermenge Spülungen durchgeführt werden sollen. Dies stellt die erforderliche Hygiene sicher, wenn Entnahmestellen nicht regelmäßig genutzt werden. Der Zeitplan für den Ausbau und die Inbetriebnahme ist ambitioniert: Die Großsporthalle soll im Frühjahr 2020 ihren Praxistest bestehen. Eine zeitgemäße Trinkwasserversorgung steht dann für Sportler und Besucher bereit. Weitere Infos unter:

In die Verrohrung wurden an verschiedenen Stellen Strömungs­teiler montiert.

Bild: Sanha, Essen

In die Verrohrung wurden an verschiedenen Stellen Strömungs­teiler montiert.

PROJEKTDATEN

Objekt: Großsporthalle Heidelberg

Bauherr: BSG Bau- und Servicegesellschaft mbH, 69115 Heidelberg

Baujahr: 2018 bis 2020

Architekt: Architektur Concept Pfaff­hausen + Studte GbR, 08056 Zwickau

Planung: Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg, 69115 Heidelberg

Generalunternehmer: BAM Sports AG, 40549 Düsseldorf

Fachplanung: Ingenieurbüro Paulus GmbH, 45239 Essen

SHK-Unternehmen: ETS Efficient Technical Solutions GmbH, 92253 Schnaittenbach

Installationssysteme: NiroSan, 3fit-Press und MultiFit-Flex-Rohre

Hersteller: Sanha GmbH & Co. KG, 45219 Essen