Bolz: Meine Güte, das war ja in der letzten Zeit schon fast Sklavenarbeit. Die dicken SBZ-Ausgaben zur ISH mit den vielen interessanten Beiträgen haben ja noch richtig Spaß gemacht. Die anstrengende ISH-Woche eigentlich auch, aber das noch vor Ostern Redaktionsschluss für die ersten Fachberichte war, ist schon heftig.
Schlattmann: Sicher, die ISH ist zwar immer wieder anstrengend, aber auch immer wieder eine tolle Veranstaltung – und das mit allem Drum und Dran. Sei doch froh, dass die Messe letztlich so viele interessante Produkte ans Tageslicht gebracht hat. Und die werden wir jetzt, befreit vom allgegenwärtigen Werbeschmäh wie innovativ, günstig, energieeffizient, umweltfreundlich, individualisierbar, formschön und ergonomisch, fein säuberlich nach Themengebieten selektiert für die Fachöffentlichkeit aufbereiten.
Bolz: Na, dann zu den Fakten. Welche Trends hast Du im Bad- und Sanitärbereich erkennen können? Ich bin ja aus den Heizungshallen nicht rausgekommen.
Schlattmann: Das Angebot und die Wichtigkeit von Badmöbeln geht mit dem Trend um mehr Wohnlichkeit einher und hat zumindest auf der ISH an Stellenwert gewonnen. Zudem setzt sich der Trend zu digitalen Sanitärprodukten im Bad fort. Stärkeren Stellenwert hat auch die Hygiene bekommen. Das Angebot an Dusch-WCs ist wesentlich breiter geworden und auch in unseren Breitengraden längst kein Tabuthema mehr. Eine regelrechte Inflation hat es zudem bei den spülrandlosen WCs gegeben. Hier hat mittlerweile jeder Hersteller eine oder mehrere Varianten im Angebot.
Bolz: Da hat der japanische Hersteller Toto mit seinem Markteintritt und den ersten spülrandlosen WCs vor vier Jahren eine richtige Welle losgetreten. War auch Barrierefreies ein Thema in den Hallen 1 bis 4?
Schlattmann: Ja, auch hier gibt es Bewegung. So haben mit Geberit, Tece, Walraven und Viega gleich vier Hersteller im Betrieb höhenverstellbare WC-Vorwandelemente auf den Markt gebracht. Zudem war der vor zwei Jahren von Geberit vorgestellte Monolith Anregung für weitere Firmen, den Spülkasten als optische Einheit wieder vor die Wand zu bringen. Was gab es eigentlich im Heizungsbereich?
Bolz: Revolutionäre Neuerungen bei Wärmeerzeugern gab es nicht. Aber die sind derzeit auch nicht nötig, denn alles, was für eine Energiewende erforderlich ist, ist bereits vorhanden. Deshalb ist es auch in Ordnung, wenn es sich bei den Messeneuheiten überwiegend um die Optimierungen von bekannten Produktgattungen handelte. Zudem arbeiten die Heiztechnikanbieter im Hintergrund weiter daran, dass Techniken wie die Brennstoffzelle endlich serienreif werden. Doch sehen Sie selbst, liebe SBZ-Leser: In unseren nach Produktgruppen gegliederten ISH-Nachlesen bereiten wir für Sie die ca. 1000 neuen Produkte wieder leserfreundlich und fachgerecht auf – Anregungen für die betriebliche Praxis inklusive!